Wittgenstein. Die Netzwerker stellen sich in Debatte zur besseren Anbindung Wittgensteins hinter Grüne und Naturschützer. Und sprechen von „Betonfraktionen“.
„Zu den Anfeindungen von SPD, CDU, IHK und DGB gegenüber Laura Kraft, weil diese sich kritisch zur ,Route 57’ geäußert hat“, meldet sich jetzt das „Netzwerk Natur 57“ zu Wort, ein Zusammenschluss mehrerer Bürgerinitiativen, Vereine und Naturschutzverbände gegen eine „Asphaltpiste“ vom Siegerland über Wittgenstein bis nach Hessen.
Straßenbau-Forderer „eskalieren“
Leider hätten die genannten „üblichen Straßenbau-Forderer“ ja gar nicht an dem Waldspaziergang mit der Siegener Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, Laura Kraft, im Kreuztaler Mattenbachtal teilgenommen, auf dem die von ihnen kritisierten Wortbeiträge gefallen seien, sagt Alrun Hoffmann-Krönert aus Erndtebrück vom Sprecherteam des Netzwerks in einer persönlichen Stellungnahme und fragt: „Befürchtet man in diesen Kreisen, dass man dann vielleicht Dinge hören und sehen könnte, die zum guten Schluss eine Meinungsänderung hervorrufen könnten?“ Statt sich „mit uns und unseren Argumenten auf eine sachliche Debatte einzulassen, setzen die Straßenbau-Forderer ausschließlich auf Eskalation“, bedauert Hoffmann-Krönert weiter.
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Im Netzwerk hätten sich übrigens „viele verschiedene Bürgerinnen und Bürger mit vielen verschiedenen (politischen) Ansichten zusammengefunden – Menschen, die auch schon bei SPD oder CDU ihr Wahlkreuz gemacht haben“. Das hindere die Netzwerker „aber nicht daran, faktenbasiert über das Straßenbau-Projekt B508n/B62n zu diskutieren und uns auch immer wieder vor Ort ein Bild zu machen“.
„Monsterplanung“ stößt übel auf
Und interessanterweise seien „bislang alle zu dem Schluss gekommen, dass ein solch überdimensionierter Straßenbau, der dem Geiste des vergangenen Jahrhunderts entspringt und als solcher nun auch endlich zu den Akten gelegt werden muss, ganz schlicht und einfach nicht erforderlich ist“, sagt Hoffmann-Krönert. „Wer im Hier und Jetzt lebt und die kommenden Generationen im Blick hat, weiß, dass Klima- und Biodiversitätskrise nicht nur ein Umdenken erfordern, sondern vor allem auch ein schnelles Umsteuern!“
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Dass die grüne Politikerin Laura Kraft das Straßenbau-Projekt als „Monsterplanung“ bezeichnet habe, sei „den Betonfraktionen übel aufgestoßen“, so Netzwerk-Sprecherin Hoffmann-Krönert. Dabei habe sie „das Kind nur beim Namen genannt“. Wer Kraft jetzt „Arroganz“ und „Ideologie“ vorwerfe, aber aus eben diesen Gründen keine sachliche Debatte wolle, „sollte sich vorher besser mit der Begriffsdefinition beschäftigen“.
„Route 57 e.V.“ und die Fakten
„Vergiftetes Gesprächsangebot“
Als ein „vergiftetes Gesprächsangebot“ bezeichnet hat die heimische grüne Bundespolitikerin Laura Kraft die Einladungen von CDU-Kreisverband Siegen-Wittgenstein und Bad Berleburger SPD-Fraktion an sie zu politischen Diskussionen über Mobilität im ländlichen Raum.
Denn zugleich hielten beide Parteien ihre „falsche Tatsachenbehauptung aufrecht“, so Kraft, sie habe „Wittgensteiner als ,bequem’ bezeichnet“. Sowohl CDU als auch SPD hatte die Politikerin mit dem Rechtsanwalt gedroht, sollten sie die Behauptungen nicht zurücknehmen.
„Ein Paradebeispiel dafür, dass diejenigen Leute, die Andersdenkenden am lautesten vermeintliche Fehltritte vorwerfen, damit ihre eigenen aber eigentlich nur ungesehen machen wollen“, sei der Verein „Route 57“, findet Hoffmann-Krönert. Beharrlich ignoriere er Fakten wie die Ergebnisse der Verkehrsuntersuchungen, bei denen herausgekommen sei, „dass an den meisten Zählpunkten zwischen Kreuztal und Erndtebrück der Verkehr abgenommen hat“. Dennoch werde „immer weiter das Märchen erzählt, dass man hier ständig im Stau stehen würde“. Und als sei solcher Unfug nicht genug, lasse sich der Vereinsvorsitzende Eckehard Hof beim Besuch der NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach während der Messe „Wir in Wittgenstein“ zu dem Zitat hinreißen: „Am Ende ist die Route 57 ein Projekt, das dem Umweltschutz dient“.
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Netzwerk im Internet: www.natur57.de