Bad Laasphe. Die Bad Laaspher Feuerwehr feiert: Eine unerwartete Ehrung bei der Jahresdienstversammlung sorgt für Aufsehen.

Bad Laasphe. Nachdem die rund 160 Besucherinnen und Besucher der Jahresdienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Laasphe im örtlichen Haus des Gastes drei Stunden lang Grußworten und Berichten gelauscht sowie Ehrungen, Ernennungen und Beförderungen beigewohnt hatten, kam ein Punkt, der nicht auf der Tagesordnung stand und den überraschten Dirk Höbener, der bis dato souverän durch den Abend geführt hatte, sprachlos werden ließ. Davon berichtet jetzt die Stadt Bad Laasphe in einer Pressemitteilung. Auf den Tag genau 17 Jahre zuvor war er Laaspher Stadtbrandinspektor geworden, jetzt erhielt er das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber, die zweithöchste Auszeichnung, die es in unseren Breiten für Feuerwehrleute gibt. Sichtlich bewegt hörte Dirk Höbener die lobenden Worte von Bernd Schneider, der auf seiner Abschieds-Tour als Siegen-Wittgensteiner Kreisbrandmeister auch in der Lahnstadt Halt machte.

Wie der Einsatz für die Feuerwehr aussah, für den Dirk Höbener ausgezeichnet wurde, das hatte der Laaspher Brandinspektor zuvor deutlich gemacht. Nachvollziehbar erläuterte er in seinem Bericht die Entwicklung, dass jetzt zu den Löschzügen in Kernstadt und Banfetal sowie den Oberlahntaler Löschgruppen Feudingen und Rüppershausen insgesamt nur noch 155 Feuerwehrleute - und damit 19 weniger als im Vorjahr - gehören. Dabei hatte es eine wichtige Rolle gespielt, dass im vergangenen Jahr von der Wehr-Führung sehr viel genauer auf die Übungsdienste-Teilnahme der Aktiven geschaut worden war. Fruchteten klare Worte und Einladungen nicht, dann trennten sich Wege. Als Schwächung empfand Dirk Höbener das nicht, auch weil sich etwa die Ausrückzeiten durch die Bank weg verbessert hatten.

Zwar nicht alle, aber doch ein großer Teil der Geehrten und Beförderten bei der Jahresdienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Laasphe im örtlichen Haus des Gastes.
Zwar nicht alle, aber doch ein großer Teil der Geehrten und Beförderten bei der Jahresdienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Laasphe im örtlichen Haus des Gastes. © WP | Stadt Bad Laasphe

Detailliert ging er auf 174 Einsätze der Feuerwehr im vergangenen Jahr ein: Neben 22 Bränden waren die Feuerwehrleute für 122 Technische Hilfeleistungen unterwegs, breiten Raum nahmen dabei 52 Einsätze bei Wasser- und Sturmschäden ein. Im Einsatz für die Feuerwehr äußerte Dirk Höbener an diesem Abend auch gegenüber Stadtverwaltung und Kommunalpolitik - sowohl Bürgermeister Dirk Terlinden als auch Dezernent Sören Lamm sowie Vertreter fast aller im Rat vertretenen Fraktionen waren im Haus des Gastes - deutliche Wünsche in Bezug auf die Feuerwehr-Gerätehäuser. Im Beisein der Bundestags-Abgeordneten Luiza Licina-Bode, der Landtags-Abgeordneten Anke Fuchs-Dreisbach und der stellvertretenden Landrätin Waltraud Schäfer gab es in den Berichten, die neben Dirk Höbener von Kinderfeuerwehr-Wartin Carina Jung, Jugendfeuerwehr-Wartin Jenny Hof und Willi Dürr für die Ehrenabteilung abgegeben wurden, auch klares Lob für Saskia Seibel, die als Sachbearbeiterin im Rathaus für die Belange der Laaspher Feuerwehr zuständig ist.

