Essen. Gläubige sollen Gottesdienste meiden, Reiserückkehrer in Quarantäne. Warnung vor Fake-News-Meldung über abgeriegelte Stadtteile in Bochum.

In diesem Artikel haben wir unsere Berichterstattung für Sie archiviert. Hier finden Sie alle aktuellen Meldungen zum Coronavirus in NRW. Hier finden Sie die nationalen und internationalen Entwicklungen.

  • Wegen der Ausbreitung des Coronavirus werden ab Montag alle Schulen und Kitas in NRW bis zu den Osterferien (19. April) geschlossen. Zudem verschiebt sich der Semesterstart an den Universitäten auf den 19. April. Alten- und Pflegeheime in NRW sollen grundsätzlich nicht mehr besucht werden, die landeseigenen Kultureinrichtungen bleiben geschlossen.
  • Mehr als 1600 Fälle sind in NRW inzwischen gemeldet, alleine im Kreis Heinsberg 589. Die Zahl der gesundeten Corona-Fälle wird zurzeit nicht erfasst.
  • Der Kreis Wesel und die Stadt Oberhausen appellieren an Reise-Rückkehrer aus Risikogebieten, freiwillig in häusliche Quarantäne zu gehen
  • Stadt Dortmund zögert Entscheidung über Schließung von Schulen und Kitas hinaus
  • Warnung vor Fake-News-Meldung in Bochum, die per WhatsApp verbreitet wird
  • In NRW sind bis dato vier Menschen an dem Coronavirus gestorben.
  • Bundeskanzlerin Angela Merkel appelliert an die Menschen in Deutschland, wo immer möglich auf soziale Kontakte zu verzichten. Die bundesweite und internationale Entwicklung begleiten wir in diesem Newsblog.
  • >>> Direkt zu den aktuellsten NRW-Meldungen

Der Newsblog von Samstag, 14. März:

22:22 Uhr: In Dortmund steht noch nicht fest, ob auch dort Schulen und Kitas geschlossen werden. Das teilte die Stadt am Abend mit. Zuvor hatte Oberbürgermeister Ulrich Sierau die Vorgabe zu Schul- und Kita-Schließungen von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet kritisiert: "Diese Entscheidungen der Landesregierung kamen für die Stadt Dortmund völlig überraschend. Sie wurden zuvor weder besprochen noch angekündigt." Beschlossen wurde indes, dass ab diesem Sonntag, 15. März, auch in Dortmund keinerlei öffentliche Veranstaltungen mehr stattfinden dürfen. Wochenmärkte, Gaststätten, Bars und Restaurants bleiben weiterhin geöffnet, teilte die Stadt mit. Zu Schulen und Kitas will der Krisenstab der Stadt an diesem Sonntag erneut beraten und entscheiden.

21:35 Uhr: Studierende der Hochschule Rhein-Waal haben eine Nachbarschaftshilfe für Menschen aus Risikogruppen eingerichtet. Zu möglichen Tätigkeitsfeldern gehören unter anderem Einkaufen und mit dem Hund Gassi gehen oder Rezepte abholen und einlösen. „In diesen außergewöhnlichen Zeiten ist es wichtig, dass die Gemeinschaft solidarisch beisammen steht und nicht durch Angst und Egoismus auseinandergetrieben wird“, sagt Joshua Lehmann, Vorsitzender des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der Hochschule Rhein-Waal.

20:51 Uhr: Ín Bochum verbreitet sich offenbar eine gefälschte Meldung per WhatsApp, die angeblich von der WAZ stammen soll. Darauf weisen mehrere Nutzer hin. In der Meldung mit der Überschrift "Bochum macht dicht" wird behauptet, dass in Bochum ab sofort auch die Geschäfte schließen sollen und es nur wenige Ausnahmen für einige Handelsbereiche geben soll. Zudem wird behauptet, dass Gebiete in der Stadt unter Quarantäne gestellt werden sollen. Diese Meldung stammt nicht von der WAZ und ist gefälscht! Auf der städtischen Website gibt es keine Hinweise, die auf die behaupteten Umstände schließen lassen. Wie andernorts in NRW werden ab Montag Schulen und Kindergärten bis zum Ende der Osterferien geschlossen. Auch Turnhallen, Sportplätze und Schwimmbäder bleiben zu, teilt die Stadt mit. Ebenso sind alle städtischen Veranstaltungen abgesagt.

