Essen. Amazon und Otto verlieren Umsatz. Auch zwei Elektronikketten aus NRW trifft der Einbruch des Onlinegeschäfts hart.

Für den Onlinehandel ging es in den vergangenen 15 Jahren stetig und steil bergauf. Forscher haben ermittelt, dass die Zeiten des Wachstums nun vorbei seien. So haben sich Amazon, Zalando und Co. entwickelt.

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Die 1000 umsatzstärksten Onlineshops, die direkt an Endverbraucherinnen und Endverbraucher verkaufen, haben im vergangenen Jahr in Deutschland einen Netto-Umsatzrückgang um 2,2 auf 77,7 Milliarden Euro verkraften müssen. Das entspreche einem Minus von 2,8 Prozent, haben das EHI Retail Institute und Ecommerce DB errechnet.

Mediamarkt und Saturn verlieren fast ein Drittel Online-Umsatz

„Einige Shops kämpfen mit großen Umsatzrückgängen oder tauchen in der diesjährigen Studie wegen Geschäftsaufgabe sogar zum letzten Mal auf“, sagt Lars Hofacker, Leiter des Forschungsbereichs E-Commerce beim EHI. Er weist allerdings darauf hin, dass insbesondere kleinere Shops das vergangene Jahr mit positiven Wachstumszahlen abgeschlossen hätten. Obwohl die Top 1000 im Vergleich zu 2021 ein Minus verbuchten, übertraf der Online-Umsatz 2022 das Vor-Corona-Niveau um das 1,5-Fache. Experte Hofacker geht aber weiterhin von einer Flaute aus. „Für das laufende Jahr rechnen wir als EHI aber zunächst mit einer Fortsetzung des rückläufigen Trends“, prophezeit er.

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Nach dem starken Zuwachs im Pandemiejahr 2020 (33,1 Prozent) konnten die Top-1000 im Jahr 2021 noch mit 16,1 Prozent zweistellig zulegen. Im Jahr 2022 hingegen schwächte sich die allgemeine Konsumstimmung und damit auch die Online-Kaufbereitschaft in Deutschland ab. Dennoch ergebe sich im Vergleich zu 2019 immer noch ein Wachstum von 50,2 Prozent.

Amazon und Otto unangefochten an der Spitze

Größter Onlinehändler bleibt der US-Riese Amazon, der im vergangenen Jahr knapp 14,4 Milliarden Euro in Deutschland umsetze. Das entspricht einem Minus von 8,2 Prozent. Mit weitem Abstand folgt auf Platz 2 Otto.de. Die Hamburger machten 4,5 Milliarden Euro Umsatz, mussten mit einem Rückgang von 11,8 Prozent aber deutlich mehr Federn lassen als der Rivale Amazon. Zalando kam auf 2,6 Milliarden Euro (-4,0 Prozent).

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Die größten Einbußen mussten die beiden Tochterunternehmen der Düsseldorfer Ceconomy-Gruppe hinnehmen: Mediamarkt.de belegte mit 1,8 Milliarden Euro zwar Platz 4. Das waren aber 28,8 Prozent weniger als 2021. Noch schlechter sieht es für Saturn.de aus: 897 Millionen Euro Umsatz bedeuten ein Minus von 33,1 Prozent.

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Erstmals ist dagegen der Hamburger Modehändler Aboutyou.de in die Top 10 aufgestiegen. Das erst 2018 gegründete Unternehmen kam auf 895 Millionen Euro Umsatz und ein Wachstum von 8,8 Prozent. Eine positive Entwicklung konnten auch Lidl.de (966 Millionen Euro, plus 6,7 Prozent) und HM.com (920 Millionen Euro, plus 2,2 Prozent) verzeichnen.