Im Zuge von Sparmaßnahmen werden offenbar mehrere Einrichtungen im Bezirk geschlossen, auch der Elbe-Aktiv-Spielplatz.

Hamburg. Das Juno23 in Bahrenfeld, der DRK-Spielhafen in Osdorf, der Elbe-Aktiv-Spielplatz in Groß-Flottbek und das Freizeitzentrum Rissen – für diese Einrichtungen im Bezirk Altona bedeuten die vom Senat beschlossenen Sparmaßnahmen im Bereich der offenen Kinder- und Jugendhilfe möglicherweise das Aus. Das geht zumindest aus einer geheimen Liste hervor, die einigen der Einrichtungen zugespielt wurde und abendblatt.de vorliegt. Beim Altonaer Bezirksamt wollte man sich zu der geheimen Streichliste nicht äußern. Doch auch wenn die offizielle Bestätigung der Angaben bisher fehlt, sitzt der Schreck bei Nutzern und Betreibern der betroffenen Einrichtungen tief.

Eine ist der Elbe-Aktiv-Spieltplatz an der Heinrich-Plett-Straße. "Für uns war es schockierend zu sehen, dass unser Spielplatz laut der Liste geschlossen werden soll", erzählen die Pädagogen Andrea Menzel und Niklas Bergerbusch. „Der Bauspielplatz ist so wichtig für die Kinder hier in der Gegend“, sagt Andrea Menzel. „Wo sonst haben Kinder die Möglichkeit, Naturerfahrungen zu sammeln, zu klettern, Lagerfeuer zu machen und Hütten zu bauen?“ Gerade für Stadtkinder, die sonst häufig viel zu viel Zeit vor Fernseher und Computer verbrächten, sei der Aktiv-Spielplatz eine wertvolle Alternative in der Freizeitgestaltung. „Man bedenke auch, dass eine solche Angebote ja zudem eine gewaltvorbeugende Wirkung haben“, so Menzel. „Hier können sich die Kinder austoben und finden bei den Betreuern immer ein offenes Ohr.“ Und für viele Eltern bedeute der Spielplatz eine kostenlose Betreuung während der Nachmittagsstunden, die sie sich sonst nicht leisten könnten. „Besonders für Menschen, die nicht so viel verdienen, ist das unverzichtbar“, erklärte Menzel. Bis zu 70 Kinder im Alter zwischen sieben und 14 Jahren nutzen den Spielplatz täglich, 23 sind für den Pädagogischen Mittagstisch mit Hausaufgabenbetreuung angemeldet. Auch dieses Angebot würde bei einer Schließung des Spielplatzes wegfallen.

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„Unsere Hoffnung ist, dass wir möglichst viele Menschen aus der Gegend dazu bewegen können, sich für den Erhalt des Spielplatzes stark zu machen“, sagte Pädagogin Andrea Menzel. Die Einrichtung bestehe bereits seit 40 Jahren. Mittlerweile kommen Erwachsene, die große Teile ihrer Kindheit auf dem Gelände an der Heinrich-Plett-Straße verbracht haben, mit ihren Kindern hierher. „Der Spielplatz ist eng mit dem Stadtteil verwachsen“, so Betreuer Niklas Bergerbusch. „Wir haben auch immer viel Zuspruch für unsere Arbeit hier bekommen.“ Nun hoffen Bergerbusch, Menzel und ihre Kollegen auf Unterstützung aus dem Stadtteil und sammeln Unterschriften gegen die Schließung.

„Insgesamt sind wir der Meinung, dass Kürzungen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit ein völlig falscher Schritt sind“, sagte Andrea Menzel. „Wir hoffen, dass die Hamburger Bezirke mit ihrer ablehnenden Haltung gegenüber den Sparmaßnahmen Erfolg haben und den Senat dazu bringen, die Kürzungen zurückzunehmen.“ (fröh)