Josef Fritzl hielt seine eigene Tochter im Keller seines Hauses gefangen. Niemand in Fritzls Nachbarschaft hatte dem stets bürgerlich auftretenden Mann dies zugetraut.
Amstetten. Das Verbrechen, das hinter dem Namen "Inzestfall von Amstetten" steht, kennt jeder, seit es im vergangenen April in all seiner perfiden Grausamkeit ans Licht kam und weltweit Schlagzeilen machte. 24 Jahre lang hatte Fritzl seine Tochter E. im Keller seines Hauses gefangen gehalten. 24 Jahre hat er sie mindestens jeden zweiten Tag vergewaltigt und sieben Kinder mit ihr gezeugt. 24 Jahre lang hat er Polizei, Jugendamt und die eigene Ehefrau getäuscht - und den besorgten Vater und Großvater, den erfolgreichen Ingenieur und Immobilienmakler, den honorigen Amstettener Bürger gegeben, während er unter Tage Gott spielte.
Seine Greueltaten wurden im langwierigen Prozess hoch bestraft: Josef Fritzl wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.