Bad Berleburg. . Fehlstart für die Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung: In den ersten Test-Orten der Stadt Berleburg waren die rund 200 Straßenlaternen nicht wie geplant zwischen Mitternacht und 5 Uhr ausgeschaltet. Vielmehr hat das RWE die Aktion schon in der Nacht zum Samstag vorläufig gestoppt – weil die Technik nicht richtig mitspielte.

Rund 200 Straßenlampen ging schon um 22 Uhr das Licht aus. Es war ein Fehlstart für die Nachtabschaltungsaktion in den ersten Test-Orten Alertshausen und Wunderthausen am Wochenende. Laut RWE war die Technik daran Schuld. Unterdessen befürchten Zeitungsboten, dass ihr Job vor allem in den ohnehin dunklen Jahreszeiten Herbst und Winter schwieriger wird.

Zeitungsboten tapsen im Dunkeln

Mit der Taschenlampe in der einen Hand, den Zeitungen in der andern und dann auf den Wegen zu den Hausbriefkästen im Dunklen noch auf Stolperfallen achten – für Petra Ruskowski, Einsatzleiterin der Zusteller Ihrer Zeitung in Wittgenstein, grenzt das vor allem in Wintern mit Schnee und Eis an Lebensgefahr. Sie plädiert dafür, schon früher in der Nacht Laternen-Strom zu sparen – nämlich von 22 oder 23 Uhr bis 2 oder 3 Uhr. Damit wäre den Zusteller-Kollegen, die üblicherweise zwischen 2 und 6 Uhr für unsere Leser unterwegs sind, schon geholfen.

Schaltimpulse vom Rundsteuer-Empfänger offenbar gestört

Überrascht waren die Zusteller in Alertshausen und Wunderthausen am Wochenende, als die Laternen auch nach Mitternacht noch brannten. Was sie auf ihren Touren nicht mitbekamen: In der Nacht zum Samstag schalteten die Laternen zumindest in Wunderthausen bei Dämmerung gar nicht erst automatisch ein, um dann gegen 0 Uhr für fünf Stunden wieder auszugehen. Offenbar waren die Schaltimpulse vom installierten Rundsteuer-Empfänger vor Ort nicht richtig aufgenommen worden, erläutert RWE-Sprecher Christoph Brombach aus Siegen. In Alertshausen dagegen habe der eingebaute Empfänger funktioniert.

Dennoch: Gegen Mitternacht waren die Laternen in beiden Orten schon wieder an – weil Wundert­hausens Ortsvorsteher Martin Schneider Alarm geschlagen hatte. „Als ich am Samstagabend kurz nach 22 Uhr mit dem Auto von einem Termin zurück in den Ort kam, war es dort schon stockfinster“, berichtet Schneider. „Da kamen mir schon Leute mit der Taschenlampe entgegen.“ Also habe er Bürgermeister Bernd Fuhrmann alarmiert. Und der wiederum organisierte einen RWE-Techniker, der kurz nach Mitternacht den alten Schaltzustand wiederherstellte. Vorläufig, fürs Wochenende.

Das RWE will Steuergerät bis Mittwoch wieder ans Netz bringen

Das RWE will aber am Ball bleiben und das offenbar bockige Steuergerät für Wunderthausen gründlich durchprüfen, damit es in der Nacht zum Mittwoch wieder ans Netz gehen kann. Und in Alertshausen? Da sollte es mit der richtigen Abschaltung eigentlich schon in der vergangenen Nacht geklappt haben. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, hat Ortsvorsteher Georg Freitag fragenden Alertshäusern schon deutlich gemacht.