Wingeshausen. Die Bewohner wollen ihr Geschäft in der Dorfmitte zurück, zeigt eine Umfrage. Im Moment stehen die Chancen dafür aber nicht besonders gut.

Der „Bedarf zum Weiterbetrieb des Dorfladens auf Seiten der Wingeshäuser Bürgerinnen und Bürger“ sei grundsätzlich vorhanden – das erklärt der Leiter der Abteilung Bürger- und Seniorenservice im Bad Berleburger Rathaus, Christian l’Hiver, auf Nachfrage unserer Redaktion. Diesen Bedarf zeigten Ergebnisse einer Bürger-Befragung zum Thema, die „vergleichbar mit denen in Girkhausen“ seien. Dort wird der Dorfladen demnächst als Genossenschaft weitergeführt.

Weitere Abstimmungen nötig

Allerdings bedürfe es jetzt noch einiger weiterer Abstimmungen, so l‘Hiver, um die Möglichkeiten zum Weiterbetrieb beziehungsweise der Neueröffnung des Dorfladens auszuloten. Er ist seit Ende 2021 geschlossen.

Jedenfalls sei bisher trotz intensiver Suche „kein neuer Betreiber gefunden“ worden für den Laden an der Alten Landstraße, so l’Hiver. Im Rahmen des Projektes „Nahversorgungsoffensive“ sei dann im Mai eine Umfrage durchgeführt worden, „um die aktuellen Bedarfe der Einwohnerinnen und Einwohner zu erfassen“. In diesem Zuge sei unter anderem „das potenzielle persönliche wie auch finanzielle Engagement erfragt“ worden, „um abschätzen zu können, ob der Laden auch etwa durch eine Genossenschaft aus dem Ort geführt werden könnte“ – ähnlich also, wie es jetzt in Girkhausen geschieht.

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Laut Julia Eitzenhöfer von der Stabsabteilung Regionalentwicklung hatten sich im Mai rund 25 Prozent der Wingeshäuser Haushalte an der Umfrage beteiligt. Und laut Christian l’Hiver sollten deren Ergebnisse dann „von den Projektverantwortlichen der Stadt Bad Berleburg sowie den Beteiligten aus der Ortschaft gemeinsam betrachtet und die möglichen weiteren Schritte und Maßnahmen daraus abgeleitet“ werden.

Postagentur jederzeit rückholbar

Denkbar sei es bei einem erneuten Betrieb des Dorfladens im Übrigen auch, so l’Hiver, dort auch die Postagentur wieder einzurichten. Dann allerdings müsste auch das entsprechende Inventar wieder her – denn das habe die Deutsche Post AG „nach unserer Kenntnis aus dem Laden entfernt“.

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Und was wäre die Alternative für die Wingeshäuser zu ihrem Dorfladen, sollte er womöglich weiterhin geschlossen bleiben? Dazu der Abteilungsleiter: „Mit dem Nahkauf Dönch in Aue steht den Wingeshäuser Bürgerinnen und Bürgern ein Supermarkt mit gutem Vollsortiment zur Verfügung, der die Nahversorgung mit kurzer Wegstrecke ermöglicht.“

Über das Ergebnis der erwähnten weiteren Abstimmungen „werden die Bürgerinnen und Bürger selbstverständlich zeitnah informiert“, betont Christian l’Hiver.

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