Wittgenstein/Marburg. Zwei Tage hat die Polizei nach dem Mann gesucht, der elf Mädchen in Hessen, NRW und dem Saarland missbraucht haben soll. Das sind erste Details.

Die Staatsanwaltschaft Marburg und das hessische Landeskriminalamt melden einen Fahndungserfolg. Einen Tag nach ihrem öffentlichen Fahndungsaufruf hat die Polizei einen Mann, der Mädchen schwer sexuell missbraucht haben soll, festgenommen.

Nachdem mehr als ein Dutzend Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen waren, konnte der Gesuchte am Donnerstag, 25. Mai, gegen 11.20 Uhr in seiner Wohnung in Marburg festgenommen werden. Bei dem Beschuldigten handelt es sich um einen 34 Jahre alten Mann, der bislang nicht polizeilich in Erscheinung getreten ist. Derzeit wird seine Wohnung durchsucht. Die Vorführung des Beschuldigten vor die Haftrichterin ist für Freitag, 26. Mai, geplant.

Zuvor hatten mehrere Medien - unter anderem auch die Westfalenpost – über die Fahndung nach dem zu diesem Zeitpunkt noch nicht identifizierten Tatverdächtigen berichtet.

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In einem gemeinsamen Ermittlungskomplex der Staatsanwaltschaft Marburg und der Polizeipräsidien Mittel- und Nordhessen unter Koordinierung des Hessischen Landeskriminalamts - „Besondere Aufbauorganisation Fokus“ - wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen in mehreren Fällen sowie Besitzes kinderpornografischer Inhalte wurde seit Mittwochabend, 24. Mai, öffentlich nach dem bis dahin unbekannten Tatverdächtigen gefahndet.

Internetplattform als „Kontaktbörse“

Und weiter heißt es: Nach aktuellem Stand der Ermittlungen nahm der Mann über eine Internetcommunity-Plattform Kontakt zu Kindern und Jugendlichen - alle weiblich- auf und tauschte sexuelle Inhalte mit ihnen aus. Teilweise traf er sich auch mit ihnen und führte gegen Zuwendungen sexuelle Handlungen mit den Mädchen durch. Derzeit ist von mindestens elf geschädigten Kindern und Jugendlichen aus dem Schwalm-Eder-Kreis, dem Landkreis Marburg-Biedenkopf, Wiesbaden sowie Nordrhein-Westfalen und dem Saarland auszugehen. Die Ermittlungen dauern an.

Mögliche Opfer können sich weiterhin an das Polizeipräsidium Nordhessen per Telefon 0800-1108801 sowie 0561-910-4444 wenden.