Wittgenstein. Der Ausbau für rund 3,7 Millionen Euro ist an sich überfällig, finden die Bewohner. Und auch auf den Kreisstraßen in Wittgenstein geht es weiter.

Die grundhafte Erneuerung mehrerer Kreisstraßen mit Geldern aus dem NRW-Förderprogramm Kommunaler Straßenbau 2023 zu unterstützen – das hat jetzt die Kommission für Verkehr und Mobilität bei der Bezirksregierung Arnsberg dem Regionalrat vorgeschlagen. Ferner steht laut Landesstraßenbauprogramm der Startschuss für den Ausbau der Ortsdurchfahrt Schwar­zenau im Verlauf der Landesstraße L 553 an – und zwar ab 2024, also etwas später als ursprünglich geplant.

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In der Kategorie „Um- und Ausbau von Landesstraße bis drei Millionen Euro“ sind für die Baumaßnahme insgesamt rund 3,7 Millionen Euro veranschlagt, von denen der größte Teil in den nächsten Jahren in Schwarzenau investiert werden soll. Derzeit ist laut Bezirksregierung ein Vorentwurf für die Baumaßnahme in Arbeit. Auf der L 553 aktiv war der Landesbetrieb Straßen bereits im Sommer 2022: In der Ortsdurchfahrt Schwarzenau hatte er den Untergrund für die große Sanierung geprüft.

Sieben Bauphasen geplant

2013 war die Landesstraße von Arfeld bis zur hessischen Landesgrenze bereits erneuert worden, doch wurde damals die Ortsdurchfahrt Schwarzenau ausgespart – sehr zum Ärger der Dorfbewohner. Sie habe ausdrücklich nicht zu den Leistungen des Vertragspakets mit der privaten VIA-Bau gehört, sagt der Landesbetrieb. Die VIA-Bau hatte vor mittlerweile elf Jahren für immerhin rund 30 Millionen Euro sieben Hauptverkehrsstraßen in Wittgenstein auf einen Streich durchasphaltiert – im Auftrag des Landesbetriebs Straßen NRW. Saniert wurden damals die Landesstraßen L 553, L 632, L 713, L 717, L 718, L 720 und L 722.

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B 480: Land soll Stadt-Anteil übernehmen

Übernehmen soll das Land NRW rund 280.000 Euro jenes Anteils von fast 400.000 Euro, mit dem sich die Stadt Bad Berleburg am Umbau der Einmündung Limburgstraße in die B 480, Höhe Kläranlage, zu einem Kreisverkehrsplatz beteiligt.

Es handelt sich hier um eine Gemeinschaftsmaßnahme mit dem Landesbetrieb Straßen NRW. Die Gesamtkosten für den Umbau belaufen sich laut Bezirksregierung Arnsberg auf rund 3,627 Millionen Euro.

Vom künftigen Kreisel bis zum Ortseingang im Verlauf der Ederstraße soll die B 480 in einem 1. Bauabschnitt ausgebaut werden – für rund 2,5 Millionen Euro und bei Vollsperrung. Der Verkehr soll während der Bauarbeiten über den Stöppelsweg (L 906) umgeleitet werden.

Den Ausbau der etwa einen Kilometer langen Schwarzenauer Ortsdurchfahrt zwischen der Einmündung „An der Struthwiese“ (K 43) sowie dem Ortsausgang Richtung Beddelhausen und hessischer Landesgrenze wollen der Landesbetrieb und die Stadt Bad Berleburg in insgesamt sieben Bauphasen vornehmen – vier davon zwischen Alexander-Mack-Straße und der Tankstelle unter Vollsperrung. Hier soll die Fahrbahn durchgängig auf 6,25 Meter verbreitert und um einen 1,50 Meter breiten Gehweg ergänzt werden. Ferner werden – etwa an der Einmündung Alexander-Mack-Straße – neue, barrierefreie Bushaltestellen in Höhe zweier neuer Mittelinseln gebaut.

Kreisstraßen: Drei millionenschwere Projekte

Während der Bauarbeiten soll der Autoverkehr „kleinräumig umgeleitet werden“, so der Landesbetrieb Straßen weiter – „wie genau, das muss noch gemeinsam mit der Polizei und den zuständigen Straßenverkehrsbehörden abgestimmt werden“. Derweil soll der Lkw-Verkehr weiträumig über die L 553 und die B 253 von Hatzfeld über Biedenkopf nach Wallau, von dort auf der B 62 über Bad Laasphe und Saßmannshausen zur Leimstruth und schließlich via B 480 zur L 553 in Raumland geführt werden.

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Bei den Kreisstraßen soll es konkret gehen um:

• die Kreisstraße K 41 (Schloßstraße) in Bad Laasphe von der L 718 (Gartenstraße) bis hinauf zum Schloss Wittgenstein – veranschlagte Gesamtkosten: rund 1,41 Millionen Euro. Hier soll auf 1,6 Kilometer die Fahrbahn-Decke erneuert werden.

• die Kreisstraße K 47 (Rinther Straße) von der Einmündung der K 46 (Balder Straße) bis zur Einmündung in die K 45 (Leimstruth-Rinthe) für rund 1,19 Millionen Euro. Hier soll auf knapp 1,2 Kilometern der Oberbau erneuert werden.

• die Kreisstraße K 50 (Stedenhofstraße) in Arfeld vom Knotenpunkt Arfelder Hammer bis zur Einmündung in die L 903 für rund 1,336 Millionen Euro. Auf 400 Metern soll hier der Fahrbahn-Oberbau erneuert werden. Die Maßnahme steht im Vorratsprogramm des Kreises Siegen-Wittgenstein.

Steht ebenfalls zum Ausbau an: die Kreisstraße K 47 zwischen der Ortschaft Balde und der Einmündung in die K 45 bei Rinthe.
Steht ebenfalls zum Ausbau an: die Kreisstraße K 47 zwischen der Ortschaft Balde und der Einmündung in die K 45 bei Rinthe. © Eberhard Demtröder

Fördersatz bei 70 Prozent

Der Fördersatz liegt für alle drei Projekte bei 70 Prozent. Der Regionalrat berät über das Förderprogramm am 30. März, das letzte Wort hat jedoch der NRW-Landtag.

Insgesamt sollen in der Region Südwestfalen 25 Straßenbaumaßnahmen und rund 30 Millionen Euro Gesamtkosten mit rund 17,2 Millionen Euro aus Zuwendungen des Landes NRW gefördert werden.

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