Aue/Berghausen. Auf der 1,4 Kilometer langen Strecke gibt es Abschnitte, die eigens abgedichtet werden müssen. Bauleiter Reitz erklärt, wo das Problem liegt.

Der neue Radweg zwischen den beiden Ortschaften Aue und Berghausen nimmt immer mehr Form an. Mittlerweile ist die Schotterschicht fast komplett, peilt der beauftragte Bad Berleburger Tiefbauer HBB bereits die abschließende Asphaltschicht an.

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Insgesamt rund 3750 Kubikmeter Schotter sind auf dem rund 1,4 Kilometer langen Abschnitt zwischen dem Ortsausgang Aue und der Einmündung in den bereits asphaltierten Wirtschaftsweg Richtung Hof Kilbe und weiter nach Berghausen inzwischen verbaut. In der nächsten Woche stehe die Feinplanierung des Schotters mit der Walze an, so HBB-Bauleiter Alexander Reitz beim Gespräch auf der Baustelle. Und kurz darauf könne auf dem meist drei Meter breiten Weg wohl auch schon asphaltiert werden.

Brücke bekommt Rampen

Ausnahme: Ein Abschnitt von der Preisdorf-Brücke entlang der Kläranlage bis kurz vor die Unterführung der Bahnbrücke wird laut Stadt Bad Berleburg mit einer wassergebundenen Deckschicht von 2,50 Metern Breite versehen – aus Gründen des Naturschutzes in diesem Bereich. Und schließlich werde noch das Bankett an den Seiten hergestellt, so Reitz – dann könne Anfang bis Mitte Juni schon alles soweit fertig sein. Doch bis dahin werden der Bauleiter und sein dreiköpfiges Team plus Lkw-Fahrer mit diversen Baggern, Walze und Lastern noch einiges zu tun haben.

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Um die Preisdorf-Brücke über die Eder im Verlauf des Radweges wird sich laut Reitz die Bollhorst Landtechnik und Metallbau GmbH aus Wemlighausen kümmern – mit Rampen und Podesten aus Stahl an beiden Enden für Rollstuhlfahrer, Kinderwagen und natürlich Fahrräder. Außerdem seien an den hohen Böschungen zur Eder hin noch Holzgeländer als Absturzsicherung vorgesehen.

Lange Zeit keine Einigkeit

Eine Besonderheit des Weges laut Reitz: Auf etwa 150 Metern von der Preisdorf-Brücke in Richtung Kläranlage mit besonderer Nähe zur Eder sei unter dem Schotter noch ein spezielles Vlies verlegt worden. Es diene dazu, dass der an dieser Stelle verbaute Sand nicht von unten her aus dem Schotter gespült werden könne – und am Ende die oberste, befahrbare Schicht des Weges Schaden nehme.

Ein eingebautes Vlies dient auf einem Teilstück der Strecke dazu, dass der an dieser Stelle verbaute Sand nicht von unten her aus dem Schotter gespült werden kann – etwa durch das Wasser der nahen Eder.
Ein eingebautes Vlies dient auf einem Teilstück der Strecke dazu, dass der an dieser Stelle verbaute Sand nicht von unten her aus dem Schotter gespült werden kann – etwa durch das Wasser der nahen Eder. © Eberhard Demtröder

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Land NRW finanziert zu 100 Prozent

Die Baukosten wurden zuletzt mit rund 910.000 Euro beziffert, inklusive Zuschuss vom Land NRW von rund 500.000 Euro. Ist das realistisch? Hier seien die Mittel vom Land „nicht auf einen Festbetrag begrenzt“, betont dazu Michael Birkelbach von der Stadt Bad Berleburg.

Der Bau des Eder-Radweges erfolge nun über das vom NRW-Landesministerium 2005 ins Leben gerufene Modell „Bürgerradweg“. Dabei würden die Baukosten zu 100 Prozent aus NRW-Landesmitteln finanziert. Die Planungskosten dagegen trage die Stadt Bad Berleburg.

Lange Zeit waren sich die Stadt Bad Berleburg, der Landesbetrieb Straßen NRW und die Bahn nicht einig, wie das Radweg-Projekt umgesetzt werden soll. Vor allem im Bereich des Bahnübergangs Kilbe gab es Probleme. Stadt und Landesbetrieb seien sich „relativ zügig über die Durchführung der Maßnahme einig“ gewesen, so Michael Birkelbach, im Bad Berleburger Rathaus Abteilungsleiter In­frastruktur und Erholung. Das lege die bereits seit längerer Zeit abgeschlossene Vereinbarung dar. Die Verzögerungen bei der Umsetzung seien jedoch mit komplizierten Genehmigungsmodalitäten zu begründen.

Fertigstellung bis Jahresende

Und mit Blick auf den Bahnübergang gelte, so Birkelbach weiter: „Durch die Schaffung und Aufrechthaltung von Sichtflächen am Bahnübergang Kilbe konnte von einer technischen Sicherung abgesehen werden. Aufgrund der Steigung größer als sechs Prozent, die aufgrund der Bestandstopografie nicht geändert werden kann, wird durch Colorquarz-Einstreuung der Asphaltoberfläche und zusätzlicher Beschilderung auf den Bereich warnend hingewiesen.“

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Ein fester Termin für die Fertigstellung wird laut Birkelbach „nicht benannt“. Vielmehr sei „als Vertragsbedingung die Fertigstellung in Werktagen festgelegt“. Das erklärte Ziel des Bauvorhabens sei es jedoch, „dass die Maßnahme bis Ende des Jahres beendet ist“.

Ein kritischer Punkt im Verlauf des neuen Radweges: der unbeschrankte Bahnübergang Kilbe. Allerdings sollen Verkehrsteilnehmer etwa mti „zusätzlicher Beschilderung auf den Bereich warnend hingewiesen“ werden.
Ein kritischer Punkt im Verlauf des neuen Radweges: der unbeschrankte Bahnübergang Kilbe. Allerdings sollen Verkehrsteilnehmer etwa mti „zusätzlicher Beschilderung auf den Bereich warnend hingewiesen“ werden. © Eberhard Demtröder