Hamburg. Mehr Komfort und Sicherheit: Vielerorts in Hamburg sollen geschützte Radwege entstehen. Eine Übersicht.
Ein Sanierungsfall kommt selten allein: Seit Anfang des Jahres werden auf der Berner Straße im Bezirk Wandsbek umfangreiche Leitungsarbeiten (Wärme und Wasser) durchgeführt. Ziel der Maßnahme ist die Erneuerung und Instandsetzung der Infrastruktur vor Ort: Trinkwasserleitungen werden ausgetauscht, neue Stromkabel und Fernwärmeleitungen verlegt.
Doch nicht nur das: Danach werden die Verkehrsflächen saniert und modernen Standards angepasst. Davon profitieren nicht nur Auto-, sondern auch Radfahrer und Fußgänger. Auf der Berner Straße bedeutet das: Die Breite der Gehwege wächst von 2,15 auf 2,65 Meter, und für Radfahrer stehen künftig beidseitige Fahrstreifen zur Verfügung.
Neue Fahrradwege in Hamburg: Baustellen verbessern die gesamte Infrastruktur
„Sanierungen und Überarbeitungen von öffentlichen Räumen werden zumeist ganzheitlich gedacht und geplant“, erläutert Dennis Krämer, Sprecher der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende. Das bedeute, dass nur in den seltensten Fällen lediglich der Rad- oder Fußweg saniert wird. Vielmehr werde die gesamte Fläche von Hauswand zu Hauswand betrachtet. Das geschieht beispielsweise im Rahmen der Infracrew Hamburg, einem Zusammenschluss städtischer Bauträger, die ihre Tätigkeiten bündeln und abstimmen.
Eine solche Baumaßnahme läuft gerade auf der Georg-Wilhelm-Straße in Wilhelmsburg gemeinsam mit Hamburg Wasser. Die Fahrbahn und die Nebenflächen sind nach jahrzehntelanger Nutzung sanierungsbedürftig geworden und müssen instandgesetzt werden. Neben der Sanierung des gesamten Straßenraumes (Geh- und Radwege, Parkplätze und Fahrbahn) werden auch die Trinkwasser- und die Straßenentwässerungsleitungen erneuert. Der gesamte Straßenraum werde neu gestaltet, um die Aufenthaltsqualität sowie die Verkehrssicherheit zu verbessern, heißt es aus der Verkehrsbehörde.
Sicherheit und Komfort sollen für Verkehrsteilnehmende erhöht werden
Der bestehende Radweg in Richtung Norden wird wiederhergestellt, in Richtung Süden entsteht ein Radfahrstreifen. Die Radwege würden teilweise mit Protektionselementen versehen, um die Verkehrssicherheit und den Komfort zu erhöhen, heißt es. Die Arbeiten werden voraussichtlich im Herbst 2025 beendet sein.
Mitte Februar starten die letzten Asphaltierungsarbeiten auf dem Ehestorfer Heuweg. Anlass war, wie bei den anderen Projekten auch, die dringende Sanierung der Entwässerungseinrichtungen. Dazu kam nun die Sanierung der Geh- und Radwege. Künftig soll die Verkehrssicherheit für die Schülerinnen und Schülern der Rudolf-Steiner-Schule größer sein. Die neuen Radwege sind bis zu 2,80 Meter breit und teilweise durch einen knapp einen Meter breiten, begrünten Trennstreifen von der Fahrbahn abgegrenzt.
Projekte unter anderem an der Max-Brauer-Allee und am Högerdamm
Radwege nach diesem „Kopenhagener Modell“ wird es bald auch auf der Max-Brauer-Allee geben. Dazu gehört die bauliche Trennung von Rad- und Kfz-Verkehr. Dort, wo der Straßenraum nicht breit genug ist, werden Fahrradfahrer auf der Straße fahren. An diesen Stellen wird es eine durchgehende Piktogrammkette geben, um allen Verkehrsteilnehmern transparent zu machen, dass Radfahrer hier die Fahrbahn nutzen.
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Weitere Maßnahmen: Der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG), Gasnetz Hamburg, Hamburg Wasser und Stromnetz Hamburg sanieren gemeinsam als Kooperationspartner Infracrew den Högerdamm. Dabei erneuert der LSBG den gesamten Straßenraum des Högerdamms, inklusive der Geh- und Radwege, Parkplätze und der Fahrbahn. Die bestehenden Radverkehrsanlagen werden ausgebaut. Die Maßnahmen sollen den Högerdamm für alle Verkehrsteilnehmer sicherer und komfortabler machen. Auch die Luise-Schröder-Straße erhält in diesem Jahr breitere Radwege mit Schutzelementen. Zudem werden die Gehwege saniert.
Kopenhagener Radweg an der Elbchaussee
Gleiches gilt für die Elbchaussee, die seit Mai 2021 im ersten Bauabschnitt zwischen Manteuffelstraße bis Parkstraße grundsaniert wird. In diesem Zuge erhält die Elbchaussee baulich vom Kfz-Verkehr sowie vom Fußverkehr getrennte sogenannte „Kopenhagener Radwege“ sowie eine Piktogrammkette auf der Fahrbahn für Radfahrende.
Mehr Verkehrssicherheit für Radfahrer ist ebenso auf der Rothenbaumchaussee geplant: Seit Juli 2022 werden zwischen Moorweidenstraße und dem Museum am Rothenbaum voraussichtlich bis Mitte diese Jahres die sanierungsbedürftigen Fahrbahnen erneuert, Gehwege und Radverkehrsanlagen neu geordnet sowie saniert, um Konflikte zwischen Fuß- und Radverkehr zu minimieren. „Zukünftig wird es in dem Abschnitt Radfahrstreifen mit einer Breite von 2,25 Metern geben und Gehwege werden teilweise auf bis zu vier Meter verbreitert“, sagt Behördensprecher Dennis Krämer.