Aue. Während das ehrenamtlich arbeitende Team an seine Kapazitätsgrenzen stößt, steigt die Nachfrage weiter an. So reagiert der Dorfverein nun.

„Regionalität trifft auf Herzblut“ – so könnte man das Angebot der Bürgerhaus-Mensa in Aue wohl in drei Worten beschreiben. Alles, was dort auf den Tellern landet, wird selbst hergestellt – selbst die Mayo und der Ketchup. Am 7. Februar 2018 öffnete die Bürgerhaus-Mensa erstmalig. „Damals haben wir noch mit 20 bis 30 Essen begonnen“, erinnert sich Projektleiterin Ute Boshof-Schaumann, die viele Jahre als Ernährungsberaterin bei der Kur-Apotheke Karsten Wolter gearbeitet hatte.

Und die Nachfrage an den liebevoll zubereiteten Speisen ist in den vergangenen Jahren rasant gestiegen. „Wir haben auch schon die 90er-Marke geknackt“, so Boshof-Schaumann, die die Mensa gemeinsam mit ihren aktuell 15 Helfern ehrenamtlich betreibt. Doch: Das Team stößt aufgrund der hohen Nachfrage – die auch aus den umliegenden Ortschaften kommt – an ihre Grenzen.

Örtlich eingrenzen

„Der Dorfverein Aue-Wingeshausen muss daher sein Angebot der Bürgerhaus-Mensa leider etwas einschränken – und zwar auf die Menschen in Aue, Wingeshausen und Müsse“, teilt der Dorfverein nun in einer Pressemitteilung mit. „Das liegt einfach daran, dass das ehrenamtlich arbeitende Team der Mensa an seine Kapazitätsgrenzen stößt, auf der anderen Seite aber die Nachfrage kontinuierlich größer wird.“

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Zweimal im Monat – jeden ersten und dritten Mittwoch – bietet der Dorfverein im Auer Bürgerhaus ein gesundes Mittagessen für alle Generationen an. Dabei kommen fast ausschließlich regionale Produkte auf den Tisch. „Das ist mir eine Herzensangelegenheit“, sagt Ute Boshof-Schaumann. Ebenso wie das eigene Zubereiten aller Produkte. „Bei uns kommt nichts aus der Tüte – bei uns gibt es Essen wie zu Großmutters Zeiten.“ Vorspeise, Hauptspeise, Dessert und ein Getränk – liebevoll vom Team zubereitet. Und das kommt bei den Menschen gut an – nicht nur im Dorf. „Wir haben alle Generationen hier zu Gast – ältere Menschen, junge Familien mit Kleinkindern und Mitarbeiter der umliegenden Firmen.“

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Das Mittagessen im Auer Bürgerhaus ist auch ein Angebot für Menschen, die gerne eine Mahlzeit in Gesellschaft verbringen wollen. „Wir sind in der Lage, 80 Mittagessen zuzubereiten. Mehr geht aber beim besten Willen nicht“, sagt Projektleiterin Ute Boshof-Schaumann. Doch: Schon nach der Mensa sind die Anmeldelisten für die nächste Mensa fast schon wieder voll – bis auf wenige freie Plätze. „Und dann haben vielleicht nur noch vier Menschen aus dem Dorf die Chance“, sagt sie.

Deshalb müsse man leider Anfragen aus dem Umland, die immer zahlreicher würden, ablehnen. Das sei definitiv sehr schade, aber organisatorisch und vom Arbeitsaufwand her nicht anders zu lösen. „Wir wollen niemanden ausladen – ich habe die Hoffnung, dass auch in anderen Ortschaften ähnliche Projekte an den Start gehen“, so die Projektleiterin. Denn der Bedarf sei auf jeden Fall vorhanden.

Nächster Termin

Die nächste Bürgerhaus-Mensa im Auer Bürgerhaus findet am Mittwoch, 1. März, statt. Die Arbeit für Ute Boshof-Schaumann aber beginnt schon früher. „Am Montag fange ich meist mit den Vorbereitungen an und schaue, was noch da ist.“ Am Dienstag kommen dann in der Regal die Lieferanten und am Mittwoch geht es bereits um 5 Uhr in das Bürgerhaus. „Dann bereite ich die Arbeitsplätze der Helferinnen vor, die um 7 Uhr kommen.“

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Bis 16 Uhr ist das Team dann vor Ort. „Danach sind wir fertig – wie eine Katze hinterm Ofen“, sagt Boshof-Schaumann und lacht. „Aber wenn man die Gesichter sieht – wie es den Menschen schmeckt und wie viel Freude sie dabei haben – dann weiß man, wofür man es macht. Es ist ein unglaublich schönes Gefühl und es macht Spaß.“ Und das ist auch wichtig. „Alle Helfer sind mit Herzblut dabei“, sagt Boshof-Schaumann. „Und ich bin dankbar, dass ich damals einen so tollen Arbeitgeber hatte, ohne den ich dies damals nicht machen hätte können“, so die Rentnerin. Denn ihr Arbeitgeber habe sie schon damals sehr unterstützt. Und: Sie ist auch dankbar für die vielen Spenden für die Bürgerhaus-Mensa.

Wunsch: Gesunde Mensa-Essen auch in anderen Orten

Das Motto der Bürgerhaus-Mensa des Dorfvereins Aue-Wingeshausen „Zeitalter“ – Jung trifft Alt, bei der alle Generationen gemeinsam essen – stößt auf hohe Nachfrage. Dabei gibt es den gesunden Mittagstisch zum kleinen Preis – und zwar aus frischen, regionalen Produkten.

Das ehrenamtliche Helferteam um Ute Boshof-Schaumann, bringt alle 14 Tage leckere und gesunde Kreationen auf den Tisch. Und: Sie würden sich wünschen, wenn auch andere Ortschaften die Idee übernehmen und ein solches Angebot schaffen würden.