Hamburg. Grundsteinlegung in den Kolbenhöfen. Dort sollen Arbeit, Wohnen und Freizeit vereint werden. Sogar einen Konzertsaal ist geplant.
Es ist der Startschuss für eines der wichtigsten Wohnungsbauprojekte im Hamburger Westen. Vor rund 250 Gästen wurde am Donnerstagnachmittag auf dem ehemaligen Kolbenschmidt-Gelände in Ottensen der Grundstein für die Kolbenhöfe gelegt. Auf dem Areal an der Friedensallee entsteht in den kommenden Jahren ein Quartier, das Wohnen, Arbeiten und Freizeit vereinen soll.
Neben 300 Miet- und Eigentumswohnungen ist auf rund 14.000 Quadratmetern ein Mix aus lokalen Handwerksbetrieben, Büros und Gastronomie geplant, wie der Geschäftsführende Gesellschafter des Bauunternehmens Otto Wulff, Stefan Wulff, erklärte. Die Hamburger Firma entwickelt und baut das Quartier zusammen mit Rheinmetall Immobilien.
Kolbenhöfe I und II: 680 Wohnungen geplant
Zusammen mit der späteren Erweiterung Kolbenhöfe II auf dem ehemaligen Gelände der Konzerne Henkel und Schwarzkopf werden in dem gesamten neuen Quartier sogar rund 680 neue Wohnungen entstehen. Jeweils ein Drittel sind dabei öffentlich geförderte und frei finanzierte Mietwohnungen, ein weiteres Drittel Eigentumswohnungen. Um die öffentlich geförderten Wohnungen kümmert sich überwiegend der Altonaer Spar- und Bauverein. Das gesamte Gebiet wird rund 54.000 Quadratmeter groß sein, was einer Fläche von 7,5 Fußballfeldern entspricht.
"Ich freue mich, dass hier auf einem früher industriell genutzten Areal ein vielfältiges urbanes Quartier entsteht", sagte Hamburgs Senatorin für Stadtentwicklung, Dorothee Stapelfeldt (SPD) anlässlich der Grundsteinlegung. Das Projekt trage zur Schaffung von attraktivem Wohnraum auch für Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen bei.
Kolbenhöfe – Klimaschutz wird auch berücksichtigt
„Der Weg bis zur Grundsteinlegung war kein Selbstläufer", betonte Altonas Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne). Es sei gelungen, einen guten städtebaulichen Vertrag abzuschließen, der nun ein Quartier ermögliche, in dem auch die Mobilitätswende und der Klimaschutz ihre Berücksichtigung fänden. Konkret sollen rund 850 Fahrradstellplätze und verschiedene Car- und Bikesharing-Angebote ein Auto für die Bewohner der Kolbenhöfe überflüssig machen.
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Zwei Kitas sind auf dem Areal ebenso geplant, wie ein Ort für das Hamburger Konservatorium. Die Musikschule, die zu den ältesten Norddeutschlands gehört, wird in die Kolbenhöfe ziehen. Hierfür entsteht sogar ein neuer Konzertsaal im Quartier.