Bad Laasphe. Von Gecko bis Dogge: Markus und Ilona Schröder aus Bad Laasphe ermöglichen eine individuelle Kremierung und würdevolle Abschiede.
Das Haustier ist oft ein fester Bestandteil der Familie. Wenn das geliebte Tier stirbt, ist das Leid groß und im Raum steht die Frage: Wie geht es jetzt weiter? „Früher wurden die Haustiere oft im Garten vergraben. Heute gibt es mehr Möglichkeiten. Die Menschen machen sich mehr Gedanken“, sagt Markus Schröder, der gemeinsam mit seiner Frau Ilona die Tierbestattung Bad Laasphe betreibt. Die Tendenz, das Tier zum Bestatter zu bringen, sei steigend.
Für den Laaspher ist die Tierbestattung ein Herzensprojekt, denn der 53-Jährige arbeitet hauptberuflich und Vollzeit als technischer Zeichner. Trotzdem ist er jeden Tag für die Tierbestattung im Einsatz. „Es ist ein sehr sensibles Thema. Uns ist wichtig, dass die Menschen das Gefühl haben, ihr Tier ist bei uns in guten Händen.“
Die Tierbestattung Bad Laasphe wurde nach dem Tod des eigenen Hundes gegründet
Auf die Idee eine Tierbestattung anzubieten, ist das Paar durch ihren eigenen Hund gekommen: „Unser kleiner Zwergpudel Paul ist mit 16 Jahren verstorben. Ihn im Garten zu begraben, kam für uns nicht infrage. Er mochte es immer warm“, erzählt Markus Schröder. Sie suchten im Internet nach einer Alternative und stießen auf die Tierbestattung: „Wir hätten weit fahren müssen und das Vertrauen war einfach nicht da, den Hund in fremde Hände zu geben.“ So entstand 2017 die Tierbestattung Bad Laasphe. „Wir durften unseren Hund dann selbst kremieren“, erinnert sich Schröder. Für das Paar die beste Lösung.
Diese gute Erfahrung wollen sie an Haustierbesitzer weitergeben: „Uns ist es wichtig, das Gegenüber kennenzulernen und den persönlichen Kontakt zu haben, die Geschichte des Tieres zu kennen“, sagt Ilona Schröder. „Viele sagen, dass sie sich bei uns wohlgefühlt haben. Das baut einen auf und wir wissen, wir haben alles richtig gemacht.“
Von Gecko bis Dogge ist alles dabei
Wenn die Tierbestatter informiert werden, holen sie das verstorbene Tier meist noch am selben Tag ab. „Bei den Leuten Zuhause, bei Tierärzten oder in der Tierklinik.“ In einer Kühlzelle werden die Tiere aufbewahrt, bis sie ins Tierkrematorium nach Homberg-Ohm gebracht werden. „Die Abholung ist zeitnah sinnig. Manche Besitzer wollen aber gerne ihr Tier noch für einen Tag bei sich haben“, sagt Markus Schröder.
Regeln für die Tierbestattung im Garten
Haustiere dürfen im Garten auf dem eigenen Grundstück begraben werden. Dabei müssen folgende Regeln beachtet werden: Die Tiere müssen mindestens 50 Zentimeter tief vergraben werden und ausreichend Abstand zu öffentlichen Wegen und zu den Nachbarn haben. Sie dürfen nicht im Wald oder auf einem Grundstück in einem Natur- oder Wasserschutzgebiet begraben werden. Wenn das Haustier an einer ansteckenden Krankheit oder Seuche verstorben ist, darf es ebenfalls nicht vergraben werden.
Nutztiere – dazu zählen auch Pferde – müssen von einem Unternehmen der Tierkörperbeseitigung abgeholt werden und dürfen nicht privat begraben oder eingeäschert Zuhause aufbewahrt werden. Geregelt ist das im Tierkörperbeseitigungsgesetz, bei einem Verstoß drohen Bußgelder bis zu 15.000 Euro.
Bei der Tierbestattung Bad Laasphe geht es vor allem um die Kremierung. Denn einen Tierfriedhof, auf dem Haustiere begraben werden, gibt es in Wittgenstein nicht. Die Tierarten sind dabei ganz unterschiedlich: „Von einem kleinen Gecko, über einen alten Papagei bis hin zur großen Dogge.“ Vor allem sind es aber Hunde, Katzen, Meerschweinchen und Kaninchen. Die Tiere werden entweder einzeln kremiert und die Asche wieder an die Besitzer zurückgegeben oder sie werden anonym mit anderen Tieren eingeäschert. Die Asche wird anschließend auf einem Streubeet beim Krematorium ausgestreut.
Nach der Kremierung kommt das Tier oft an seinen Lieblingsplatz
„Das Drumherum kann sich jeder selbst aussuchen“, sagt der Tierbestatter. Die Asche kann in einer Urne, einem Holzkistchen oder in einem Stoffbeutel übergeben werden. „Einige verstreuen sie im Garten, im Urlaub an der Nordsee oder wo sie oft gemeinsam spazieren gegangen sind. Da, wo sie gute Erinnerungen an die Zeit mit dem Tier haben. Andere nehmen sich die Urne mit nach Hause und stellen sie an den Lieblingsplatz des Hundes.“
Die Kosten für eine Einzelkremierung liegen bei 300 Euro für Kleintiere, 350 Euro für Katzen und bei Hunden zwischen 350 und 550 Euro – je nach Gewicht. Eine anonyme Einäscherung gibt es ab 200 Euro. Dazu kommen die Kosten für die Urne. Die unterscheiden sich je nach Art: Eine einfache Urne oder mit persönlicher Gravur, für den Innen- oder Außenbereich? Insgesamt dauert es knapp 14 Tage von der Abholung des Tieres, bis die Asche wieder da ist. Die Übergabe findet immer persönlich statt – entweder in der Tierbestattung oder bei den Kunden Zuhause. Eines ist dem Tierbestatter aber besonders wichtig: Egal für, welche Möglichkeit sich die Haustierbesitzer entscheiden, „die Form der Bestattung hat nichts mit der Liebe zum Tier zu tun.“