Wem das nicht passt, ist bei uns falsch.
Bernd Schneider - Scheidender Kreisbrandmeister

Gerade in Zeiten, in denen Rettungskräften nicht mehr selbstverständlich mit dem nötigen Respekt begegnet wird, erhielt die Laaspher Feuerwehr für ihren generellen, professionellen Dienst Lob und Dank von Dirk Terlinden, Bernd Schneider, Reinald Thiemann, Vorsitzender des Kreisfeuerwehr-Verbands Siegen-Wittgenstein, und Martin Kroh, Leiter der Berleburger Polizeiwache, oft mit dem Hinweis auf die beeindruckend lebendige Kinder- und Jugendarbeit der Laaspher Feuerwehr.

Bei den zahlreichen Ehrungen und Beförderungen durfte auch Laasphes Bürgermeister Dirk Terlinden aktiv werden. Hier gratuliert er Tanja Prieto-Pacheco, die sich seit 35 Jahren in der Feuerwehr engagiert.
Bei den zahlreichen Ehrungen und Beförderungen durfte auch Laasphes Bürgermeister Dirk Terlinden aktiv werden. Hier gratuliert er Tanja Prieto-Pacheco, die sich seit 35 Jahren in der Feuerwehr engagiert. © WP | Stadt Bad Laasphe

Zudem bekamen Niclas Bätzel, Melanie Dreisbach, Philipp Dreisbach, Christoph Engel, Tom Großmann, Lorenzo Heinrich, Niklas Hoffmann, Norbert Hoffmann und Nico Schröder (zehn Jahre), Jens Laßmann und Andreas Mainka (40 Jahre), Thies Dollberg (50 Jahre), Willi Dürr und Wolfgang Spies (60 Jahre) Ehrungen des Verbands der Feuerwehren, Boris Hofius, Christoph Rothenpieler, Patrick Saßmannshausen und Daniel Wagner (25 Jahre), Michael Lachnitt (35 Jahre) und Tanja Prieto-Pacheco (35 Jahre) Ehrungen des Landes Nordrhein-Westfalen; befördert wurden Kevin Bohne, Alexander Ostermiller und Fabian Wickel (Feuerwehrmann), Tom Großmann und Alexander Messerschmidt (Oberfeuerwehrmann), Linda Bade, Maik Brinkmann und Patrick Saßmannshausen (Hauptfeuerwehrfrau/-mann), Lars Handrick und Jannik Wagner (Unterbrandmeister), Jan David Pfeil (Brandmeister), Sascha Gerhardt und Thomas Schnurbus (Oberbrandmeister), Kim Christin Müsse (Brandinspektorin) und Jens Höse (Brandoberinspektor); ernannt wurden Tobias Hof (stellvertretender Einheitsführer der Löscheinheit Laasphe), Janik Schmidt (Einheitsfüher der Löscheinheit Banfe), Matthias Kraft (stellvertretender Einheitsführer der Löscheinheit Banfe), Dennis Dornhöfer und Jan David Pfeil (stellvertretender Schirrmeister); in die Ehrenabteilung wurden überstellt: Burkhard Jäger, Michael Lachnitt, Hartmut Luckenbach sowie Andreas und Ursel Mainka.

Verabschiedet wurde an diesem Abend allein Bernd Schneider, der zum letzten Mal als amtierender Kreisbrandmeister in Bad Laasphe war. Dirk Höbener hatte für den Siegerländer Lob, Dank und ein Geschenk parat. Auch, weil die Zusammenarbeit aufgrund gradliniger Kommunikation stets sehr gut funktioniert habe. Einen Eindruck von Bernd Schneiders klaren Worten hatten die Besucherinnen und Besucher im Haus des Gastes schon während der Grußworte erhalten. Angesichts aktueller gesellschaftlicher Diskussionen machte er deutlich: Die Feuerwehr sei politisch neutral, helfe allen Menschen und fühle sich ausdrücklich der Integration verpflichtet: „Wem das nicht passt, ist bei uns falsch.“