Bad Berleburg. Personelle Wechsel in der Vereinsführung und die Vorstellung umfangreicher Baumaßnahme prägen die Hauptversammlung.
Dem Schützenverein Berleburg steht ein Jahr voller Herausforderungen und Veränderungen bevor. Das machte die Jahreshauptversammlung im Bürgerhaus am Markt deutlich: Es gibt nicht nur einen Wechsel in der Vereinsführung und auf einigen andere Positionen im Vorstand, es stehen vor allem große Baumaßnahmen an. „Der Schützenplatz stößt bei der Strom- und Wasserversorgung an seine Grenzen“, erläuterte Schützenhauptmann Christian Hainbach.
Der Schützenverein will daher das Königszelt und die Wasserversorgung des Platzes grundlegend erneuern, berichtete der Bauausschussvorsitzende Thomas Bald und nannte das, was der Verein nun in diesem Jahr nach dem Schützenfest umsetzen möchte, „das größte und umfangreichste Bauprojekt der Vereinsgeschichte. Wir stoßen infrastrukturell an unsere Grenzen. Es wird noch das eine oder andere auf uns zukommen.“
Das Königszelt solle künftig auf einer Ebene mit dem bereits sanierten Wirtschaftszelt liegen, solle größer und barrierefrei gestaltet werden. Außerdem sollen neue Toilettenanlagen und Lagerräume als Ersatz für die „Degenkammer“ entstehen. Der Verein muss dabei auch veränderte Brandschutzbelange berücksichtigen und will das neue Gebäude entsprechenden der Holzbauagenda der Stadt aus Kalamitäts- sprich Käferholz - errichten. Es gehe aber nicht allein um das Königszelt und Barrierefreiheit, sondern auch um die Sicherung der Wasserversorgung des Platzes. Bald erinnerte an den Einbruch in der leerstehende Rothaarklinik kurz vor dem Jungschützenfest, bei dem die Stromversorgung des Gebäudes so zerstört worden sei, dass die Wasserversorgung des Platzes unterbrochen ist. Die Pumpe durch Aggregate mit Strom zu versorgen, „ist keine Lösung auf Dauer“. Neben einer zusätzlichen eigenen Stromversorgung über ein größeres Aggregat, könnte ein Tiefbrunnen eine Lösung bei der Wasserversorgung sein.
Mitglieder ausgezeichnet
Der Schützenverein Berleburg zeichnete am Samstag in Bad Berleburg Mitglieder für ihre Verdienste und langjährige Mitgliedschaft aus.
Zu Ehrenmitgliedern wurden Martin Hackenbracht und Herbert Marburger. Das Ehrenabzeichen des Vereins erhielten Ute Hirschhäuser, Chris Leukel, Wolfgang Rekowski, Maurice Schlaf, Gerrit Spies und Heiko Treude. Das Verdienstabzeichen wurde Sebastian Kargl, Leonard Kroh, Michael Rosemann, Jan Heinrich Scheffel und Justin Schlaf verliehen.
Für 75-jährige Mitgliedschaft wurde Karl-Heinz Dörr ausgezeichnet. Seit 70 Jahren sind Ernst-Friedrich Schneck, Otto Benfer und Friedhelm Afflerbach Mitglieder.
Für 60-jährige Mitgliedschaft zeichnete der Verein Karl-Heinz Bald, Karl-Ludwig Grebe, Adelheid Lauber, Burkhard Obermeier, Wolfgang Rekowski, Helga Reppel, Gerhard Spies, Rolf Wiebelhaus, Norbert Wignaneck aus.
50 Jahre im Schützenverein sind Ernst-Otto Feige, Martin Hackenbracht, Heinz Hermann Krämer, Wilfried Krämer, Ulrich Pohl, Klaus Schlüter-Bodenstein und Sieglinde Surek.
Auf 40-jährige Vereinsmitgliedschaft blicken Stephan Becker, Rolf Grebe, Malte Haase, Markus Hentschel, Jürgen Koch, Stefan Kroh, Sonja Lückel, Sabine Schachtschneider, Christina Strickhausen, Andreas Treude, Hermann van den Boom, Carsten Wahl, Jörg Wignanek, Ludwig Martin Winter und Carsten Zumrode.
