Hamburg. Bei den G20-Krawallen war das Geldinstitut in der Sternschanze zerstört worden. Das sind die neuen Pläne.
Die Haspa-Filiale am Schulterblatt ist vielen Hamburgern ein Begriff. Zahlreiche Menschen heben dort seit Jahren ihr Geld ab, geben Überweisungen ab oder holen ihre Kontoauszüge. Bei den G20-Krawallen im vergangenen Jahr wurde die Haspa-Filiale zerstört. Seit August 2017 ist sie übergangsweise schräg gegenüber im Gebäude untergekommen. Doch jetzt kehrt die Haspa an ihren alten Platz zurück. Das verkündete das Bankinstitut am Donnerstag.
„Wir haben immer gesagt, dass wir zurückkehren werden. Deshalb freuen wir uns, dass jetzt der Startschuss dafür fällt“, sagte Haspa-Regionalleiter Detlef Rüter auf einer Informationsveranstaltung für Nachbarn in der Schanze. Geplant ist demnach, dass das alte Gebäude am Schulterblatt/Ecke Juliusstraße nach Ostern abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wird. In diesem sollen auch vier Wohnungen zwischen 60 und 80 Quadratmetern entstehen.
Büroflächen und Wohnungen
Im Erdgeschoss wird das Haus eine „Haspa-Filiale der Zukunft“ beherbergen. „Wir wollen uns künftig mit unseren Nachbarn noch intensiver austauschen und vernetzen“, sagte Haspa-Filialleiter Nico Heitmann. Konkret bedeutet das, dass sich Unternehmen und Vereine auf Ausstellungsflächen präsentieren können. Zudem soll es Lesungen und Konzerte geben.
Nach der Errichtung des Neubaus stehen den Kunden im Keller wieder mindestens 1000 Schließfächer zur Verfügung – sogar barrierefrei, teilte die Haspa mit. „Über der Filiale gibt es Beratungsräume und Arbeitsplätze der Haspa.“ Zudem sind auf einer Etage Büroflächen angedacht, in denen nach Angaben des Bankinstituts das benachbarte Jesus-Center Platz finden könnte. Die Mieten der vier Wohnungen werden öffentlich gefördert. Außen werden je zwei Geldautomaten am Schulterblatt und an der Juliusstraße aufgestellt.
Baustart voraussichtlich im Mai
Das Architekturbüro LH Architekten Landwehr Henke + Partner hat mit seinem Entwurf den Zuschlag für den Neubau erhalten. Das teilte Torsten Gerke, Geschäftsführer der NM Nord-IMMO Management GmbH & Co. KG, ebenfalls am Donnerstag mit. Das Unternehmen ist Grundeigentümer und Bauherr und gehört zur Haspa-Gruppe. „Es ist keine einfache Baustelle, insbesondere wegen der Kreuzung“, sagte Gerke. Er bat die Anwohner um Verständnis und Entschuldigung, dass es leider zu unvermeidbaren Beeinträchtigungen kommen werde.
Demnach müssen die Fundamente der Nachbargebäude nach dem Abriss des alten Hauses gestützt und verstärkt werden. Der Abbruch soll bis Ende April erfolgen. Baustart wird voraussichtlich im Mai sein. Ein Jahr später soll Eröffnung gefeiert werden. Die Baukosten liegen im mittleren einstelligen Millionenbereich, hieß es.
Bauzaun von Kindern verschönert
„Wir sind mit den Bewohnern, den Geschäftsleuten und den hier Arbeitenden eng verbunden“, sagte Filialleiter Heitmann. „Über Jahrzehnte sind wir mit der Schanze durch dick und dünn gegangen.“ Deshalb wolle man auch künftig präsent zu sein. Zudem kündigte er eine besondere Aktion an: Zum Wochenende werde der Bauzaun am Schulterblatt/Ecke Juliusstraße von Kindern und Jugendlichen aus dem Stadtteil unter Anleitung des Streetart-Künstlers Ray de la Cruz mit Motiven aus dem Viertel verschönert.
Und es gab noch mehr Neuigkeiten für die Nachbarn: In der Übergangsfiliale am Schulterblatt 58 geht in Kürze der Nachbarschaftsservice „Kiekmo“ an den Start, den es bisher nur in den Haspa-Filialen in Ottensen und Eimsbüttel gibt. Das Angebot umfasst auch Gratis-Schließfächer.