19:43 Uhr: Die Zahl der Corona-Fälle in Essen hat sich von Freitag auf Samstag deutlich erhöht: Bei 51 Menschen wurde das Virus jetzt nachgewiesen, am Freitag waren es noch 19. Was auffällt: Unter den neuen Fällen sind viele Reise-Rückkehrer, teilte Gesundheitsdezernent Peter Renzel mit.

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19:15 Uhr: Die "Zoom Erlebniswelt" in Gelsenkirchen und der Wuppertaler Zoo bleiben bis auf Weiteres wegen der Corona-Krise geschlossen. Andere Zoos in NRW bleiben indes bis auf weiteres für Besucher geöffnet - wenn auch mit Einschränkungen. Dies gilt etwa für den Zoo Duisburg, den Zoo Krefeld und den Kölner Zoo.

18:58 Uhr: Im Marien-Hospital Wesel gibt es einen bestätigten Corona-Fall im medizinischen Personal, teilte der Kreis Wesel mit. Details sollen am Sonntag bekannt gegeben werden, sagte eine Kreis-Sprecherin. Das Krankenhaus habe jetzt "in enger Abstimmung mit dem Krisenstab die notwendigen Maßnahmen zur Sicherheit der Patientinnen und Patienten und zur Aufrechterhaltung des Krankenhausbetriebes festgelegt", heißt es in einer Mitteilung.

18:32 Uhr: Der Kreis Wesel fordert Reise-Rückkehrer aus Italien, Österreich und der Schweiz auf, sich 14 Tage lang in häusliche Quarantäne zu begeben und unnötige Kontakt zu vermeiden. Dies verbreitete der Kreis am Samstagabend über die Warn-App Nina. Der Krisenstab des Kreises folge damit einer entsprechenden Aufforderung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.

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18:07 Uhr: Busse und Bahnen in Köln fahren ab Mittwoch auch unter der Woche im ausgedünnten Samstags-Takt. Das teilten die Kölner Verkehrsbetriebe (kVB) mit. Das heißt unter anderem, dass es werktags keine Fahrten zwischen 1 Uhr und 4 Uhr geben wird. Außerdem entfallen bestimmte Buslinien. Der Grund für den geänderten Fahrplan sei der Erlass der NRW-Landesregierung, wegen des Coronavirus Schulen und Kindertagesstätten zu schließen, an. Es sei damit zu rechnen, dass zahlreiche Mitarbeiter wegen der Betreuung der Kinder ausfallen.

17.55 Uhr: Das Erzbistum Paderborn rät wegen der Coronavirus-Epidemie zu Hause zu beten. Die Schutzmaßnahmen seien ein schwerwiegender Grund, der die Gläubigen von der Sonntagspflicht entbinde, teilte das Erzbistum am Samstag mit. Darunter fällt die Teilnahme an der Feier der Messe an Sonn- und kirchlichen Feiertagen. Die Entscheidung, ob Gottesdienste abgesagt werden, sollen die Verantwortlichen vor Ort in Absprache mit den zuständigen Behörden treffen.

17.28 Uhr: Mittlerweile sind - Stand Samstagmittag - 139 Menschen in Oberhausen in häuslicher Quarantäne. Die Stadt greift zu weiteren einschneidenden Maßnahmen. Das betrifft nun auch Urlaubsrückkehrer: Alle Personen, die in den vergangenen 14 Tagen in der Schweiz, in Österreich und Italien waren, sollen sich in häusliche Quarantäne begeben. Neu zudem: Am RWO-Stadion hat am Samstag eine mobile Teststation die Arbeit aufgenommen: Wer den Verdacht hat, am Coronavirus infiziert zu sein, kann dort nach Drive-In-Manier einen Abstrich vornehmen lassen.

