Erndtebrück. Übrig sind nur noch rauchende Trümmer. Eine komplette Fertigungshalle, die Bürotrakte und Materialprüfung der Firma Kaiser Oberflächentechnik in Erndtebrück-Scharmeder sind nach dem Großbrand und einer Explosion zerstört. Der Schaden geht in die Millionen. Die Ursache für das Feuer ist nach wie vor unklar, berichtet der Sprecher der Kreispolizeibehörde, Meik Reichmann.

Über 200 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr des Rettungsdienstes und der Polizei rückten am Montagabend gegen 19 Uhr zum Großeinsatz aus, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Viel retten konnten sie nicht. Übrig geblieben ist ein Trümmerhaufen. Große Teile der Produktionshalle und der Bürogebäude wurden durch den Brand und eine Explosion zerstört. Die Ursachenforschung läuft auf Hochtouren.

Keine Hinweise auf Schadstoffbelastungen

Sachverständige werden am Mittwoch an der beschlagnahmten Unglücksstelle erwartet. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagt Polizeisprecher Meik Reichmann. Unter anderem wurden Mitarbeiter der Spätschicht zum Brandgeschehen befragt. „Es hat keine Hinweise auf Schadstoffbelastungen in der Luft gegeben“, hat Reichmann auch eine gute Nachricht. Noch in der Nacht zu Dienstag hatten die Spezialisten des ABC-Zuges der Feuerwehr in umliegenden Ortschaften Luft- und Bodenproben analysiert. Der Boden wurde wegen des in der Nacht einsetzenden Regens kontrolliert.

Gegen 7 Uhr am Morgen war das Feuer gelöscht

Der Regen begleitete auch die Löscharbeiten in der Nacht, für die auch ein Spezialschaum zum Einsatz kam. Gegen 7 Uhr am Dienstagmorgen meldeten die Einsatzkräfte „Feuer aus“, bestätigte Stadtbrandinspektor Klaus Langenberg. Der Bad Berleburger war mit seinem Löschzug ab 3 Uhr nachts als Ablösung für die Erndtebrücker Kräfte im Einsatz gewesen.

Zusammen mit zahlreichen Mitarbeitern des zerstörten Unternehmens schauten auch viele erschöpfte Feuerwehrleute auf die Trümmer. Während die Feuerwehr Einsatzgerätschaften zusammenpackte, fingen die Mitarbeiter der Firma Kaiser mit dem Aufräumen an. Nach und nach wurden Container angeliefert, um umherliegende Trümmerteile abzutransportieren.

Spätschicht hatte Glück im Unglück

Dazwischen gab es immer wieder sorgenvolle Blicke und Kopfschütteln. „Das ist alles so schnell gegangen“, sagt ein Mitarbeiter der Spätschicht, der sich wie seine Kollegen gerade noch rechtzeitig retten konnte. Zum Glück seien beim Ausbruch des Feuers und der tiefschwarzen Rauchwolke nur etwa zehn Mitarbeiter in der Produktion gewesen. Die Nachtschicht war offenbar wegen geringerer Auftragslage abgesagt worden.