Volkringhausen.

. Kaminbrand in Volkringhausen. Im Gebäude befinden sich zwei Personen. Ob dieser Alarmierung durch die Kreisleitstelle in Lüdenscheid, machte sich der Chef der Balver Feuerwehr, Winfried Reinken, am Karsamstag gegen 19.15 Uhr, nicht auf den Weg zum Osterfeuer, sondern auf nach Volkringhausen.

Im Inselweg angekommen, erwies sich die Situation aber nicht als so schlimm wie von Winfried Reinken vermutet. Denn es handelte sich zum Glück für die Hauseigentümer nur um einen Kaminbrand, den 30 Feuerwehrkameraden aus den Löschgruppen Balve, Volkringhausen und Beckum unter Leitung von Stadtbrandinspektor Frank Busche eine Stunde lang intensiv bekämpften.

Danach rückten die Wehren wieder ab. Nicht ahnend, dass sie zwei Stunden später abermals zum Brandherd eilen mussten. Auch diesmal wieder mit der Drehleiter aus Balve, denn aus dem Kaminkopf stieg dichter Rauch in den Himmel. „Zwischen der Außenverkleidung und dem Schornstein ist ein Schwelbrand entstanden. Um auf Nummer Sicher zu gehen, sind wir um 22 Uhr noch einmal aktiv geworden und haben die Kaminkopfverkleidung, hinter der sich Glutreste befanden, komplett entfernt“, erklärte Stadtbrandinspektor Frank Busche, der den Schaden auf rund 5.000 Euro schätzt.

Neue Wärmebildkamera im Einsatz

Warum die Flammen aus dem oberen Bereich des Kamins schlugen, darauf wussten weder die Hauseigentümer noch der Schornsteinfeger eine Antwort, der erst im Februar den Schornstein gereinigt hatte. Dies taten auch die Feuerwehrkameraden. Bevor sie jedoch aus der Drehleiter heraus mit einer schweren Kugel den Schornstein frei machten und die Abdeckplatte entfernten, beorderte Stadtbrandinspektor Frank Busche einige Kameraden aus Volkringhausen mit schwerem Atemschutz in das Innere des Wohnhauses, um die Glutreste aus dem Kaminofen zu entfernen.

„Diese Maßnahme war erforderlich, damit nicht noch mehr Hitze nach oben aufsteigt und den Schornstein zum Platzen bringt“, sagt der Einsatzleiter, der sämtliche Räume mit einer Wärmebildkamera nach eventuellen Brandherden untersuchten ließ. Die Kamera musste abermals angefordert werden.

Feuerwehr Hemer behilflich

Diesmal war es die Feuerwehr aus Hemer, die den Wehren aus Balve, Volkringhausen und Beckum behilflich war. „Bald ist das Ausleihen kein Thema mehr. Nachdem die Politik uns die Anschaffung genehmigt hat, werden wir uns in den nächsten Tagen mit dem Erwerb einer neuen Wärmebildkamera beschäftigen“, ist Frank Busche froh, dass sie schon bald bei jedem Brand in Balve von den Feuerwehrkameraden mitgeführt werden kann.

Froh ist der Stadtbrandinspektor auch darüber, dass das Feuer im Kamin rechtzeitig von einem Nachbarn entdeckt und dadurch der zeitnahe Einsatz der Feuerwehr erfolgen konnte. „Wenn das Feuer auf den Dachboden durchgebrannt wäre, hätten wir das sehr alte Haus nicht retten können“, sagt Frank Busche, der die Eigentümer bat, auf die Nutzung des Kamins am Samstagabend zu verzichten, obwohl seine Kameraden den Ruß aus dem Schornstein entfernt hatten. „Die Hausbesitzer zeigten Verständnis, im Gegensatz zum Schornsteinfeger, der den Kamin sofort wieder freigeben wollte“, erklärte der Stadtbrandinspektor, der die Verantwortung für den Schornstein noch am Samstagabend an den Schornsteinfeger aus Voßwinkel übergab. „So sind die Spielregeln“, hieß es vor Ort.