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Auch der Oberhausener Aquapark ist wegen der allgemeinen Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus seit diesem Samstag geschlossen.
Von Peter Szymaniak und Sebastian Hetheier

17.11 Uhr: In Wesel können Eltern bis einschließlich Dienstag aus eigener Entscheidung ihre Kinder zur Schule schicken. Ab Mittwoch gibt es auch in Wesel eine Betreuung für Kinder (Klassen 1 bis 6), deren Eltern zu den "systemrelevanten Berufsgruppen" gehören - zum Beispiel Pflege, Behindertenhilfe, Kinder- und Jugendhilfe, Feuerwehr, Rettungsdienst und einige mehr.

15.39 Uhr: In Köln gibt es - Stand Samstag, 14. März 2020, 10 Uhr - den insgesamt 154. bestätigten Corona-Virus-Fall. Sechs dieser Infizierten befinden sich derzeit in stationärer Quarantäne. Viele Neu-Infizierte kamen aus ausländischen Risikogebieten. Das Gesundheitsamt Köln ruft Menschen, die aus einem Gebiet mit erhöhtem Corona-Risiko – dazu gehören Italien, Iran, Provinz Hubei in China, Provinz Gyeongsangbuk-do in Südkorea, Region Grand Est in Frankreich, Tirol und Madrid – nach Köln kommen, daher dringend auf, sich freiwillig für 14 Tage in häusliche Quarantäne zu begeben.

Schulklassen aus Mülheim aus Österreich ausgewiesen

15.32 Uhr: In der Nacht von Freitag auf Samstag (14.3.) sind drei Klassen des Gymnasiums Mülheim-Heißen aus Österreich ausgewiesen worden. Die Kinder befinden sich wieder in Mülheim und stehen alle unter häuslichen Quarantäne. Wer Symptome aufweist über das Wochenende, solle sich am Montag bei seinem Hausarzt melden und wird ins Diagnosezentrum zum Test überwiesen.

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15.22 Uhr: Vergeblich waren Menschen Samstagvormittag zur Duisburger Stadtbibliothek in die Innenstadt gekommen. Die war aber geschlossen. "Gestern um 18.30 hieß es am Telefon noch, dass die Bibliothek erst am Montag schließt“, ärgerte sich eine Frau. Ein Aushang ließ jedoch wissen, dass sie bereits Samstag nicht mehr geöffnet hat. Leihfristen würden automatisch verlängert. Insgesamt gibt es inzwischen 14 bestätigte Infizierte Menschen in Duisburg.

14.47 Uhr: In Herne ist nun zu den vier mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Samstag eine weitere Person hinzugekommen. Somit gibt es in Herne fünf infizierte Menschen. Die Telefon-Hotline der Stadt Herne zu allgemeinen Fragen zum Virus ist unter der kostenpflichtigen Nummer 0700 / 16 200 000 samstags von 8 bis 16 Uhr und am Sonntag von 10 bis 14 Uhr erreichbar. Montags bis freitags ist die Hotline von 8 bis 18 Uhr besetzt.

Die offiziellen Coronavirus-Fallzahlen für NRW im Überblick (Stand 14.3., 11.30 Uhr):

OrtBestätigte Fälle
Aachen & Städteregion Aachen85
Bielefeld17
Bochum18
Bonn28
Bottrop3
Borken (Kreis)27
Coesfeld (Kreis)39
Dortmund14
Duisburg14
Düren (Kreis)18
Düsseldorf23
Ennepe-Ruhr-Kreis3
Essen34
Euskirchen (Kreis)5
Gelsenkirchen9
Gütersloh (Kreis)15
Hagen5
Hamm4
Heinsberg (Kreis)589
Herford (Kreis)19
Herne5
Hochsauerlandkreis (Kreis)20
Kleve (Kreis)14
Köln83
Krefeld10
Kreis Siegen-Wittgenstein10
Leverkusen5
Lippe (Kreis)37
Märkischer Kreis13
Mettmann (Kreis)19
Minden-Lübbecke (Kreis)32
Mönchengladbach23
Mülheim9
Münster41
Oberbergischer Kreis14
Oberhausen8
Olpe (Kreis)6
Paderborn (Kreis)32
Recklinghausen (Kreis)41
Remscheid7
Rhein-Erft-Kreis24
Rheinisch-Bergischer Kreis29
Rhein-Kreis Neuss15
Rhein-Sieg-Kreis32
Soest (Kreis)9
Solingen6
Steinfurt (Kreis)43
Unna (Kreis)13
Viersen (Kreis)16
Warendorf (Kreis)27
Wesel (Kreis)19
Wuppertal6
Gesamt1637

