Bad Laasphe. Wie bleiben die Wittgensteiner am besten gesund im Mund? Dr. Harald Schmidt gibt dazu ganz praktische Tipps – angefangen beim klassischen Putzen.

Zum Weltmundgesundheitstag, der demnächst ansteht, erläutert der Bad Laaspher Zahnarzt Dr. Harald Schmidt im Interview, dass Zahnpflege eben nicht nur Putzen bedeutet.

Was sagt Ihnen der Weltmundgesundheitstag am 20. März? Steht er auch bei Ihnen rot umkringelt im Kalender?

Es ist grundsätzlich gut, einen Tag zu haben, an dem auch Medien wie Zeitungen, Radio, TV und so weiter auf die Bedeutung der Mundgesundheit hinweisen. Für unsere Praxis ist der 20. März allerdings kein spezieller Tag, da wir uns an jedem Arbeitstag des Jahres mit der Zahngesundheit unserer kleinen und großen Patientinnen und Patienten beschäftigen. Insofern steht bei uns jeder Arbeitstag rot umkringelt im Kalender.

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Was sind ganz konkret Ihre Aktivitäten zur Verbesserung der Mundgesundheit Ihrer Patientinnen und Patienten?

Eine spezielle Aktivität unserer Praxis ist etwa die zahnärztliche Betreuung der Bad Laaspher Grundschule, mit Besuch des Praxisteams in den Klassenräumen. Dabei wird kindgerecht aufgeklärt, wie richtig geputzt wird, wie zahngesunde Ernährung aussieht und wie Karies entsteht. Zudem bieten wir in der Praxis Vorsorgemaßnahmen wie Individualprophylaxe, also auf den Patienten persönlich abgestimmte Beratungen für Kinder und Erwachsene, an. Insbesondere sogenannte Putzunterweisungen für Kinder und Jugendliche sind wichtig für eine ständige Verbesserung der Mundhygiene – und damit verbunden auch der Mundgesundheit der Patientinnen und Patienten.

Mund auf, die Behandlung beginnt: Dr. Harald Schmidt für den Patienten im Einsatz.
Mund auf, die Behandlung beginnt: Dr. Harald Schmidt für den Patienten im Einsatz. © Eberhard Demtröder

Und die Erwachsenen?

Auch die Vorsorge der Erwachsenen liegt uns selbstverständlich am Herzen. Die regelmäßige Kontrolle, die beim Erwachsenen mindestens zweimal im Jahr erfolgen sollte, stellen wir durch unser Bestell- und Recall-System sicher. Zudem bieten wir neben Zahnstein-Entfernung die professionelle Zahnreinigung an. Hier achten wir darauf, die Geräte und Arbeitsabläufe auf dem neuesten Stand zu halten. Das gesamte Praxisteam bildet sich regelmäßig fort, um den neuesten Erkenntnissen bezüglich der Mundgesundheitsvorsorge gerecht werden zu können.

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Was wünschen sich die Patientinnen und Patienten ihrerseits von Ihrem Zahnarzt, damit es ihren Zähnen auf Dauer gut geht?

Stichwort: Weltmundgesundheitstag

Der Weltmundgesundheitstag – von der World Dental Federation (FDI), also dem Weltverband der Zahnärzte mit Sitz in Genf (Schweiz) ins Leben gerufen, um das globale Bewusstsein für die Prävention und Bekämpfung von Munderkrankungen zu verbessern – wird jedes Jahr am 20. März auf der ganzen Welt gefeiert. Sein Zweck: Menschen mit Mitteln und Wissen auszustatten, um Mundkrankheiten, von denen weltweit fast 3,5 Milliarden Menschen betroffen sind, zu verhindern und zu bekämpfen.

Der Weltmundgesundheitstag regt Menschen dazu an, sich um ihre Mundgesundheit zu kümmern, indem sie sich eine gute Mundhygiene-Routine aneignen und richtig mit Risikofaktoren umgehen.

