Bad Berleburg. Moritz Wied beendet seine Ausbildung bei Ejot mit einer Traumnote. Verantwortung aber musste der Berleburger schon früh übernehmen.

Sie sind klein – und besonders komplex: Die Rede ist von den verschiedenen Werkzeugteilen, die Moritz Wied an einer modernen Maschine herstellt. Baugruppen, mit denen am Ende zum Beispiel unterschiedliche Schraubengewinde produziert werden. Und, die am Ende verbaut werden – eine verantwortungsvolle Aufgabe, die der gerade einmal 19-Jährige bei Ejot übernimmt. Wie präzise jedoch die Arbeiten des jungen Auers sind, zeigt sein Abschlusszeugnis, das er vor wenigen Tagen am Bildungszentrum Wittgenstein (BZW) überreicht bekam. Mit 97 von 100 Punkten schloss er seine Ausbildung zum Werkzeugmechaniker ab und ist damit Wittgensteins bester Azubi aus dem Jahrgang. Für Wied und seine Ausbilder ein besonderer Moment. „Da Ergebnis habe ich erst am Tag der Zeugnisvergabe erfahren“, sagt er.

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Noch gut erinnert sich Wied an seine Ausbildung zurück. Für die entschloss er sich bereits während eines Schulpraktikums, das er damals bei Ejot absolvierte. „Als ich meine Ausbildung dann begann, kannte ich schon einige Gesichter. Das war schön“, sagt er. Ein Drittel der Ausbildung wird im Rahmen der überbetrieblichen Ausbildung am BZW absolviert – die übrige Zeit arbeitete er in der Firma in Berleburg. Rund 100 Azubis zählt Ejot an seinen deutschen Standorten insgesamt – in den unterschiedlichen Bereichen, so Helmut Zacharias. Er leitet die Lernwerkstatt, wo die Azubis zu Beginn an die Maschinen herangeführt werden. „Das sind exakt die Maschinen, mit denen die jungen Facharbeiter auch später arbeiten – nur arbeiten sie die Kundenaufträge in der Lernwerkstatt etwas langsamer ab“, erklärt er.

Philipp Stark und Moritz Wied (von links) an einer CNC-Maschine in der Werkzeugabteiltung bei Ejot.
Philipp Stark und Moritz Wied (von links) an einer CNC-Maschine in der Werkzeugabteiltung bei Ejot. © WP | Ramona Richter

Später dann arbeiten die jungen Azubis schon direkt an den Originalmaschinen. „Sie müssen hier früh Verantwortung übernehmen. Sie erstellen keine Übungsteile, sondern die Werkzeugteile, die am Ende produziert und verbaut werden“, erklärt Zacharias. Und auch Moritz Wied übernahm schnell Verantwortung, als er an seiner CNC-Maschine – Maschinen, die mittels Steuerungstechnik Werkzeuge mit hoher Präzision herstellen können – startete. „Das Arbeiten mit der Technik ist in den vergangenen Jahren immer mehr geworden, handwerkliche Arbeiten gingen hingegen eher zurück“, so Zacharias. Dennoch aber müssen die Mitarbeiter die Grundlagen der Metallbearbeitung beherrschen. Kein Wunder also, dass auch dies Teil der Ausbildung ist. Denn auch die großen Maschinen, an deren Bildschirm die Aufträge abgearbeitet werden, weißen keine Standardlösung auf. „Die Arbeitsschritte müssen die Mitarbeiter für jedes kleine Werkzeugteil selbst erarbeiten.“ Aber genau dies mache den Beruf so abwechslungsreich und spannend, wie Wied bestätigt.

Zu Beginn war ich schon etwas nervös, aber ich fühlte mich gut vorbereitet.
Moritz Wied - über seine Abschlussprüfung

Moritz Wied produziert an seiner Maschine zum Beispiel Matrizen, mit denen am Ende das Gewinde der verschiedenen Schrauben produziert werden. Hier ist also besondere Präzision gefragt, wie der 19-Jährige später zeigte. Doch wie war die Prüfung für den Werkzeugmechaniker eigentlich? „Zu Beginn war ich schon etwas nervös, aber ich fühlte mich gut vorbereitet.“ Am 6. Dezember fand bereits die theoretische Prüfung statt, am 12. Januar folgte dann die Praktische. Und auch die Zwischenprüfung meisterte Wied mit Bravour. 99 von 100 Punkten gab es damals sogar. „Damals wurde noch gewitzelt, warum er nicht 100 bekam“, erinnert sich Zacharias und lacht. Er ist wie auch Ausbildungsleiter Patrick Müller stolz auf seinen ehemaligen Lehrling.

Und wie geht es für Wied nun weiter? „Ich möchte erst einmal im Betrieb bleiben und Erfahrungen sammeln“, so der junge Werkzeugmechaniker. Einen Meister später sei aber nicht ausgeschlossen.