Erndtebrück. Vahidin Bivolaku und Julia Strauß berichten von ihrem unterschiedlichen Berufsalltag und sagen, was ihnen besonders wichtig ist.

Mit einem großen Schraubenschlüssel in der Hand macht sich Industriemechaniker Vahidin Bivolaku auf zu einer Maschine in der großen Produktionshalle von AST in Erndtebrück. Seit sechseinhalb Jahren arbeitet der 26-Jährige dort, macht derzeit seinen Techniker. Langeweile? Für den jungen Mitarbeiter ein Fremdwort. „Es gibt immer etwas zu tun – was, das erfahre ich meist erst am Tag selbst.“

Seit 1977 hat die Firma AST Kunststoffverarbeitung GmbH ihren Hauptsitz in Erndtebrück, zählt insgesamt jedoch mittlerweile 16 Standorte - europaweit. Flaschen, Kanister, Fässer – das alles wird im Familienunternehmen, das heutzutage auch ein eigenes Rücknahmesystem für gebrauchte Kunststoffverpackungen beinhaltet, hergestellt. Rund 700 Mitarbeiter zählt AST heute – der 26-jährige Bivolaku ist einer von ihnen.

Weitere Unternehmenspässe

AST war ihm schon zu Schulzeiten ein Begriff. „Einige Freunde habend damals schon bei AST gearbeitet“, so der Industriemechaniker, der nach der Techniker-Schule seine Ausbildung im Erndtebrücker Unternehmen absolvierte. „Man war sofort Teil des Teams und wurde nicht mit irgendwelchen Klischee-Azubi-Aufgaben abgespeist“, berichtet er. „Dadurch, dass wir mit der Blastechnik in der Region schon etwas Besonderes sind, haben wir viele Mitarbeiter, die in dem Bereich viel Wissen weitergeben können. Das hat mich begeistert. Zudem haben wir eine eigene Lernwerkstatt, wo man vieles ausprobieren kann.“ Heute ist der 26-Jährige vor allem für die Wartung der Maschinen und die Reparatur zuständig. „Was genau ansteht, weiß man am Tag zuvor eigentlich nie“, so Vahidin Bivolaku. Das mache den Arbeitsalltag so spannend. „Es ist keine monotone Arbeit. Es gibt immer Abwechslung.“

Vieles habe er sich in den Jahren auch selbst angeeignet. „Ich kann mit in die Programme der Produkte schauen und schaue dann oftmals selbst, wie ich etwas reparieren kann.“ Und wenn nicht, gebe es immer einen Kollegen, den man um Rat fragen kann. Etwas, das auch Julia Strauß aus Feudingen am Unternehmen sehr schätzt. Seit zweieinhalb Jahren arbeitet die 23-Jährige im Unternehmen – als kaufmännische Mitarbeiterin im Vertrieb. Dabei hatte sie eigentlich etwas ganz anderes gelernt. Nach der Realschule absolvierte sie eine Ausbildung zur Bankkauffrau. „Doch schon als Schülerin habe ich die Industrie als sehr spannend empfunden“, sagt sie. Vor zweieinhalb Jahren war es dann an der Zeit für etwas Neues. Sie entschied sich, dem Bankwesen den Rücken zu kehren und wechselte also in die Industrie – ein Schritt, den die 23-Jährige nie bereute. „Ich liebe meinen Job hier.“

Unternehmenspass

Mitarbeiter: ca. 700
Branche: Kunststoffverarbeitung
Standort: 16 europaweit
Arbeitszeit: flexibel, in der Produktion Schichtarbeit
Benefits: Job-Bike, Fitnessprogramm, teilweise Homeofffice, betriebliche Altersvorsorge
Arbeitsplatz: Büro, IT, Produktion, Recycling, Versand
Weiterbildung: individuelle Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten
Weitere Besonderheiten: sehr hohe Übernahmequote bei der Ausbildung, Abwechslung im Alltag, Duz-Kultur.

AST Kunststoffverarbeitung GmbH, Mühlenweg 9, 57339 Erndtebrück, info@ast-kanister.de

Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem das Erstellen von Angeboten, die Bearbeitung von Reklamationen und das Beantworten der Kundenfragen. „Gerade der viele Kundenkontakt gefällt mir an meinem Job“, sagt Julia Strauß. „Ich war schon immer ein sehr kommunikativer Mensch, gehe gerne mit Freunden raus und bin unter Menschen.“ Dass sie keine Scheu davor hat, neue Kontakte zu knüpfen, konnte sie unter anderem auch schon auf einer Messe in Düsseldorf zeigen, bei der sie für die Firma AST unterwegs war. „Das war schon eine tolle Erfahrung, die mir persönlich viel Spaß gemacht hat.“ Dass sie ursprünglich einen ganz anderen Beruf erlernt hatte, sei nie ein Problem gewesen. „Ich wurde zu Beginn super eingearbeitet, durfte alle Bereiche des Unternehmens kennenlernen und arbeite mittlerweile in Krankheitsfällen auch als ‚Springerin‘ unter anderem in der Rechnungsbuchhaltung“, freut sich Strauß. Im kommenden Jahr möchte sie sogar ihren Industriefachwirt machen. „Dass ich dies machen kann, dafür bin ich dem Unternehmen sehr dankbar.“

Von der Bank in die Industrie: Julia Strauß arbeitet seit zweieinhalb Jahren bei AST.
Von der Bank in die Industrie: Julia Strauß arbeitet seit zweieinhalb Jahren bei AST. © WP | Ramona Richter

Besonders schätzen die beiden Mitarbeiter die flachen Hierarchien, die es im Unternehmen gebe. „Man merkt schon, dass es ein familiengeführtes Unternehmen ist. Wir alle sind per Du, jeder kennt sich und jeder hilft sich, egal welche Position derjenige innehat“, so Bivolaku, der sein Hobby zum Beruf machte: „Ich liebe das Schrauben, das ist meine Leidenschaft.“ Auch zu Hause schraubt er gern – unter anderem an seinem Auto. „Das macht einfach Spaß.“

Spaß machen ihm und seiner Kollegin Julia Strauß aber auch die regelmäßigen Teamtreffen. „Wir versuchen das schon einmal im Quartal“, sagt er. Und auch Julia Strauß ist froh, „dass wir uns gut verstehen“. Gemeinsame Wanderungen oder Feierabend-Getränke seien daher nichts Ungewöhnliches. Aber auch Feiern mit der gesamten Belegschaft gehören für AST dazu – unter anderem die Weihnachtsfeier. „Die beste die es gibt“, sagt der Industriemechaniker und lacht.