Die Erhaltung der Mundgesundheit trägt auch dazu bei, Geist und Körper gesund zu erhalten, und schützt vor der Ausbreitung von Infektionen.

Die Patientinnen und Patienten in meiner Praxis erwarten fachlich kompetente und freundliche Beratungen zum Thema Mundgesundheit. Hier geht es einerseits oftmals um die Vorsorge beziehungsweise die Verhinderung von Erkrankungen der Zähne und des Zahnhalteapparates. Andererseits brauchen viele Patientinnen und Patienten auch Beratung zur Wiederherstellung der Kaufunktion bei Zahnschäden oder gar Zahnverlust. Die Möglichkeiten der Versorgung von beschädigten oder fehlenden Zähnen sind sehr vielfältig. Um die optimale, individuelle Lösung zu finden, braucht es die zahnärztliche Beratung in der Praxis.

Zahnseide oder Interdentalbürsten, Zahnbürste, Mundspül-Lösungen – brauche ich das alles im Alltag? Wie putze ich mir am gründlichsten die Zähne?

Die Zahnbürste ist sicher das wichtigste Instrumentarium, in Verbindung mit Zahnpasta. Zum Zähneputzen sollte man sich mindestens zweimal am Tag einige Minuten Zeit nehmen. Die Putzbewegung geht immer von Rot nach Weiß, das heißt vom Zahnfleisch zum Zahn. Idealerweise unterstützt mit kleinsten kreisenden Bewegungen, damit die Borsten der Zahnbürste in die Zahnzwischenräume eindringen können und das Zahnfleisch einen Massage-Effekt erfährt. Geputzt werden Außenseiten, Innenseiten und die Kauflächen. Die Pflege der Zahnzwischenräume sollte mit Zahnseide und/oder Zahnzwischenraum-Bürstchen un­terstützt werden. Die Zahnbürste sollte nach etwa acht Wochen gewechselt werden. Den regelmäßigen Gebrauch von Mundspül-Lösungen empfehlen wir dagegen nicht, außer bei akuten Zahnfleisch-Entzündungen.

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Welche Zahnpasta ist eigentlich für mich empfehlenswert?

Bei der Auswahl der Zahnpasta sollte man darauf achten, dass sie fluoridhaltig ist.

Was kann ich meinen Zähnen außer Putzen sonst noch Gutes tun, damit zum Beispiel bakterieller Zahnbelag, auch Plaque genannt, nicht zu Krankheiten im Mund führt? Wie sieht nach Ihrer Ansicht eine zahngesunde Ernährung aus?

Die tägliche Zungenreinigung, speziell im hinteren Drittel, kann die Zahnreinigung unterstützen. Zweite Säule neben der Mundhygiene ist die zahngesunde Ernährung. Bissfeste Nahrung, Rohkost, Obst, Vollkornprodukte und so weiter tragen durch das Zerkauen zur Reinigung der Zähne bei. Kauen regt die Speichelproduktion an. Speisereste werden weggespült und schädliche Säuren neutralisiert. Als Zwischenmahlzeit empfehle ich eher Nüsse als Schokolade. Zuckerfreie Kaugummis tragen auch zur Zahnreinigung bei. Die zahngesunde Ernährung beinhaltet Kalzium-Lieferanten wie Milch und Käse.

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Von welchen Lebensmitteln raten Sie eher ab?

Reduzieren sollte man säurehaltige Getränke wie Limonade oder Fruchtsäfte, sie fördern Schmelzabbau. An den Zähnen anhaftende Nahrungsmittel wie klebrige Bonbons und zuckerhaltige Süßigkeiten und Getränke fördern die Plaque-Bildung. Wer gerne Süßes isst, braucht darauf sicher nicht komplett verzichten, aber die Einwirkungszeit auf die Zähne sollte kurz gehalten werden.