Hamburg. Auf dem ehemaligen Euler-Hermes-Areal werden 460 Miet- und Eigentumswohnungen gebaut. Ab wann man an diese gelangt.

An der Friedensallee in Ottensen wird bereits großflächig gebaut. Auf dem ehemaligen Industriegelände bis zu den S-Bahn-Gleisen im Westen und dem Hohenzollernring im Osten entstehen die Kolbenhöfe, ein neues Stadtquartier mit insgesamt 675 Wohnungen, Büros, Handwerks- und Kleingewerbebetrieben, einer Kita und Grünflächen.

Doch die Großbaustelle wächst weiter: Direkt nebenan, unmittelbar westlich der Kolbenhöfe, wird noch ein weiteres Wohngebiet erschlossen: das Max-Brauer-Quartier. Es entsteht auf einem 25.000 Quadratmeter großen Areal zwischen Friedensallee, S-Bahn-Gleisen und Bahrenfelder Kirchenweg – dort, wo vorher das Euler-Hermes-Hochhaus gestanden hat.

Wohnen Hamburg: Max-Brauer-Quartier mit 460 Wohnungen

„Fast zwei Jahre lang haben Bagger und andere Maschinen an dem ehemaligen Euler-Hermes-Hochhaus genagt und es Stück für Stück abgetragen. Es war das Ende einer fast 40-jährigen Ära“, sagte Altonas Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne), die am Mittwochmittag gemeinsam mit Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) den Startschuss für das Projekt gab.

Sie freue sich sehr, nun den Grundstein für ein neues, „hoffentlich sehr lebendiges“ Quartier legen zu können, so von Berg. „Wir wissen alle, dass wir jede einzelne neue Wohnung in Hamburg gut gebrauchen können.“

Wohnen Hamburg – Neubauprojekt mitten in Ottensen

Im Max-Brauer-Quartier sollen einmal mehr als 1400 Menschen leben. Es entstehen mehr als 460 Miet- und Eigentumswohnungen, davon 161 Sozialwohnungen. Die Größen werden von 35 bis 150 Quadratmetern auf fünf Zimmern gehen. Hinzu kommen 1200 Quadratmeter Büro- und Gewerbeflächen sowie ein Café und eine Kita.

Verteilt werden diese auf vier unterschiedlich geformte Gebäudekörper, die sechs bis sieben, an einigen Stellen auch acht Etagen hoch werden. Die Flachdächer sollen begrünt und mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Zwischen den Häusern sind begrünte Innenhöfe geplant. Es wird aber nicht alles modern: Das Gebäude im Nordwesten des Areals, das an das Kolbenhof-Gelände grenzt, soll ein sogenanntes Sheddach gekommen, das aus vielen kleinen, sägezahnartigen Pultdächern besteht, so wie es bei Fabrikhallen früher üblich war. Damit soll eine „architektonische Verbindung“ zur kleingewerblich genutzten, historischen Halle 7 auf den benachbarten Kolbenhöfen entstehen.

Max-Brauer-Quartier nach Hamburgs Bürgermeister benannt

„Herzstück“ des neuen Quartiers wird laut Philipp Schmitz-Morkramer, Vorstandsmitglied des Projektentwicklers Quantum Immobilien AG aber der zentrale Quartiersplatz mit Grünflächen, Laubbäumen, einem öffentlichen Kinderspielplatz und Außengastronomie. Und was ist mit Autos? „Halten wir aus dem Max-Brauer-Quartier ganz bewusst heraus“, sagte Schmitz-Morkramer. Dafür würden Tiefgaragen mit mehr als 400 Stellplätzen, zu einem großen Teil mit E-Ladestationen, gebaut. Zudem soll es in den Garagen weit mehr als 1000 Stellplätze für Fahrräder geben, samt Auflademöglichkeit für E-Bikes.

„Die Benennung des Wohnungsbauprojekts nach Hamburgs erstem nach dem Zweiten Weltkrieg frei gewählten Bürgermeister schraubt die Erwartungen hoch – völlig zu Recht“, sagte Senatorin Stapelfeldt bei der Grundsteinlegung des Areals, auf dem einst das Geburtshaus Max Brauers stand.

Max-Brauer-Quartier: Erste Bewohner sollen Ende 2024 einziehen

Das Quartier mit 460 Wohnungen im typischen „Hamburger Drittelmix“ – also je ein Drittel Sozialwohnungen, frei finanzierte Mietwohnungen und Eigentumswohnungen – sei ein „wegweisendes, modernes Stadtentwicklungsprojekt. Es beweist, dass eine kluge, maßvolle und architektonisch wie städtebaulich ansprechende Innenentwicklung der richtige Weg ist, um den anhaltenden Wohnraumbedarf zu decken.“

Zwischen den insgesamt vier Gebäuden werden begrünte Innenhöfe angelegt.
Zwischen den insgesamt vier Gebäuden werden begrünte Innenhöfe angelegt. © moka-studio

Einziehen sollen die ersten Bewohner laut Quantum Ende 2024. Das gesamte Quartier, das nach den Entwürfen von Schenk Fleischhaker Architekten aus Hamburg entsteht und vom norddeutschen Unternehmen Richard Ditting GmbH & Co KG als ausführender Generalunternehmer gebaut wird, soll Mitte 2025 fertiggestellt sein.

Wer sich für eine der Mietwohnungen interessiert, soll sich voraussichtlich ab Sommer 2024 vormerken lassen können. Der Vertrieb der Eigentumswohnungen werde dagegen vermutlich bereits Ende Oktober dieses Jahres über den Immobilienmakler Engel & Völkers beginnen. Die Preise stehen laut dem Unternehmen Quantum, das rund 300 Millionen Euro in das Quartier investiert, aktuell noch nicht fest.