Wittgenstein. Was der Kreis Siegen-Wittgenstein zum Ausbau des schnellen Internets, zu Zeitplänen, Firmen und Lösungen für die Übergangszeit sagt.

Der Kreis ist einer der wichtigsten Ansprechpartner beim Ausbau von Glasfasernetzen in Siegen-Wittgenstein. Ähnlich wie in Bad Berleburg haben wir auch in Siegen nachgefragt, wie der aktuelle Stand beim schnellen Internet ist. Der Pressesprecher des Kreises Torsten Manges verweist aber darauf, dass der Kreis nicht allein zuständig ist. Detailfragen sollten mit Kommunen oder den ausbauenden Unternehmen geklärt werden, speziell, wenn es um die Zeitpläne gehe. Dennoch kann der Kreis viele unserer Fragen beantworten.

Wie viele Hausanschlüsse sollen gelegt werden, und wie viele Haushalte sind bereits angeschlossen?

In Bad Berleburg sollen alle, die der Maßnahme zustimmen, einen Glasfaseranschluss bekommen. Diese werden von der Kommune in Zusammenarbeit mit der Firma Greenfiber als „Unser BLB-Netz“ gelegt. Die Bauarbeiten sollen nach unserem Kenntnisstand nach der Winterpause beginnen.

In allen Wittgensteiner Kommunen wird und wurde durch Fördermaßnahmen Glasfaseranschlüsse realisiert. Hier waren in erster Linie Schulen, Gewerbegebiete (z.B. Schameder, Raumland), aber auch vereinzelt Privathaushalte, z. B. Rückershausen, und Einzellagen Nutznießer. Darüber hinaus wird durch verschiedene Unternehmen der eigenwirtschaftliche Glasfaserausbau vorangetrieben. In Erndtebrück (Ortskern), Schameder und Bad Laasphe (westliches Stadtgebiet) ist es die Glasfaser Plus als Telekom-Tochter und in Banfe, Feudingen, ebenfalls Schameder und Bad Laasphe (östliches Stadtgebiet) die Westconnect/EON.

Letztendlich sollen alle Adressen, die nicht eigenwirtschaftlich oder durch vergangene Förderprogramme bzw. eines Kabelanschlusses 200 Mbit/s symmetrisch, bzw. 500 Mbit/s im Download erhalten können, noch einen geförderten Glasfaseranschluss angeboten bekommen (Stichwort Graue Flecken-Förderung gemäß Gigabitrichtlinie 2.0 des Bundes).

Telekom zum Glasfaserausbau in Wittgenstein

Das schreibt Telekom-Sprecher Maik Exner auf unsere Anfrage zum Ausbau des Glasfasernetzes in Wittgenstein: „In Bad Berleburg betreiben wir aktuell ein FTTC Netz, bei dem die Glasfaser bis in unsere ‚grauen Kästen‘ am Straßenrand gelegt ist. Hierüber ermöglichen wir den meisten Haushalten in Bad Berleburg Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 250 Mbit/s. Ein weiterer Ausbau ist hier – stand heute – nicht geplant.

In für Bad Laasphe und Erndtebrück wird das Glasfasernetz durch die GlasfaserPlus errichtet. Die GlasfaserPlus ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Telekom und des IFM Global Infrastructure Fund. Die GlasfaserPlus trifft ihre Ausbauentscheidungen jedoch eigenständig. Ich habe daher die Pressesprecherin der GlasfaserPlus in CC gesetzt, damit diese Ihnen alle Informationen zu Bad Laasphe und Erndtebrück zukommen lassen kann.

Kundinnen und Kunden haben jedoch in allen Ausbaugebieten der GlasfaserPlus die Möglichkeit, Produkte der Deutschen Telekom zu nutzen und zu buchen, da die GlasfaserPlus ihr Netz nach dem OpenAccess Prinzip errichtet und für alle Anbieter öffnet.“

Wie sieht der Zeitplan für die Arbeiten aus?

Die Bauarbeiten laufen seit 2023 und werden noch einige Jahre beanspruchen, bis alle flächendeckend mit Glasfaser versorgt werden. Detailliertere Angaben liegen uns nicht vor.

Was sagen Sie Kunden, die auf ihren Anschluss warten, aber nach wie vor keinen bekommen?

Die Kunden, die keinen eigenwirtschaftlichen Anschluss bekommen können, nicht in vorherigen Förderprogrammen berücksichtigt werden durften und auch nicht die Möglichkeit haben, einen Kabelanschluss der Vodafone zu erhalten, werden voraussichtlich im jetzt gestarteten Förderprogramm aufgenommen. Die Ermittlung der förderfähigen Adressen läuft automatisch und der einzelne Kunde muss vorerst nichts unternehmen.

Welche Möglichkeiten bieten Sie Vertragskunden für Übergangszeiten an?

Es besteht die Möglichkeit, Internet über das Mobilfunknetz oder bei schlechter Netzversorgung via Satellit zu nutzen. Per Satellit stehen mittlerweile bis zu 200 Mbit/s zur Verfügung.

Viele Glasfaser-Unternehmen haben Probleme, Baufirmen für den zu finden. Wie lösen Sie das Problem?

Eine Frage, die Ihnen nur die ausbauenden Unternehmen beantworten können.

Mehr zum Thema

Bad Berleburg: Greenfiber bleibt in der Sparkasse

Noch im vergangenen Jahr hatte unsere Zeitung über die Umzugspläne von Greenfiber berichtet, nachdem Paul Gummert das Objekt in der Poststraße 34a gekauft hatte. Diese Pläne liegen nun auf Eis. „Unser Standort bleibt zunächst einmal weiter im Sparkassen-Gebäude, damit wir für unsere Kunden weiterhin vor Ort bleiben und sie beraten können“, so Marcel Westermann von der Unternehmenskommunikation. Eine Alternative gebe es zum jetzigen Zeitpunkt nicht.

  • Neuer Regionalmanager bei Greenfiber eingestellt
  • Greenfiber: Ärger um Grundstücke und ein neuer Zeitplan
  • Greenfiber und BLB-Netz bieten in Bad Berleburg kostenlose Hausanschlüsse an
  • Weg zum schnellen Internet dauert in Bad Berleburg aktuell länger