Hamburg. „Ich hoffe, die Gastronomie hat die Warnschüsse gehört.“ Werden Corona-Regeln missachtet, müssen Läden wie “Le Vou“ schließen.

Ihre Verärgerung war nicht zu übersehen. Stefanie von Berg (Grüne) zeigte sich am Freitag im Rathaus Altona entsetzt über die Corona-Ausbrüche in der Bar „Katze“ sowie in der Shishabar "Le Vou" in der Schanze. Dort ist die Zahl der Infizierten auf mittlerweile 24 gestiegen.

„Der Betreiber behauptet, er habe sich an die Hygiene-Regeln gehalten. Dies werden wir jetzt überprüfen“, kündigte die Bezirksamtsleiterin aus Altona an. Ein Verstoß ist bereits offensichtlich: Die Kontaktlisten wurden nicht mit der gebotenen Sorgfaltspflicht geführt, erkennbar an den Anrufen von Gästen, die sich nach einem Aufruf des Gesundheitsamtes meldeten.

Demnach waren ein Drittel aller Kontaktpersonen im "Le Vou" nicht in den von der Bar bereitgestellten Listen aufgeführt. Darunter sind auch jetzt positiv Getestete.

"Le Vou": Tanzverbot gebrochen?

Es herrschen zudem große Zweifel, ob sich die Bar an die Abstandsregeln und an das Tanzverbot gehalten hat. „Es gibt entsprechende Zeugenaussagen“, sagte Stefanie von Berg. In den sozialen Netzwerken wirbt die Bar mit Videos und Fotos von tanzenden und feiernden jungen Leuten. Damit drohen dem "Le Vou" Bußgelder. Stefanie von Berg hält es ebenfalls für möglich, dass Infizierte zivilrechtlich gegen den Betreiber vorgehen.

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Die Bezirksamtschefin kündigte einen harten Kurs an: „Ich hoffe, die Gastronomie hat die Warnschüsse gehört.“ Falls nicht, werde der Bezirk durchgreifen, bis hin zu Schließungen.

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Stefanie von Berg sieht sich in ihrer kritischen Einstellung gegenüber Shishabars in Corona-Zeiten bestätigt: „Ich habe die Erlaubnis, dass auch diese Betriebe wieder öffnen dürfen, immer für einen Fehler gehalten.“ Nicht nur die Mundstücke würden das Infektionsrisiko erhöhen. Auch der entstehende Rauchnebel sei eine potenzielle Viren-Gefahr.