Wittgenstein: Das sind die Folgen, wenn das „Bad“ wegfällt

Bad Berleburg/Bad Laasphe. Bad Berleburgs Kämmerer Manuel Spies und Bad Laasphes Pressesprecher Jens Gesper erläutern, was das Prädikat eigentlich bringt.

In diesem Jahr kommt der „Kurorte-TÜV“ und schaut, ob Bad Berleburg und Bad Laasphe ihr Prädikat Heilbad zurecht weiterhin tragen dürfen. Die Redaktion hat nachgefragt, was es für Konsequenzen hätte, fielen die beiden Bäder durch die Prüfung.

Der Pressesprecher der Stadt Bad Laasphe, Jens Gesper, räumt aber schon einmal mit einem Negativ-Szenario auf. Bad Laasphe und demnach wohl auch Bad Berleburg müssten keine Ortsschilder austauschen: „Das ‚Bad‘ im Stadtnamen bliebe auch nach einem Wegfall des Status als ‚Kneipp-Heilbad‘ erhalten“, berichtet Gesper. Viel schwerer wiege aber die finanzielle Konsequenz: „Die Kurorte-Beihilfe des Landes beträgt für Bad Laasphe etwa 200.000 Euro. Die Kurtaxe in Bad Laasphe ist mit ungefähr 60.000 Euro veranschlagt“, rechnet Gesper vor: Unterm Strich könnten dann also 260.000 Euro jährliche Zuweisungen in der Stadtkasse fehlen.

Bleibt das „Bad“ auf dem Ortsschild?

In Bad Berleburg antwortet Kämmerer Manuel Spies: „Das Kurortegesetz sieht verschiedene ‚Artbezeichnungen‘, sprich Prädikate für Kurorte vor. An das in Bad Berleburg geführte Prädikat ‚Kneipp-Heilbad‘ sind hohe Anerkennungsvoraussetzungen gebunden. Die Erfüllung der Voraussetzungen berechtigt zum einen zum Führen des Titels Bad und zum anderen zur Erhebung von Kurbeiträgen. Darüber hinaus erhalten die nach dem Kurortegesetz anerkannten Kurorte eine sogenannte Kurortehilfe aus dem Gemeindefinanzierungsgesetz, abgestimmt auf das jeweils verliehene Prädikat“.

Was den Titel Bad auf dem Ortsschild angeht, will sich Spies nicht so weit aus dem Fenster lehnen, bei den finanziellen Auswirkungen ist er aber sicher: „Ob der Titel ‚Bad‘ bei Nichterfüllung erhalten bleiben kann, wäre im Einzelfall zu prüfen. In jedem Fall wäre der Wegfall der Anerkennungsvoraussetzungen verbunden mit dem Wegfall sowohl der Kurbeiträge als auch der Kurortehilfe.“