13.59 Uhr: Ein erster Gladbecker ist positiv auf das Coronavirus gestetet worden und steht nun samt Kontaktpersonen unter häuslicher Quarantäne. Die Stadt Gladbeck hat in Abstimmung mit dem Kreisgesundheitsamt entschieden, die städtischen Bäder ab Montag (16.3.) zu schließen. Am Wochenende sind Hallenbad und Traglufthalle noch geöffnet.

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13.04 Uhr: Angesichts der ausbleibenden Übertragung von Live-Sport-Events bittet der Pay-TV-Sender Sky seine Kunden bei der Frage nach möglichen Entschädigungen um Geduld. „Es ist eine sehr dynamische Situation, und wir arbeiten eng mit unseren dem Vertragspartnern zusammen, um die Auswirkungen zu verstehen“, teilte der Sender am Samstag mit. „Bis dahin können wir nicht sagen, was für unsere Kunden angemessen sein wird.“

12.59 Uhr: Das Land NRW weitet angesichts der Corona-Krise seine Hilfsangebote für in Not geratende Unternehmer, Gründer und Selbstständige aus. „Unternehmen in Nordrhein-Westfalen sind mit abgesagten Veranstaltungen, rückläufigen Umsätzen, unterbrochenen Lieferketten und verzögerten Zahlungen konfrontiert“, erklärte Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) am Samstag. Es würden Expressbürgschaften bereitgestellt, die die Bürgschaftsbank binnen 72 Stunden bewilligen könne. Kleine Unternehmen, Neugründungen und Betriebe, die ausbilden, könnten ohne Hausbank und ohne Sicherheiten frisches Beteiligungskapital erhalten.

12.47 Uhr: Fußball-Zweitligist VfL Bochum hat den Verkauf seiner „Geisterspieltickets“ am Samstag wieder eingestellt. Wegen der Aussetzung des Spielbetriebes habe die veränderte Sachlage den VfL dazu bewogen, den Verkauf der „Geisterspieltickets“ einzustellen“, teilte der Verein mit. Rund 3000 dieser symbolischen Eintrittskarten seien verkauft worden.

12.15 Uhr: Nach dem positiven Coronavirus-Test bei Fußballprofi Luca Kilian hat der SC Paderborn am Samstag Teile seiner Mannschaft für 14 Tage unter häusliche Quarantäne gestellt. Zuvor hatte der Teamarzt insgesamt 45 Tests auf das Virus bei Spielern und Betreuern durchgeführt, wie der Fußball-Bundesligist mitteilte.

Nur ein Besucher pro Bewohner am Tag im Pflegeheim erlaubt

11.14 Uhr: Auch alle Alten- und Pflegeheime in NRW betroffen: Nach einer Regelung der Landesregierung müssen Besuche auf das Notwendigste beschränkt werden. In der Regel ist ein Besucher pro Bewohner am Tag erlaubt. Er darf maximal eine Stunde bleiben, wie der Erlass vorsieht: „Gemeinschaftsaktivitäten mit Externen sind ab sofort untersagt.“

09.35 Uhr: In Essen sind acht weitere Personen auf das Coronavirus getestet worden. Sie seien alle Reiserückkehrer unter anderem aus Österreich, schreibt der Essener Sozialdezernent Peter Renzel auf Facebook.

08:09 Uhr: Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium wartet in der Corona-Krise auf die Lieferung von einer Million bestellter Schutzmasken. „Aufgrund der bereits bekannten weltweiten Exportbeschränkungen ist noch nicht absehbar, wann die Masken verfügbar sein werden“, sagte eine Ministeriumssprecherin der „Rheinischen Post“ (Samstag). „Weitere 20.000 Masken sollen laut Aussage des Lieferanten zeitnah geliefert werden.“ Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte dem Blatt zufolge Anfang März angekündigt, eine Million Schutzmasken für Ärzte und Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen zu beschaffen.

Wie das Coronavirus NRW erreichte - Unsere Newsblogs zum Nachlesen:

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