Bad Laasphe. Nach dem plötzlichen Tod des Betreibers macht Anne von Wittgenstein und das Team der Teufelskanzel weiter. Alle Details zum Neustart.
Vier Wochen war die Berghütte zur Teufelskanzel in Bad Laasphe geschlossen, weil der bisherige Inhaber Michael Leismann mit 53 Jahren plötzlich verstarb. Seit dem 15. Februar geht es aber wieder weiter: „In seinem Namen und in seinem Sinne“, sagt Anne von Wittgenstein, seine Lebensgefährtin, die als neue Pächterin das Werk von Leismann fortführen wird. Aber nicht allein: Das ganze Team der Berghütte zieht mit. „Es geht nur als Team. Anders funktioniert es nicht – ob in der Küche oder im Service“, sagt Anne von Wittgenstein. Auf das Team und den Zusammenhalt hat auch Michael Leismann viel Wert gelegt: „Wir als Team waren ihm immer wichtig.“
Rund 150 Menschen sind an diesem Samstagnachmittag zur Teufelskanzel gekommen, um Michael Leismann zu verabschieden. Ein Abschied, der gleichzeitig ein Neustart ist – oder besser gesagt ein Weitermachen. „Die Teufelskanzel war sein Lebenswerk. Viele Stammgäste sind da, auch Mitarbeiterinnen, die ewig nicht mehr dabei sind, sind hier und unterstützen uns“, sagt Anne von Wittgenstein. 15 Jahre lang hat Michael Leismann die Berghütte in der Sebastian-Kneipp-Straße betrieben.
Es geht weiter mit der Teufelskanzel und dem Minigolfplatz
„Ganz Laasphe redet davon, ob und wann es weitergeht“, sagt Anne von Wittgenstein. Nun also die gute Nachricht: „Am 15. Februar geht es nach fünf Wochen wie gewohnt weiter. Da warten alle drauf“, sagt Linda Spijkerman, die ein fester Teil des Teams der Teufelskanzel ist. Die ersten Reservierungen für Geburtstage und Feiern seien auch schon eingetroffen. Veranstaltungen wie das Osterfeuer oder der 1. Mai werden weiterhin stattfinden. Auch der Minigolfplatz wird weiter betrieben. „Wir haben viele Angebote und Unterstützung von außen, viele Menschen, die helfen möchten. Das ist rührend“, sagt die neue Pächterin. „Wir fühlen, dass sie hinter uns stehen und wollen, dass es weiter geht“, stimmt Spijkerman zu.
Für die Gäste bleibt alles wie gehabt: „Die Öffnungszeiten, die Speisekarte, die Preise. Es bleibt alles, wie er es geschaffen hat. Das ist ein Konzept, das funktioniert“, sagt von Wittgenstein. Für Stammtische, Stammgäste, Wanderer oder Fahrradfahrer, die vorbeikommen, ist die Teufelskanzel ein beliebtes Ziel. „Michael war wichtig, dass sich das alle hier oben leisten können.“
Erinnerungen werden ausgetauscht
Gerhard Hoof kannte Michael Leismann seit vielen Jahren: „Er war wie ein eigener Sohn für uns. Es ist sehr gut, dass die Mädels, dass weiter machen.“ Für ihn und seine Frau Helga Hoof, ist die Teufelskanzel ein „zweites Zuhause“, wie sie sagen. Zwei weitere Stammgäste verraten, dass die Teufelskanzel „sonntags unser Wohnzimmer war“ – nun können sie auch weiterhin ihre Sonntage in der Berghütte verbringen.
„Es ist klasse, dass die Mädels hier weiter machen“, sagt Ralf Schneider. Vereine und Stammtische unterstützen die Teufelskanzel und das Team, so zum Beispiel auch der MTB Bad Laasphe: „Wir als Verein unterstützen die Teufelskanzel weiter“, sagt Uwe Franz. An diesem Nachmittag werden viele Erinnerungen ausgetauscht: „Michael war ein absoluter Menschenkenner. Er wusste, wen er beieinander setzen kann. Ohne ihn würden wir uns auch nicht kennen“, sagt Katja Steinhanses und zeigt auf die Runde an ihrem Tisch. „Er hat das Leben geliebt und die Menschen geliebt. Er hat sie zusammengebracht“, stimmt Anne von Wittgenstein zu.
Geöffnet ist die Berghütte zur Teufelskanzel ab 15. Februar wieder von Donnerstag bis Sonntag zu folgenden Zeiten: Donnerstag ab 16 Uhr, Freitag und Samstag ab 14 Uhr, Sonntag ab 11 Uhr – bis open end, je nach Besucherandrang. Das Einzige, was neu ist, ist die Telefonnummer für Reservierungen und Fragen: 0171-4490702.
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