Essen. Mancher erschreckt, wenn er nach den Ferien in die chaotische Wohnung zurückkehrt. Eine Essener Expertin erklärt, wie das anders geht.
Nicole Schalk hat sich zum Ordnungs-Coach ausbilden lassen. Im Interview gibt sie Tipps, wie man die Wohnung vor dem Urlaub aufräumen sollte – um eine entspannte Rückkehr zu haben:
Wie sollte ein Ordnungssystem sein, damit es auf Dauer und für alle in einem Haushalt gut funktioniert?
Nicole Schalk: Ein gutes Ordnungssystem sollte für alle leicht funktionieren, egal ob Familie, Wohn- oder Bürogemeinschaft. Jeder sollte wissen, wo etwas zu finden ist. Das vermeidet nämlich unnötiges Suchen und spart in der Folge Zeit für schöne Dinge. In einem sorgfältig durchdachten Ordnungssystem hat jeder Gegenstand einen festen Platz, ist gut sichtbar und für alle einfach zu erreichen.
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Was hilft, mehr Ordnung in die Wohnung zu bringen?
Man sollte nicht alles auf einmal ordnen wollen, das überfordert. Pläne helfen, die Woche zu strukturieren. Montags wird das Bad geputzt, Dienstag ist Waschtag … Kaputtes, das nicht mehr zu reparieren ist, darf umweltgerecht entsorgt werden. Ungenutzte Haushaltsgeräte sollte man verkaufen oder verschenken. Neben (Putz-)Plänen bewähren sich Routinen, wie das Bettenmachen nach dem morgendlichen Lüften oder das Mitnehmen des Mülls beim Verlassen der Wohnung.
Wo fängt man an, wenn alles durcheinander ist?
Zunächst sollte man sich klar machen, welcher Bereich am meisten belastet. Der überfüllte Schlafzimmerschrank samt Kleiderberg auf dem Stuhl, das Chaos in der Küche, die vollgestopfte Büroschublade oder der zugestellte Keller? Hat man den Fokus gesetzt, langsam starten. Einfach und effektiv ist es, sich den 15 Minuten-Timer zu stellen und sich zum Beispiel nur eine Schublade vornehmen. Die räumt man komplett aus, macht sie sauber und mistet den Inhalt aus.
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