Hamburg. Die Max-Brauer-Allee in Altona wird bis 2024 komplett umgebaut. Rad-, Fuß- und Busverkehr sollen davon profitieren.
Wieder müssen Bäume dem Ausbau von Straßen im Zuge der Mobilitätswende weichen: Zurzeit laufen entsprechende Baumfällarbeiten an der Max-Brauer-Allee Höhe 75, von der Holstenstraße bis zum Bahnhof Altona. Anwohner sind entrüstet: „Eine Allee ohne Bäume ist einfach nur eine Straße“, so eine Abendblatt-Leserin. 22 Bäume werden dort gefällt. Die Maßnahme ist Teil einer Aufwertung und Sanierung der Max-Brauer-Allee.
Verkehr Hamburg: 22 Bäume müssen weichen
Der Verkehr soll in dem Bereich für alle sicherer werden. Deshalb müssen auch die 22 Bäume gefällt werden – das ist notwendig, weil dort ein Linksabbiegestreifen in Richtung Goetheallee eingerichtet wird. Außerdem soll es neue Fußgängerquerungen, einen Bussonderstreifen und breitere Fußwege geben. Die gute Nachricht: Für die gefällten Bäume sollen laut Bezirksamt Altona 24 Bäume neu gepflanzt werden, also sogar zwei mehr als vorher. Denkbar seien auch weitere Baumpflanzungen. Das wird dann im Zuge der Bauarbeiten vor Ort geprüft.
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Grünflächenkonzept für Max-Brauer-Allee
Für die historische Max-Brauer-Allee und ihre Nebenflächen wird ein Grünflächenkonzept entwickelt. Dieses soll mehr Grün in den Stadtteil bringen: Neben den zwei neuen Bäumen an der Max-Brauer-Allee, soll auch bei den für die kommenden Jahre geplanten Maßnahmen in der Königstraße 29 Bäume neu gepflanzt werden sowie weitere 64 an der Louise-Schröder-Straße. Außerdem soll es Blühstreifen geben.
Straßenbäume führen stressiges Leben
Die Lebensbedingungen der Bäume in der Max-Brauer-Allee zeigen laut Verkehrsbehörde eine deutliche Verschlechterung. Das liegt unter anderem an Bodenverdichtungen durch parkende Fahrzeuge. Auch für Bäume bedeutet Großstadtleben Stress, durch zunehmende Umweltbelastungen und durch die Abgase der dort fahrenden Autos. Der Eingriff in die Mittelinsel der Max-Brauer-Allee werde laut Behörde auf das Nötigste beschränkt, so dass die Lindenallee möglichst unberührt bleibt.
Bis 2024 soll Max-Brauer-Allee aufgewertet werden
Ab voraussichtlich Mai beginnen die Arbeiten im zweiten Bauabschnitt zwischen Eggerstedtstraße und Goetheallee. Bis 2024 soll die Max-Brauer-Allee so aufgewertet werden, dass alle Verkehrsteilnehmer – also Rad-, Fuß- und Busverkehr – davon profitieren.
Die Schritte im einzelnen: Die Fahrbahn der Max-Brauer-Alle ist sanierungsbedürftig und wird grundlegend erneuert und verkehrssicherer gestaltet. Erste Arbeiten an den Grünflächen haben bereits begonnen. Im Zuge des Umbaus wird unter anderem die Kreuzung zur Julius-Leber-Straße kompakter und übersichtlicher gestaltet, Fußgängerquerungen an verschiedenen Stellen der Max-Brauer-Allee werden überarbeitet.
Verkehr Hamburg: Neuer 4,75 Meter breiter Fahrradstreifen:
In Fahrtrichtung Bahnhof Altona wird zwischen Holstenstraße und Goetheallee Platz ein 4,75 Meter breiter Fahrstreifen ausschließlich für den Bus- und Radverkehr geschaffen. Der Bussonderstreifen ist zukünftig zeitlich nicht mehr beschränkt.
Auf der anderen Seite der Max-Brauer-Allee entstehen über weite Strecken Radwege nach Kopenhagener Vorbild – das bedeutet: Es besteht eine bauliche Trennung sowohl zum Fußverkehr als auch zum Autoverkehr. Im Zuge des Umbaus werden außerdem die Voraussetzungen geschaffen, um die Velorouten 1 (Chemnitzstraße) und 13 (Gerichtstraße) über die Kreuzung Julius-Leber-Straße/Max-Brauer-Allee miteinander zu verbinden.
Die Hoffnung: „Verschiedene Einrichtungen wie das Gymnasium Allee, aber auch die ansässigen Gerichte werden so komfortabel und sicher an den öffentlichen Nahverkehr und an die Radverkehrsinfrastruktur angebunden.“