Bad Laasphe. Zahl der Zuweisungen steigt. Die Stadt reagiert und investiert 1,5 Millionen Euro in neue Wohncontainer, damit die Turnhalle frei wird.

Die Abstimmung im Bad Laaspher Stadtrat verlief am Donnerstag 25. Januar, einstimmig und ohne Diskussion. Bürgermeister Dirk Terlinden führt in das Thema ein, das im Grunde auf den letzten politischen Abstimmungsgesprächen im Dezember aufbaut. Ziel ist es, Wohnraum zu schaffen und die Turnhalle als Notunterkunft abzulösen. Insgesamt 1,5 Millionen Euro will die Stadt deswegen in mehrere Wohncontainer investieren. Lediglich Eberhard Wied von der FDP enthielt sich bei der Abstimmung.

Aktuell leben 290 geflüchtete Menschen aus unterschiedlichen Nationen in Bad Laasphe, davon sind zwölf in der Notunterkunft in der Dreifachturnhalle der Lachsbachschule. Die Zahl liegt deshalb nicht bereits bei einer Dimension von 50, weil die Verwaltung in den vergangenen zwei Monaten überraschend privaten Wohnraum angeboten bekam, mit dem sie wegen grundsätzlich erschöpften Wohnungsmarktes nicht rechnen konnte, berichtet die Verwaltung in einer Vorlage für die Sitzungen von Haupt- und Finanzausschuss und Rat. Nach aktuellem Informationsstand müsse die Stadt mit der Zuweisung von weiteren 200 Personen rechnen.

Schulturnhalle wieder frei bekommen

Da die Nutzung einer Schulsporthalle als Notunterkunft für geflüchtete Menschen aus mehreren Gründen keine langfristig tragbare Lösung darstelle, bestehe für Stadtverwaltung und kommunale Politik das obere Ziel, die städtischen Kapazitäten zur Unterbringung von Flüchtlingen so zu erhöhen, dass die Lachsbach-Sporthalle baldmöglichst wieder ihrer ursprünglichen Zweckbestimmung zugeführt werden könne und eine wiederholte Nutzung als Notunterkunft, wenn irgend möglich, ausgeschlossen wird.

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Und weiter heißt es: „Die Verwaltung hat alle eigenen Immobilien, die sich für das Bewohnen von Menschen eignen, im Rahmen ihres Konzeptes zur Unterbringung von Flüchtlingen bereits in die Nutzung genommen. Der örtliche Wohnungsmarkt ist faktisch erschöpft. Soweit immer wieder einmal einzelne Wohnungen oder Häuser am Markt frei werden und der Stadt zur Anmietung angeboten werden, mietet die Stadt solche Objekte an. Das Land Nordrhein-Westfalen beabsichtigt nach bisheriger Informationslage keine Inbetriebnahme einer Landeseinrichtung in den Räumlichkeiten eines leerstehenden ehemaligen Klinikgebäudes im Stadtgebiet, sodass die Verwaltung – im Gegensatz zur früheren Situation – nicht mit einer Anrechnung von Bewohnern einer Landeseinrichtung auf die kommunale Aufnahmequote rechnen kann.“

Standorte werden noch ermittelt

Um künftig auf die weiteren Zuweisungen reagieren zu können und Wohnraum in Reserve zu haben, soll die Politik grünes Licht für die zweite Tranche Wohncontainer geben, mit denen die Aufnahmekapazität auf 200 Personen erhöht werden könne, so die Verwaltung. Im Dezember waren bereits Container für die Standorte am Thüringer Weg und in der Stockwiese bestellt worden. Die Kapazität werde dadurch um 108 Plätze erhöht. Weitere Standorte werden ebenfalls geprüft. Die Lieferzeit für solche Container liege aktuell bei vier Monaten.

Für eine Bestellung von 60 Containern inklusive Mobiliar geht die Verwaltung von einem Aufwand von 1,5 Millionen Euro aus.