Sowohl die CDU als auch SPD und Grüne haben zu der Forderung einer neuen Fährlinie bis Blankenese für die Bezirksversammlung entsprechende Anträge eingebracht.

Hamburg. Die Forderung einer Bürgerinitiative nach einer neuen Fährlinie bis Blankenese stößt jetzt auch in der Bezirkspolitik in Altona auf breite Unterstützung. Sowohl die CDU als auch SPD und Grüne haben dazu für die Bezirksversammlung am Donnerstag entsprechende Anträge eingebracht. „Wir halten eine solche Fährlinie unter touristischen Aspekten, aber auch als Mittel des Nahverkehrs für sehr sinnvoll“, sagt Mark Classen (SPD).

Wie berichtet, hatte die städtische Fährgesellschaft Hadag die Verbindung von den Landungsbrücken über Teufelsbrück nach Blankenese 2005 eingestellt. Das Fahrgastaufkommen sei zu gering, hieß es. Inzwischen fahren jedoch immer mehr Passagiere mit den Schiffen der Hadag, allein 2013 waren es 600.000 mehr als im Vorjahr. 8,6 Millionen Fahrgäste sind es laut aktueller Statistik. In den 1990er-Jahren beförderte die Hadag weniger als drei Millionen Fahrgäste. S-Bahn und Busse reichen daher als Anbindung Blankeneses im öffentlichen Nahverkehr auf längere Sicht nicht mehr aus, mit neuen Baugebieten wie der Neuen Mitte entstünden auch neue „Engstellen“, so Classen. In beiden Anträgen wird zudem eine Ausweitung des Fährverkehrs zwischen Blankenese und Cranz am gegenüberliegenden Ufer gefordert.

Die Hadag zeigt sich gegenüber solchen Forderungen allerdings noch skeptisch: Beides müsse durch Steuermittel finanziert werden, und für beides gebe es Alternativen im Nahverkehr durch Busse oder S-Bahn. „Wir müssen immer auch an den Steuerzahler denken, der solche Angebote finanzieren muss“, sagt Hadag-Chefin Gabriele Müller-Remer und verweist auf den Kostendeckungsgrad der 23 Hadag-Schiffe, der schwimmenden Busse Hamburgs. Und der liegt – wie bei vielen Unternehmen des öffentlichen Nahverkehrs – bei gerade einmal 50 Prozent. Auf der Linie Cranz–Blankenese sind es der Hadag zufolge sogar nur etwa 30 Prozent.