Auf 25 Jahre Vereinsmitgliedschaft können Renate Bald, Alexander Belz, Pascal Bikar, Stefan Briese, Sarah Diehl, Sebastian Dienst, Björn Golpon, Carolin Hackenbracht, Heiko Homrighausen, Katrin Karger, Silvia Kebbe-Kontny, Andreas Kuhr, Christian Linde, Sebastian Marburger, Uwe Mertens, Patrick Mühmel, Hermann-Georg Nikolai, Maximilian Pantaleoni, Petra Pöppel, Volker Rangetiner, Tatjana Schneider, Ursel Schneider, Erhard Schubert, Erhard Schubert, Wolfgang Stöcker, Claudia Strack, Heiner Trapp, Ursula Wollek, Anna Katharina Yahia und Liangbo Yang blicken.
Schützenhauptmann Christian Hainbach erläuterte, wie das alles abgearbeitet werden kann: „Die Finanzierung ist nicht allein aus Eigenmitteln zu stemmen“, macht Hainbach klar. Deswegen hat sich der Verein bei der Leader-Aktionsgemeinschaft Wittgenstein um Unterstützung durch Fördermittel aus dem Leader-Topf der Europäischen Union beworben. „Das war eine absolut richtige Entscheidung“, kommentierte Hainbach das Vorgehen, weil das Bauvorhaben „förderfähig“ sei. Eine abschließende Förderzusage falle am 15. März. Der Verein hat aber bereits grob weiter geplant. Der Kassierer und Finanzausschussvorsitzen Heiner Althaus bezifferte die Gesamtsumme der Maßnahme auf bis zu 350.000 Euro. 100.000 Euro sollen demnach als Eigenleistung des Vereins eingerechnet werden.
Personelle Veränderung in Vereinsführung
Zu den baulichen Veränderungen kommen in diesem Jahr auch personelle. Nach 29 Jahren im Vereinsvorstand verabschiedete sich der 3. Schützenhauptmann Günther Strack aus dem geschäftsführenden Vorstand. Strack übergab das Amt nach einem einstimmigen Votum der Versammlung in die Hände von Christian Pöppel und ist sich „zu 100 Prozent“ sicher, dass es dort in guten Händen ist. Und von seinen Hauptmannskollegen Christian Hainbach und Michel Hildebrand verabschiedete sich Strack mit: „Das war einfach klasse mit Euch!“ Hildebrand und Hainbach ließen ihn aber so einfach nicht gehen und würdigte Stracks 19 Jahre als Geschäftsführer und zehn als stellvertretender Hauptmann, die nicht immer einfach waren: Hinein fallen der Rechtsstreit mit dem Westfälischen Schützenbund um den Kugelfang und die Mitgliedsbeiträge, die im Austritt aus dem WSB gipfelte und die Corona-Pandemie. Dazu gehören aber 27 Schützenfeste, das erste Stadtschützenfest oder das 175-jährige Vereinsjubiläum. Nachdem die Schützen ihren Günther mit stehenden Ovationen verabschiedet hatten, wählten sie ihn direkt einstimmig zum Ehrenvorstandsmitglied.
Weitere Wechsel im Vorstand
Der Wechsel von Günther Strack zu Christian Pöppel bei den Hauptleuten sorgt für eine Vakanz auf dem Posten des Wirtschafters. Als Nachfolger von Pöppel konnte der Vorstand mit André Kloos einen ehemaligen Schützenoffizier nach einem Jahr Pause zur Rückkehr bewegen. Neu ist außerdem Oliver Schlaf als Beisitzer der 3. Kompanie. Er ersetzt Stephan Lemmen, der als Justiziar des Vereins zum Schützenoffizier gewählt wurde. Schlaf wird künftig auch den Musikausschuss leiten, nachdem Thorsten „Butten“ Rothenpieler diesen Posten abgab und für 26-Jahren Vorstandstätigkeit geehrt wurde.
Bilder von der Jahreshauptversammlung
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