Beienbach. Landwirt will vor dem Freak Valley Festival in Netphen aufklären: Nutzhanfsorte „Futura75“ wächst und gedeiht für nachhaltige Landwirtschaft.
Landwirt Henner Braach unterstützt Sebastian Schmeck bei einem Pilotprojekt in Beienbach, um Nutzhanf im Siegerland anzubauen. Seit dem Frühjahr wächst auf 2500 Quadratmetern die EU-Nutzhanfsorte „Futura75“, um Erfahrungen zu Anzucht, Ernte und Verarbeitung zu sammeln, damit Nutzhanf potenziell in der ganzen Region angebaut werden kann. Die Landwirtschaft soll damit nachhaltig gestärkt, eine regionale Lebensmittelversorgung gesichert werden, erläutert Sebastian Schmeck.
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Er hat unter anderem in der Öl- und Gas-Branche gearbeitet, erhielt dabei nach eigener Aussage Einblick in Missstände bei Ressourcennutzung und Umweltbelastung. Schmeck hinterfragte sein Konsumverhalten und entschied, seine Lebensweise anzupassen, einen grüneren Fußabdruck zu hinterlassen, wurde überzeugter Veganer. Auch möchte er seinem Sohn Alternativen aufzeigen. „Wir schaffen es, Tradition und Trend zu vereinen und fühlen uns immer wieder über den positiven Zuspruch sowie Unterstützung bestätigt“, sagt er.
Landwirt bittet vor Freak Valley Festival: Bitte keinen Unfug mit Hanfpflanzen treiben
Hanf ist eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt und wird immer wieder kontrovers diskutiert – neben heilenden Eigenschaften kann er auch Rauschwirkung haben, ist aber mehr als eine Drogenpflanze. Die EU hat 2013 den Anbau zertifizierter Nutzhanfsorten wieder zugelassen, mit bedenkenlos niedrigem Wirkstoffgehalt. Futura75 lässt sich einfach kultivieren, ist sehr robust – die jungen Pflanzen haben das Sturmtief kürzlich schadensfrei überstanden – und kann komplett genutzt werden: Die Samen gelten als gesundes „Superfood“-Lebensmittel, können zu Speiseöl und Knusperhanf verarbeitet werden, der durch die Ölpressung entstandene Presskuchen wird als Pellets für Tierfutter verwendet. Die Biomasse aus Blüten und Blättern wird für die Extraktion von legalem Cannabidiol (CBD) verwendet.
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Sebastian Schmeck möchte im Vorfeld des Freak Valley darauf hinweisen, dass es sich bei der Plantage in Beienbach um Nutzhanf handelt. Der Stoner Rock-Szene wird eine gewisse Affinität zu Hanfprodukten nachgesagt – er möchte aufklären und bittet darum, keinen Unfug mit den Pflanzen zu treiben und sich nicht an ihnen zu schaffen zu machen.