Hamburg. Die Zahl der Hunde in Hamburg steigt ständig an, auf derzeit 62.336 Tiere. Für welche Hunde die CDU eine Steuerbefreiung fordert.
Mit Beginn der Corona-Pandemie gibt es deutlich mehr Hundehalter in Hamburg – und auch die Einnahmen durch die Hundesteuer sind daher höher denn je. Waren es 2019 noch 52.293 registrierte Hundebesitzer, sind es zum Jahresbeginn von 2023 bereits 62.336. Politiker sehen die Stadt daher in der Verantwortung, mehr für Hunde zu tun. So werden unter anderem Tränken gefordert und die Befreiung von der Hundesteuer für besondere Hunde.
Hunde in Hamburg: Einnahmen durch Hundesteuer stieg um mehr als zwei Millionen Euro
Nicht die Corona-Pandemie allein hat dazu geführt, dass sich immer mehr Hamburger Hunde zulegen. Dieser Trend ist bereits seit zehn Jahren zu beobachten. Demnach gab es laut Finanzbehörde vor zehn Jahren lediglich 44.065 registrierte Hundebesitzer in Hamburg. Die Einnahmen durch die Hundesteuer haben sich im Bezug auf 2019 um über eine Million Euro erhöht. Im Zehn-Jahres-Vergleich stiegen die Einnahmen um über zwei Millionen Euro. Aber wird trotz der hohen Einnahmen genug für die Vierbeiner getan?
Steigende Steuereinnahmen, die aber nicht zweckgebunden sind
„Seit Jahren berichten wir darüber, dass die Hundesteuer in Hamburg steigt, jedoch Hamburg diese zusätzlichen Einnahmen nicht für die Hunde nutzt“, kritisiert Sandro Kappe, tierpolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion. Zwar sei die Hundesteuer nicht zweckgebunden. Dennoch sollte die Richtung klar sein.
Zum einen sollt es in einer tierfreundlichen Großstadt für besondere Hunde eine Befreiung von der Hundesteuer geben, fordert Kappe. So sollte diese Steuer für Therapiehunde und für Hunde aus dem Tierheim erlassen werden. „Durch die wegfallende Hundesteuer können neue Besitzer den Hund finanzieren – und die nötigen Schutzgebühren des Tierheims.“ Bislang gibt es lediglich eine Ermäßigung von 90 auf 48 Euro im ersten Jahr – und auch nur im ersten Jahr.
Dass der Einsatz von Therapiehunden sinnvoll ist, sei Konsens. „Daher gibt es in vielen Gemeinden auch keine Hundesteuer für Therapiehunde. In Hamburg sollte deshalb auch diese Hürde fallen, damit diese Therapieart finanzierbar bleibt.“
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Kappe fordert außerdem mehr Auslaufflächen für die Vierbeiner. In Bramfeld sei auf Antrag der CDU bereits eine zusätzliche Hundeauslauffläche geschaffen worden. Doch das reicht angesichts der vielen Hunde noch lange nicht. „Weitere müssen folgen“, so Kappe. „Die Zahl stagniert seit Jahren.“ Derzeit gibt es 136 Hundewiesen in der Stadt, 26 davon sind eingezäunt. In diesen Zonen dürfen Hunde mit Leinenbefreiung frei ohne Leine laufen.
Dabei gilt natürlich: Der Hund muss zuverlässig zurückzurufen sein, er darf Passanten nicht belästigen und muss selbstverständlich andere Tiere, vor allem Vögel, in Ruhe lassen. Ein Freifahrtschein dafür, den Hund einfach machen zu lassen, ist eine Leinenbefreiung nicht. Denn, so Sarah Timmann, tierschutzpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion: „Der Besitz eines Haustieres geht in einer Großstadt mit besonderer Verantwortung einher, denn hier leben Mensch und Tier auf engstem Raum miteinander.“
Für das Leben in Hamburg mit Hund eignen sich besonders die schönen und weitläufigen Randbezirke der Stadt, sagt Lisa Marie Otte, tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Hamburg. „Ausflüge an das Falkensteiner Ufer oder an den Eichbaumsee bieten den Hunden sogar Bademöglichkeiten. Aber auch die Wege durch die City sollen für die Tiere sicher sein.
Hamburgs Hunde brauchen Trinkspender, so CDU und Grüne
Genau wie die CDU setzen sich auch die Grünen dafür ein, mehr für Hamburgs Hunde zu tun, etwa durch Trinkspender. Lisa Maria Otte: „Wir können noch besser darin werden, ausreichend Tränken aufzustellen und bei baulichen Maßnahmen die Bedürfnisse von Tieren stärker zu berücksichtigen. Gitter und Roste für Pfoten bergen ebenso ein Verletzungsrisiko wie in der Sonne aufgeheizter Asphalt.“
Tiere in Hamburg müssten mehr Beachtung finden. „Hamburg gilt als eine der hundefreundlichsten Städte Deutschlands. Nichtsdestotrotz wollen wir die Bedingungen für Hunde stetig verbessern, wo es möglich ist. Dazu gehört es auch, die Kapazitäten von Tierheimen zu erweitern, Tierschutzvereine zu stärken und gegen den illegalen Welpenhandel vorzugehen.“