Harburg. Bestehende Siedlungen könnten nachverdichtet werden – zum Beispiel in Marmstorf. Weiterer Entwicklungsschwerpunkt: B 73
Durch die nachträgliche Verdichtung von drei Marmstorfer Wohngebieten könnten rund 200 neue Wohnungen entstehen. Das sind die einzig neuen konkreten Potenziale, die der Entwurf des bezirklichen Wohnungsbauprogramms 2023 ausweist. Nach Ansicht der Stadtplaner könnten auf den Arealen Am Diggen/Blangendöör, In de Bans/Handweg und Up den Wiemen 22-32 in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts bestehende Wohngebäude nach und nach abgerissen und durch größere Neubauten ersetzt werden. Weiteres Potenzial zur Nachverdichtung sieht die Verwaltung in der Sandbek-Siedlung, ohne es zu quantifizieren.
Das Wohnungsbauprogramm 2023 stand gestern auf der Tagesordnung des Stadtentwicklungsausschusses. Die Möglichkeiten, neue Flächen für den Wohnungsbau zu gewinnen seien im Bezirk inzwischen sehr begrenzt, sagte Heiko Stolzenburg, Leiter der Stadt- und Landschaftsplanung, bereits auf der vorangegangenen Ausschusssitzung. „Unter den Rahmenbedingungen einer dichter werdenden Stadt werden wir uns zukünftig mit weniger als den geforderten jährlichen Baugenehmigungen von 800 Wohnungen zufrieden geben müssen“, so Stolzenburg.
Wohnen Harburg: 2011 bis 2021 Bau von 9930 Wohnungen genehmigt
In den Jahren 2011 bis 2021 genehmigte der Bezirk den Bau von 9930 Wohnungen. Von ihnen waren im Januar 2022 gut die Hälfte (5396 Wohneinheiten) fertig gestellt und weitere 3233 Wohnungen im Bau. Im Rekordjahr 2017 wurde im Bezirk Harburg der Bau von 1282 Wohnungen genehmigt. Seitdem sank die Zahl stetig, zuletzt auf 870 Wohnungen (2021).
Das jährlich fortgeschriebene Wohnungsbauprogramm stellt den Rahmen für die weitere Entwicklung dar. Die genannten Potenziale bilden zunächst nicht mehr als eine Diskussionsgrundlage. Mit konkreten Anlässen. So sei die Saga daran interessiert, ihre Marmstorfer Bauten der 1950er, -60er und -70er Jahre „behutsam“ nachzuverdichten.
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Nachverdichtung entlang der B 73, Winsener Straße und Hannoversche Straße
Ein zukünftiger Schwerpunkt wird die Nachverdichtung entlang der Magistralen B 73, Winsener Straße und Hannoversche Straße (zwischen Süderelbbrücken und Buxtehuder Straße) sein. Die „Räume entlang der Einfallstraßen als Standorte der Innenentwicklung rücken ins Blickfeld der Stadtplanung“, ist im Programmentwurf zu lesen. Das Bezirksamt bereite aktuell ein Gutachten für die B 73 vor, das Potenziale „für die funktionale, stadträumliche und freiraumplanerische Weiterentwicklung der Magistrale“ aufzeigen soll. Dabei spiele der geplante Bau der Autobahn 26-Ost eine große Rolle, da sie die B 73 entlasten könne.