Stadt will Golden Pudel Club retten – wenn es nichts kostet
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Hamburg . Bauprüfer des Bezirks Altona erklären Teile des Gebäudes nach Brandstiftung für einsturzgefährdet. Neues Wertgutachten wird erstellt.
Es ist das erste Gebäude auf Altonaer Grund: Der legendäre Golden Pudel Club ist zwar eine Institution auf St. Pauli – gehört aber verwaltungstechnisch zum Bezirk Altona. Die Bauprüfabteilung des Bezirksamts hat nach Angaben von Sprecher Martin Roehl inzwischen die Arbeiten abgeschlossen. Ergebnis: Das Dach ist nach der Brandstiftung in der Nacht zum vergangenen Sonntag einsturzgefährdet, das erste Obergeschoss nicht begehbar. „Jetzt obliegt es dem Eigentümer, das Gebäude wieder in einen ordnungsgemäßen Zustand zu bringen“, so der Bezirkssprecher.
Nach Abendblatt-Informationen beträgt der Schaden an dem Gebäude mindestens 200.000 Euro, grundsätzlich zahlt die Versicherung auch bei einer Brandstiftung. Die Ermittler haben bislang weder Hinweise auf einen möglichen Täterkreis noch auf ein Motiv. In den sozialen Netzwerken wird ebenso über einen möglichen Versicherungsbetrug spekuliert, wie über einen Anschlag von potenziellen Investoren, die den Preis der Immobilie nach unten drücken wollten.
Brand in Hamburger Kultclub Golden Pudel
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Nach Auskunft des Amtsgerichts Altona soll das Gebäude nach wie vor am 20. April versteigert werden. Allerdings müsse das Wertgutachten überarbeitet werden. Bisher auf der Verkehrswert des 329 Quadratmeter großen Grundstücks samt Haus auf eine gute halbe Million angesetzt. Hintergrund ist ein Streit zwischen den Besitzern, dem Künstler und Autor Rocko Schamoni, der den Club betreibt, mit seinem alten Freund Wolf Richter. Zur Zukunft des Clubs haben die beiden bislang keine Aussagen gemacht.
Der Bezirk Altona hat dagegen klare Vorstellungen: "Wir wünschen und, dass der Musikort erhalten bleibt", so Sprecher Roehl. so ist es auch im Bebauungsplan vorgesehen. Genauere Angaben, was der Bezirk dazu beitragen würde, machte er jedoch nicht. Dass die Stadt Hamburg die Immobilie kauft, schließt ein Sprecher der Finanzbehörde am Mittwoch aus: "Das steht definitiv nicht zur Debatte."
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