Bad Laasphe. Nachdem die Notunterkunft in der Sporthalle für Diskussion sorgte, sollen Wohncontainer nun mehr Platz für geflüchtete Menschen bieten.

Die Suche nach geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten für geflüchtete Personen bringt derzeit viele Kommunen an ihre Kapazitätsgrenzen - auch Bad Laasphe. Die Kommune möchte daher Wohncontainer aufstellen - zwei mögliche Standorte hat die Verwaltung bereits gefunden, über die der Rat der Stadt am kommenden Donnerstag, 14. Dezember, diskutieren soll. Dann geht es auch um die Frage nach weiteren möglichen Standorten.

Zwar konnte die Stadt in den vergangenen Jahren „die Aufgabe der Unterbringung von Flüchtlingen gut lösen“, doch müsse sie vor dem Hintergrund des Anstiegs von Zuweisungen geflüchteter Menschen die Unterbringungskapazitäten deutlich erhöhen - dazu gehört unter anderem das Bereitstellen von Wohncontainern.

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„Die Stadt wird Wohncontainerstandorte an mehreren Stellen des Stadtgebietes einrichten müssen, wenn die Entwicklung der Zuweisungszahlen so bleiben wird, wie derzeit eingeschätzt. Das bedeutet, dass die Stadt an den beiden Standorten, an denen bereits Flüchtlingsunterkünfte bestehen, eine Erweiterung wird vornehmen müssen und mit Blick auf die Zukunft weitere Flächen, die sich für diesen Zweck eignen, sondieren muss“, erklärt Sören Lamm, Dezernent der Stadt Bad Laasphe auf Nachfrage der Redaktion. Was die Standorte am Thüringer Weg und in der Stockwiese betrifft, wird laut Lamm eine „maßvolle Erweiterung der dortigen Kapazitäten durch neue Wohncontainer geprüft“. Durch das Aufstellen der Wohncontainer könnte dann auch die Lachsbach-Sporthalle „möglichst schnell wieder ihrem ursprünglichen Zweck als Sporthalle“ zurückgegeben werden. „Wann genau dieses Ziel erreicht werden wird, ist aus mehreren Gründen noch unklar, vor allem auch wegen Lieferzeiten der Wohncontainer“, berichtet der Dezernent auf Nachfrage der Redaktion.

Die Stadt wird Wohncontainerstandorte an mehreren Stellen des Stadtgebietes einrichten müssen, wenn die Entwicklung der Zuweisungszahlen so bleiben wird, wie derzeit eingeschätzt.
Sören Lamm

Bereits seit dem 13. November ist die Sporthalle der Lachsbachschule als Notunterkunft in Betrieb. Aktuell leben dort elf Personen - die Zahl ist derzeit noch überschaubar, doch: „Auf Basis der Zuweisungen der vergangenen Wochen und der landesseitigen Ankündigungen wird derzeit ungefähr mit weiteren sechs bis zwölf Personen pro Woche gerechnet“, informiert die Stadt in einer Beschlussvorlage für den Rat. „Dann würde man sich Ende Januar bei rund 70 Menschen bewegen, Ende Februar wären es rechnerisch 100.“ Nicht alle können in der Sporthalle unterkommen, da aus „brandschutztechnischen und baurechtlichen Gründen nur eine grobe Abteilung des Innenraumes der Halle erfolgen“ konnte.

Der Schritt, die Sporthalle als Notunterkunft zu nutzen, war notwendig geworden, da auch in Bad Laasphe der private Wohnungsmarkt mittlerweile ausgeschöpft ist. Zudem stehen der Kommune keine größeren städtischen Gebäude „wie z.B. alte Schulen oder Kasernen, die leer stehen“, zur Verfügung. Und auch die früheren Kurkliniken seien keine Option, da „die Eigentümer wegen des jeweiligen baulichen Zustandes nicht einfach einen abgrenzbaren, bezugsfertigen Gebäudeteil an die Stadt vermieten“, heißt es. „Und wegen der Größe und des baulichen Zustandes kann die finanzschwache Stadt weder den einen noch den anderen Gebäudekomplex selbst vollständig oder teilweise betriebsfertig machen und als Flüchtlingsunterkunft nutzen.“