Selbst bei freiwilligem Auszug der Heimbewohner wolle die Stadt auf die Unterbringung von 330 Flüchtlingen in der Bahrenfelder Einrichtung verzichten, sagte Sozialsenator Detlef Scheele.

Hamburg. Im Pflegeheim Lutherpark werden keine Flüchtlinge untergebracht. Das gab Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) am Dienstagvormittag bekannt.

„Im Pflegeheim Lutherpark werden keine Flüchtlinge untergebracht“, sagte Scheele. Das sei definitiv. „Wir haben entschieden, dass wir unter den gegebenen Bedingungen dort keine Flüchtlinge unterbringen wollen.“ Das gelte auch für den Fall, dass die derzeit in dem Heim lebenden Menschen freiwillig auszögen.

Zuvor war bereits der kurzfristige Auszug der Bewohner aus der Bahrenfelder Einrichtung gestoppt worden.

Für Dienstag war außerdem ein Treffen zwischen Sozialstaatsrat Jan Pörksen (SPD) und Verantwortlichen des Lutherpark-Betreibers Pflegen&Wohnen anberaumt. Pflegen&Wohnen wollte die Einrichtung für pflegebedürftige Menschen bis zuletzt schließen und dafür 330 Flüchtlinge unterbringen, weil nur dies aus Sicht des Betreibers wirtschaftlich sei.

Schon im August 2013 hat es ein entsprechendes Angebot an die Stadt gegeben, die wegen der steigenden Flüchtlingszahlen und eines Mangels an geeigneten Standorten darauf einging. Ergebnis der Einigung war ein Vertrag, der im Februar zwischen Stadt und Betreiber geschlossen wurde.

Offenbar hatten sowohl der Betreiber als auch die Sozialbehörde als federführender Vertragspartner der Stadt das Wohl der anfangs noch knapp 150 Bewohner aus dem Blick verloren. Erst durch Bürgermeister Olaf Scholz („Es kann nicht sein, dass irgendjemand Angst um seine Zukunft haben muss.“) konnte eine Eskalation vorerst vermieden werden.