Seattle. Der Niedergang des Flugzeugbauers geht weiter: US-Behörden ermitteln nun wegen Schlampereien am Großraum-Flieger „Dreamliner“.
Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA hat eine Untersuchung gegen Boeing eingeleitet. Es solle geprüft werden, ob der US-Flugzeugbauer die verlangten Inspektionen seiner Maschinen ordnungsgemäß vorgenommen habe und ob Dokumente von Mitarbeitern gefälscht worden seien, teilte die FAA am Montag in einer E-Mail mit. Diesmal geht es um Qualitätskontrollen beim Langstreckenmodell 787 „Dreamliner“. Boeing habe die Behörde darüber informiert, dass bei einigen der Maschinen möglicherweise die Verbindungsstellen zwischen Rumpf und Tragflächen nicht überprüft worden seien.
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Boeing-Mitarbeiter hat über Mängel in der Qualitätskontrolle infomiert
Der Konzern überprüfe alle 787 auf den Produktionslinien und müsse auch einen entsprechenden Plan für Maschinen ausarbeiten, die in Betrieb seien. Der Hinweis an die FAA gehe auf den Hinweis eines Boeing-Mitarbeiters zurück, der einen Verstoß gegen die Prüfungsvorgaben beobachtet und das Management informiert habe, schrieb 787-Programmchef Scott Stocker in einer E-Mail an die Belegschaft.
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Die Qualitätsaufsicht bei Boeing steht seit einem dramatischen Zwischenfall Anfang Januar verstärkt im Mittelpunkt. Bei einer so gut wie neuen Boeing 737-9 Max der US-Fluggesellschaft Alaska Airlines brach kurz nach dem Start im Steigflug ein Rumpf-Fragment an der Sitzreihe 26 heraus. Die mehr als 170 Menschen an Bord kamen weitgehend mit dem Schrecken davon. Allerdings waren die beiden Sitze in der Nähe des Lochs im Rumpf nur durch einen glücklichen Zufall leer geblieben und das Flugzeug befand sich noch in relativ geringer Höhe. Aber es folgten weitere Zwischenfälle. Und zwei ehemalige Mitarbeiter, die gegen den Kontzern ausgesagt hatten, sind verstorben.
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Anhörung im Senat um mögliche Qualitätsmängel
Das Unternehmen steht auch unter politischem Druck. In der vergangenen Woche befasste sich der US-Senat in einer Anhörung mit den Sicherheitsproblemen. Dabei sagte auch der Boeing-Ingenieur Sam Salehpour aus, der sich als Informant mit Warnungen über die Sicherheit der Dreamliner-Modelle an die FAA gewandt hatte. bei vielen Flugzeugen des Typs zu hohe Spaltmaße zwischen den Rumpfteilen zugelassen worden seien, was die Lebenszeit der Maschinen verkürzen könne. Boeing weist die Vorwürfe mit Nachdruck zurück. (ftg/dpa/afp)