Bad Laasphe/Betzdorf. In der Brückenstraße wurde ein Automat mit CBD-Produkten durch die Polizei geleert. Bad Laasphe ist Teil einer Aktion gegen diese Automaten.
Die Staatsanwaltschaft Koblenz geht in einem Ermittlungsverfahren gegen zwei Westerwälder Start-Up-Unternehmer vor, die Selbstbedienungsautomaten mit Cannabis-Produkten aufgestellt haben. Einer dieser Automaten hängt in der Brückenstraße in Bad Laasphe. Bei der konzertierten Aktion wurden insgesamt zwölf Automaten in drei Bundesländern geleert und der Inhalt für eine Untersuchung sichergestellt.
„Momentan werden deutschlandweit solche Automaten sichergestellt“, berichtet Markus Sander Leiter der Kriminalinspektion Betzdorf, die den Einsatz koordiniert, der bereits am vergangenen Dienstag stattfand.
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Amtshilfe über Ländergrenzen hinweg
Beamte der Kriminalinspektion Betzdorf, unterstützt durch Polizeibeamte aus Hessen und Siegen-Wittgenstein haben die Wohn- und Geschäftsräume zweier Geschäftsführer durchsucht, die mit ihrer Firma über aufgestellte Automaten THC-haltige CBD- und/oder HHC-Produkte vertrieben. Die Automaten-Betreiber werden daher verdächtigt, gewerbsmäßigen Handel mit Cannabisprodukten geführt zu haben.
„Wir ermitteln aber sowohl be- als auch entlastend“, macht Markus Sander deutlich, dass es zunächst nur um die Sicherstellung von Beweismaterial gehe, die anschließend ausgewertet werden müssen.
0,2-Prozent-Marke ist für Wirkstoffgehalt entscheidend
Die beschlagnahmten Produkte werden einer chemischen Untersuchung zugeführt, um den tatsächlichen THC-Wirkstoffgehalt festzustellen. Auch wenn der Wirkstoffgehalt unter 0,2 Prozent THC sein sollte, dürfte ein Missbrauch der Produkte zu Rauschzwecken nicht ausgeschlossen werden können, weshalb der Erwerb und Besitz aber auch insbesondere der Handel verboten sind, heißt es erläuternd von den Ermittlungsbehörden.
Insgesamt wurden zwölf Automaten in Nordrhein-Westfalen - neben dem einen in Bad Laasphe vor allem auch im Raum Siegen, Frankfurt, Wetzlar, Marburg und Rheinland-Pfalz geleert und deren Inhalt polizeilich sichergestellt. Hierbei handelt sich um insgesamt über 3,4 Kg Verkaufsportionen unterschiedlicher mutmaßlich inkriminierter Produkte. Den Gesamtwert der sichergestellten Waren beläuft sich auf mehr als 34.000 Euro. Zusätzlich wurde Bargeld im hohen 4-stelligen Bereich sichergestellt.