Hamburg. Kulturfabrik startet zehntägiges Live Art Festival. Aktivisten planen „kreative Proteste“ an der Flüchtlingsunterkunft Sophienterrasse.

Mit außergewöhnlichen Performances will das zehntägige Live Art Festival auf Kampnagel von Mittwoch an bis zum 13. Juni Choreografie und Protest miteinander verbinden. „Aktivisten nutzen vermehrt künstlerische Strategien, um ihren Protest effektiver und kreativer zu gestalten; im Gegenzug wird Choreografie als Form eines spezifischen sozialen Diskurses verstanden“, sagte die künstlerische Leiterin Nadine Jessen.

Hamam soll „kulturelle Verpanzerungen“ aufweichen

So wird unter anderem ein voll funktionstüchtiges Hamam, ein türkisches Dampfbad, für die Dauer des Festivals auf dem Kampnagelgelände aufgebaut, beheizt und bespielt, „um eventuelle kulturelle Verpanzerungen des Publikums aufzuweichen“.

Eröffnet wird das Festival mit der Uraufführung „Now/The Clash“ des israelischen Künstlers Omer Krieger auf dem Heidi-Kabel-Platz am Hauptbahnhof. Dort werden Künstler an die Proteste auf dem Tahrir-Platz in Kairo, dem Gezi-Park in Istanbul oder dem Maidan-Platz in Kiew erinnern und eine Demonstration zwischen Polizisten und Aktivisten nachstellen.

Lampedusa-Gruppe tritt vor Flüchtlingsheimen auf

Unter dem Titel „Chöre der Kommenden“ wollen die Hamburger Künstleraktivisten des Schwabinggrad Ballett zusammen mit Mitgliedern der Lampedusa-Gruppe vor der Flüchtlingsunterkunft Schnackenburgallee und vor der geplanten Flüchtlingsunterkunft an der Sophienterrasse in Harvestehude auftreten. (dpa)