Biedenkopf. Eine große Polizeiaktion gegen sexualisierte Gewalt an Kindern hat zu 113 Hausdurchsuchungen geführt. Beschuldigt sind 54 Männer und 3 Frauen.

Im Januar wurden in Hessen, darunter auch im an Wittgenstein angrenzenden Biedenkopf und Lahn-Dill-Kreis, von der Polizei eine Vielzahl von Maßnahmen gegen gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen fortgeführt. Alleine im Januar kam es durch die BAO FOKUS (Besondere Aufbauorganisation für fallübergreifende Organisationsstruktur gegen Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch von Kindern) laut Auskunft der Polizei hessenweit bislang zu 113 Durchsuchungen von Wohnungen, Häusern, Büros und anderen Örtlichkeiten.

Sexueller Missbrauch und Kinderpornografie

Die im Raum stehenden Vorwürfe gegen die Beschuldigten: sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen oder Erwerb und Besitz von Kinder- und Jugendpornografie. 56 der 113 Durchsuchungsmaßnahmen fanden in der vergangenen Woche statt: Zwischen Montag und Freitag waren in Hessen insgesamt 238 Ermittlerinnen und Ermittler im Einsatz. Dieser wurde koordiniert vom Hessischen Landeskriminalamt. Acht Beschuldigte wurden vernommen, festgenommen wurde niemand. Nach jetzigem Stand der Ermittlungen besteht zwischen den Beschuldigten – 54 Männern und 3 Frauen – weder ein Austausch, noch kennen sie sich.

Bei den Durchsuchungen in der vergangenen Woche wurden 930 Speichermedien aller Art sichergestellt, teilt die Polizei mit. Diese werden nun ausgewertet. Aufgrund großer Datenmengen kann das einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Einsätze fanden neben Marburg-Biedenkopf und dem Lahn-Dill-Kreis auch in den Städten Darmstadt, Frankfurt am Main, Hanau, Kassel, Offenbach und Wiesbaden statt, außerdem in den Landkreisen Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Fulda, Gießen, Groß-Gerau, Hersfeld-Rotenburg, Limburg-Weilburg, Kassel, Offenbach und Waldeck-Frankenberg sowie im Main-Kinzig-Kreis, Odenwaldkreis, Rheingau-Taunus-Kreis, Schwalm-Eder-Kreis und Wetteraukreis.