Bad Laasphe/Netphen. Die LNU hat den Windpark Fischelbach schon einmal gestoppt und will das mit Argumenten erneut tun. Neu ist das Argument für Flächen-Photovoltaik.

Bei ihrem Kampf gegen Windmühlen erhält die Bürgerinitiative WEGAS aus Fischelbach erneut Unterstützung von der Landesgemeinschaft Natur- und Umweltschutz Siegen-Wittgenstein (LNU). Die fordert vom Kreis Siegen-Wittgenstein, die Baugenehmigung mit dem Aktenzeichen 70.1-970.0004/21/1.6.2 sofort außer Kraft zu setzen. Die LNU lehnt die gesamten Planungen ab und unterstützt die vorgelegten Einwände von NABU, Natur- und Heimatschutzbund Siegen-Wittgenstein sowie alle Einwände gegen den Bau der Windkraftanlagen. Stattdessen fordert die LNU, Freiflächensolaranlagen auf Kahlflächen zu prüfen.

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Grundsätzlich gegen Windkraft im Rothaargebirge

In einer Stellungnahme unterstreicht der Netphener Jochen Niemand noch einmal, was sie von der Errichtung von Windkraftanlagen in Fischelbach und auch darüber hinaus halten: „Die LNU Siegen-Wittgenstein lehnt die Errichtung von Windrädern im Mittelgebirge insbesondere auf und im Bereich des Rothaarkamm, grundlegend ab. Neben den natur- und artenschutzrechtlichen Gründen verbietet sich auch die Zerstörung des einzigartigen Landschaftsbildes durch die Ausweitung der schon jetzt zahlreichen Windindustrieanlagen.“ Bei dieser kritischen Einschätzung verweis Niemand auf das Gerichtsurteil des Verwaltungsgerichtes Arnsberg aus 2012, mit dem die LNU bereits einmal den Bau des Windparks erfolgreich verzögert hatte. Niemand argumentiert darüber hinaus: „Dieser besondere Landesteil bietet nicht nur durch den Naturpark Sauerland-Rothaargebirge ein einmaliges Naturerlebnis. Auch die Höhenzüge bieten einem landschaftlich herrlichen Blick in die Täler. Die Waldflächen, Wiesen Hecken und Rainen, Moore sowie die Fluss- und Bachtäler bieten zahlreichen Tieren und Pflanzen einen wertvollen Lebensraum. Für den Menschen stellen sie eine reizvolle Natur- und Kulturlandschaft im Kreis Siegen–Wittgenstein dar. Die neuen geplanten über 200 Meter hohen Windindustrieanlagen in den Wäldern widersprechen der EU, dem Bundesnaturschutzgesetz. [...] Die Eigenart und Schönheit der Landschaft - einschließlich ihres besonderen Erholungswertes - geht innerhalb des Naturparks durch die Industriellen Windparks verloren“, befürchtet Niemand.

Gefahr für den Wasserhaushalt

Es sei auch nicht sinnvoll, jedes Jahr Gelder in den Schutz von Tieren und Pflanzen in Schutzgebieten wie z.B. auch dem Naturpark zu investieren, um sie dann zwei Kilometer weiter zu zerstören. Ein weiterer Ausbau mit Windindustrieanlagen stelle daher eine Bedrohung für diese Arten und deren lokale Populationen dar. Die Flächen und deren Zuwege würden so hoch verdichtet, dass der Wasserhaushalt empfindlich gestört werde.

Es dringe kein Regenwasser durch die hohe Verdichtung ins Erdreich und somit werde der Grundwasserspiegel gesenkt. Das sei vielen nicht bekannt.

Land soll das Planen einstellen

„Die Landschaft wird unwiderruflich zerstört, es gibt keine natürliche Ruhe und der Tourismus wird darunter leiden. Der Lärm, der von den Windrädern ausgeht, ist km weit zu hören. Bis heute gibt es noch keine Lösung wie die Flügel beim Rückbau bzw., die Windräder entsorgt werden. Wir fordern daher die Landesregierung auf die Planung für weitere Windkraftanlagen einzustellen. Es ist dringend zu überprüfen, inwieweit man auf den Kahlflächen Solaranlagen teilweise errichten kann.“