Essen. Obwohl die Preise steigen, sind Wohnungen im Ruhrgebiet im Verhältnis zum hiesigen Bruttoeinkommen besonders günstig. Einen Ausreißer gibt es.

Die Immobilienpreise im Ruhrgebiet steigen. Das legten zuletzt Quartals-Daten des Immobilienportals Immowelt nahe. Nach einigem Auf und Ab sei demnach besonders Dortmund vom Anstieg des Quadratmeterpreises für Eigentumswohnungen betroffen. Doch auch in Witten und Gelsenkirchen zogen die Preise an.

Neue Daten von Immowelt zeigen nun: Trotz des steigenden Preisniveaus können sich Einwohnerinnen und Einwohner Eigentumswohnungen im Ruhrgebiet am ehesten leisten. Das Portal hat für sein Ranking das Durchschnittseinkommen der Wohnorte mit den Quadratmeterpreisen von Bestandswohnungen mit 75 Quadratmeter ins Verhältnis gesetzt und 65 deutsche Großstädte verglichen.

Im Ruhrgebiet: „Bestes Verhältnis zwischen Löhnen und Immobilienpreisen“

Das Immobilienangebot von zehn Ruhrgebietsstädten zählt demnach zu den Top 15 der „leistbarsten“ Großstädte in Deutschland. Immowelt kommt zu dem Ergebnis: „Das beste Verhältnis zwischen Löhnen und Immobilienpreisen gibt es im Ruhrgebiet.“

Den bundesweit ersten Platz verfehlt knapp Gelsenkirchen, die Ruhrgebietsstadt mit den günstigsten Immobilienpreisen im Vergleich zum Bruttoeinkommen. Dortmund, wo der Quadratmeterpreis laut Immowelt gerade erst um 3,7 Prozent gestiegen ist, besetzt den letzten Platz im Ruhrgebiet-Ranking.

Immobilien-Ranking: So schneiden die elf Städte im Ruhrgebiet ab

Für die Quadratmeterpreise hat Immowelt die eigenen Anzeigen am Stichtag 1. Oktober 2024 gesichtet – die Preissteigerungen, die das Portal zuletzt meldete, sind also bereits einkalkuliert. Das Bruttoeinkommen am jeweiligen Ort wurde mithilfe von Daten der Bundesagentur für Arbeit vom 31. Dezember 2023 ermittelt. Daraus entstand der Median, also die durchschnittliche Höhe des Bruttoeinkommens, von der ebenso viele Einwohnerinnen und Einwohner nach unten wie nach oben abweichen.

Aus dem Bruttoeinkommen und dem Quadratmeterpreis hat Immowelt dann jeweils den Quotienten bestimmt. Je höher der Faktor, desto eher können sich Einwohnerinnen und Einwohner des jeweiligen Ortes mit dem gängigen Einkommen Eigentum leisten. Bei Faktor eins entspricht der Quadratmeterpreis dem Bruttoeinkommen, je mehr der Faktor gegen null geht, desto mehr übersteigt der Quadratmeterpreis das Einkommen. Das sächsische Chemnitz liegt mit einem Faktor von 2,24 auf Platz eins.

Hier ausgewählte Ruhrgebietsstädte im Vergleich:

  1. Gelsenkirchen mit Faktor 2,20: 2. Platz bundesweit, 1.605 Euro Angebotspreis, 3.529 Euro Bruttoeinkommen
  2. Duisburg mit Faktor 2,00: 3. Platz bundesweit, 1.861 Euro Angebotspreis, 3.726 Euro Bruttoeinkommen
  3. Herne mit Faktor 2,00: 4. Platz bundesweit, 1.801 Euro Angebotspreis, 3.606 Euro Bruttoeinkommen
  4. Oberhausen mit Faktor 2,00: 5. Platz bundesweit, 1.877 Euro Angebotspreis, 3.754 Euro Bruttoeinkommen
  5. Hagen mit Faktor 1,97: 6. Platz bundesweit, 1.820 Euro Angebotspreis, 3.585 Euro Bruttoeinkommen
  6. Bottrop mit Faktor 1,88: 7. Platz bundesweit, 2.048 Euro Angebotspreis, 3.850 Euro Bruttoeinkommen
  7. Hamm mit Faktor 1,80: 9. Platz bundesweit, 1.960 Euro Angebotspreis, 3.533 Euro Bruttoeinkommen
  8. Bochum mit Faktor 1,75: 11. Platz bundesweit, 2.248 Euro Angebotspreis, 3.925 Euro Bruttoeinkommen
  9. Mülheim an der Ruhr mit Faktor 1,63: 13. Platz bundesweit, 2.478 Euro Angebotspreis, 4.044 Euro Bruttoeinkommen
  10. Essen mit Faktor 1,59: 15. Platz bundesweit, 2.481 Euro Angebotspreis, 3.937 Euro Bruttoeinkommen
  11. Dortmund mit Faktor 1,46: 21. Platz bundesweit, 2.580 Euro Angebotspreis, 3.760 Euro Bruttoeinkommen

Zum Vergleich: Köln belegt mit einem Faktor von 0,88 Platz 59. In der nordrhein-westfälischen Großstadt übersteigt der Quadratmeterpreis das Bruttoeinkommen um fast 600 Euro. München führt mit Faktor 0,59 die bundesweite Liste von hinten an.

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