Bad Laasphe. Die Feuerwehr kämpft mit Platzmangel und hofft auf eine zügige Sanierung der Gerätehäuser. Die Stadt über den aktuellen Zustand.
„Die Sanierung der Gerätehäuser läuft schleppend“, sagte Bad Laasphes Feuerwehrchef Dirk Höbener während der diesjährigen Jahresdienstversammlung (JDV) vor wenigen Wochen und äußerte damit eine klare Kritik in Richtung Verwaltung und Politik. Schon im Frühjahr 2023 war der Zustand der Gerätehäuser der vier Einheiten Thema – und der aktualisierte Brandschutzbedarfsplan zeigte deutlich, wie dringend ein Handeln hierbei ist. Seitdem aber sei wenig passiert. Nun liegt der Redaktion die Antwort der Stadt vor, was den aktuellen Zustand der Feuerwehrgerätehäuser und die weiteren Schritte in Sachen „Sanierung“ betrifft.
Generell müsse Bad Laasphe wie viele andere Kommunen „die Feuerwehr weiter ertüchtigen, um gestiegenen Anforderungen und aktuell verschärften Vorschriften zu entsprechen“, teilt die Stadt Bad Laasphe auf Nachfrage der Redaktion mit. „Hierbei ist man auf dem Weg, aber für den Augenblick gilt für alle vier Gerätehäuser: Die grundsätzliche Funktionalität ist gegeben.“ Der Maßnahmenkatalog aus dem Brandschutzbedarfsplan von 2023 soll „im Rahmen der finanziellen und personellen Möglichkeiten“ umgesetzt werden.
Mehr Platz wird dringend benötigt
Vor allem in Bad Laasphe soll es laut Ausführungen während der JDV eine lange Mängelliste geben. Das Gerätehaus dort befindet sich mitten im Wohngebiet, mit „gefährlichen Engstellen und sanitären Problemen“. Dabei stellt die Kernstadt die größte Einheit dar und verfügt über die meisten Fahrzeuge. „Wir platzen aus allen Nähten“, so Höbener während der JDV. Und das nicht zuletzt, weil dort auch Material für alle Standorte zentral lagere. „Wir brauchen dringend mehr Platz und ein Planungsgutachten, das sich mit dem Umbau oder einem Neubau des Gerätehauses auseinandersetzt. Wir arbeiten auf Zuruf und da muss es ruckzuck gehen. Wir brauchen dringend einen Plan.“ Auch die Stadt Bad Laasphe äußerte sich nun hierzu: Demnach sei der Standort mitten in der Kernstadt schwierig und eine Erweiterung kaum möglich. 2020 habe es eine Begehung vor Ort gegeben. Damals ging es unter anderem auch um die Parksituation.
Schon vor einiger Zeit habe man beschlossen, einen Fachplaner einzuschalten. „Die Rückmeldung der drei angefragten Büros: momentan keine freien Kapazitäten“, so die Stadt. Dennoch: „Die Mittel für Planungsleistungen werden auch wieder im noch zu beschließenden Haushalt 2024 eingestellt“, so die Stadt, die auf fehlende personelle Kapazitäten im Gebäudemanagement hinweist, „um auch alle feuerwehrbezogenen Aufgaben zeitnah zu bearbeiten“. Für 2024 solle jedoch das Gebäudemanagement mit zwei weiteren Personen verstärkt werden.
Aber nicht nur in der Kernstadt bedarf es zügigen Handelns – auch in Feudingen zeigte sich der Feuerwehrchef unzufrieden mit der Situation vor Ort. Zum einen befindet sich laut Brandschutzbedarfsplan das Gerätehaus durch seine Lage weitab vom Ortskern an einem ungünstigen Standort – zum anderen stehe das Mannschaftstransportfahrzeug der Kinder- und Jugendfeuerwehr bereits seit 2018 draußen. Eigentlich sollte dort mal ein Carport gebaut werden. „Da ist aber noch nichts passiert“, sagte Höbener.
Laut Stadtverwaltung müsste – sollte der Carport auf der rechten Seite des Gerätehauses entstehen – einerseits „die Böschung abgefangen werden, was den Aufwand erhöht“, andererseits gebe es dort bereits „Feuchteschäden am Gebäude, deren Grund nicht feststeht“. „Die zweite Fragestellung muss unbedingt geklärt sein, bevor etwas gemacht werden kann“, heißt es hierzu. Noch warte man auf eine Mitteilung der Feuerwehr an die Stadt. „Eine einfachere, schnellere und günstigere Lösung wäre, den Carport auf der anderen Seite aufzustellen.“ Das aber sei laut Stadt von der Feuerwehr nicht gewünscht.
Situation in Rüppershausen und Banfe
Und auch der Umbau des Feuerwehrgerätehauses in Rüppershausen gilt mittlerweile als „unendliche Geschichte“. „Ich sehe aber einen Silberstreif am Horizont. Es kommen jetzt Fachfirmen, die das in die Hand nehmen“, äußerte sich Höbener während der JDV. Und auch die Stadtverwaltung blickt auf die vergangenen Jahre. „Seit 2018 gab es den Versuch der Feuerwehr, in Eigenregie noch nötige Arbeiten durchzuführen“, heißt es. Die Stadt habe die Mittel, allerdings keine Arbeitskraft zugesichert. Im Sommer 2023 habe es dann auf Initiative des städtischen Gebäudemanagements eine Übergabe des Projekts von der Feuerwehr an das Gebäudemanagement gegeben. „Die Mittel sind auch wieder im noch zu beschließenden Haushalt 2024 eingestellt“, heißt es. „Dann müssen Angebote eingeholt werden, um ganz verschiedene noch ausstehenden Arbeiten fertigzustellen.“ Das Gerätehaus in Banfe sei laut Stadt „so weit in Ordnung“, doch auch dort gebe es Optimierungs-Potential.
Damit die Maßnahmen schnellstmöglich umgesetzt werden können, appellierte Dirk Höbener während der JDV an die Stadt, in Sachen Personal zuzulegen, das sich mit Feuerwehrangelegenheiten auseinandersetzt. „Wir müssen handeln. Das muss fluppen.“ Grundsätzlich aber habe sich die Zusammenarbeit mit der Verwaltung verbessert – mit Dezernent Sören Lamm und Saskia Seibel, der für die Feuerwehr zuständigen Sachbearbeiterin, pflege die Feuerwehr einen freundschaftlichen Umgang.