Hamburg. Künstler und Flüchtlinge bauten eine Volksküche auf und luden zum Essen ein. Sonnabend folgt ein Auftritt an der Sophienterrasse.
Künstleraktivisten des Schwabinggrad Ballett und Mitglieder der Gruppe Lampedusa haben am Freitagabend eine gemeinsame Aktion mit Flüchtlingen in Hamburg gestartet. Vor dem Flüchtlingsheim an der Schnackenburgallee im Stadtteil Bahrenfeld bauten sie eine Volksküche auf und luden die Bewohner zum Essen ein.
„Wir wollen nicht nur über Flüchtlinge reden, sondern mit ihnen und ihnen eine Plattform bieten“, sagte Ted Gaier vom Schwabinggrad Ballett. Bei Vorgesprächen mit den Flüchtlingen sei klar geworden, dass sie lieber etwas zu essen als Kunst haben möchten. Die Aktion ist Teil des Live-Art-Festivals auf Kampnagel. Noch bis zum 13. Juni wollen Künstler Choreographie und Protest miteinander verbinden.
Kooperation seit eineinhalb Jahren
Die Künstlergruppe begleitet seit Jahren Demonstrationen und politische Aktionen. Seit eineinhalb Jahren arbeiten die Hamburger auch mit Flüchtlingen der Lampedusa-Gruppe zusammen, unter anderem bei den Wiener Festwochen. Am Sonnabendabend will die Gruppe auch vor der geplanten Flüchtlingsunterkunft Sophienterrasse in Harvestehude auftreten.
„Nicht durch Zufall liegt das Flüchtlingsheim an der Schnackenburgallee neben der Autobahn und einer Müllverbrennungsanlage. Im Gegensatz dazu konnte die Flüchtlingsunterkunft im vornehmen Harvestehude gestoppt werden“, meinte Gaier, der auch Mitglied der Band Goldene Zitronen ist.