Düsseldorf. Rüstungskonzern Rheinmetall bekommt einen weiteren Milliardenauftrag zur Modernisierung der Bundeswehr - auch ein Nachbarland ist an Bord.
Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat von der Bundeswehr und den niederländischen Streitkräften einen Milliardenauftrag für die Lieferung Tausender Fahrzeuge für die Luftlandetruppen der beiden Länder erhalten. Der Rahmenvertrag über 3059 Fahrzeuge vom Typ Caracal habe einen Auftragswert von bis zu 1,9 Milliarden Euro, berichtete Rheinmetall am Montag. In einem ersten Schritt seien von den beiden Ländern 1508 Fahrzeuge im Wert von rund 870 Millionen Euro fest bestellt worden.
Die allradbetriebenen Fahrzeuge vom Typ Caracal basieren auf einem handelsüblichen Chassis der militärischen G-Modell Baureihe 464 von Mercedes und können per Flugzeug oder mit Hubschraubern an den Einsatzort gebracht werden.
Dank seiner modularen Bauweise könne der Caracal bei luftgestützten Operationen in verschiedenen Funktionen eingesetzt zu werden, vom einfachen Truppentransport über Sanitätseinsätze bis hin zu Kampfpioniergruppen und verschiedenen logistischen Anwendungen, betonte Rheinmetall.
Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall startet mit Serienauslieferung Anfang 2025
Der Caracal ist als gemeinsames Produkt aus der Partnerschaft Rheinmetalls mit der Mercedes-Benz AG und Armoured Car Systems GmbH entstanden. Der Start der Serienauslieferung ist für Anfang 2025 vorgesehen. Auf der deutschen Seite erfolgt die Beschaffung aus Mitteln des Sondervermögens für die Bundeswehr, berichtete Rheinmetall.
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Mit dem Caracal erweitere Rheinmetall sein Portfolio taktischer Fahrzeugsysteme auch im leichten Segment unterhalb von 10 Tonnen und erwarte hier ein zusätzliches Wachstumsfeld, hieß es.
Rheinmetall: Weiterer Großauftrag für die Bundeswehr seit Ende Juni
Erst Ende Juni hatte ein weiterer Großauftrag die Bücher des Düsseldorfer Rüstungskonzerns gefüllt. Die Bundeswehr bestellt 367 Militärlastwagen bei Rheinmetall. Der Auftragswert liege bei mehr als 285 Millionen Euro, teilte das Unternehmen mit. Die Auslieferung soll demnach bis zum Herbst erfolgen.
Im Jahr 2020 hatten das Beschaffungsamt der Bundeswehr und Rheinmetall einen Rahmenvertrag geschlossen, der die Bestellung von 4000 Lkw - Wechselladersysteme (WLS) genannt - ermöglicht und bis 2027 gilt. Seither wurden den Angaben zufolge bereits gut 600 geliefert. Nun kommen weitere hinzu.
Bundeswehr: Rheinmetall-Laster werden als Transportfahrzeuge genutzt
Mit den Lastern werden zum Beispiel Ersatzteile, Munition, Treibstoff, Nahrung und Wasser transportiert. Der Bundeswehr-Auftrag umfasst auch 1830 Ladungsträger, sogenannte Wechselladerpritschen. Es sind viel mehr Ladungsträger als Fahrzeuge, weil immer mehrere Ladungsträger im Umlauf sind. So kann ein Lastwagen heranfahren, die eine Pritsche samt Frachtgut abladen und dann schnell eine andere bereitstehende Pritsche samt Ladung aufnehmen. Es geht hierbei nicht um Container, diese werden mit anderen Lastwagen transportiert.
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Die Abladung und Aufnahme von Ladungsträgern erfolgt automatisiert - die Besatzung kann also in der gepanzerten Fahrerkabine bleiben, wo sie im Gefecht besser geschützt ist. Militärlastwagen sind ein Verkaufsschlager des Rüstungskonzerns. Rheinmetall-Lkw werden auch in Staaten wie Großbritannien, Australien, Norwegen, Schweden, Österreich, Ungarn und Dänemark genutzt. (dpa)
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