Bad Berleburg. Die wob Group aus Neubiberg beim München hält als Investor weiterhin am Bauvorhaben fest. Warum die Bagger derzeit noch nicht rollen.

Auf dem großen Teilgrundstück der früheren Tennisanlage „An der Odebornskirche“ in Bad Berleburg ist es nach wie vor ruhig. Nach dem Abriss der alten Anlage im Frühjahr 2022 ist auf dem Gelände nichts mehr passiert. Dabei ist dort Großes geplant – besser gesagt: ein stationäres Pflegeheim in Kombination mit Apartments für betreutes Wohnen. Ursprünglich war von einem Baustart im vergangenen Jahr die Rede. Viel Zeit ist seitdem vergangen. Ruhen die Pläne der wob Group, eine Investorengruppe aus Neuiberg bei München? „Nein, wir halten nach wie vor an der Planung fest und werden das Pflegeheim in Kombination mit den Apartments dort errichten“, sagt Geschäftsführer Stefan Schiessl auf Nachfrage der Redaktion.

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Bereits 2021 hatte die Lokalzeitung von den Plänen der wob Group berichtet. Demnach soll „An der Odebornskirche“ ein Neubau mit 80 Einzelzimmern für die stationäre Pflege, 11 Einheiten für betreutes Wohnen sowie ein Bereich für die Tagespflege entstehen. Die Baugenehmigungen hierfür liegen bereits seit Monaten vor. Dennoch kam es immer wieder zu Verzögerungen. Als Gründe wurden bereits im Sommer 2022 „letzte Unstimmigkeiten mit der Heimaufsicht des Kreises Siegen-Wittgenstein, Abstimmungsbedarf mit der Stadt Bad Berleburg und dem künftigen Betreiber bei den Mietverträgen und nicht zuletzt vom Mangel beim Baumaterial“ genannt. Damals hieß es, dass man mit den Bauarbeiten frühstens im Herbst 2022 oder eher Anfang 2023 beginnen könne. Was ist aus diesem Plan geworden?

Geplante Investition: rund 18 Millionen Euro

„Mit Blick auf die Errichtung des Pflegeheims an der Odebornskirche stehen wir weiterhin in regelmäßiger Abstimmung mit dem Investor. Wir gehen aktuell nach wie vor von einem Baubeginn im Frühjahr dieses Jahres aus“, so Gerd Schneider, Kämmerer der Stadt Bad Berleburg. Das ist auch das Ziel der wob Group. „Der erste Teil der Planung läuft. Jetzt kommt die Ausführungsplanung – das bedeutet: Ausschreibung und Vergabe. Wir sehen einen Start hier eher im Herbst/Winter. Wir können aber auch nicht ausschließen, dass es Anfang 2024 wird.“ Fakt aber sei: „Wir haben nicht vor, das Vorhaben zu begraben. Wir halten an unseren Plänen definitiv fest.“

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Zur Erinnerung: Die Münchener wob Group möchte am besagten Standort einen energieeffizienten Neubau nach KfW-55-Standard errichten. Das Investitionsvolumen für die neue Einrichtung lag bislang bei schätzungsweise 18 Millionen Euro. Ob sie die Zahl bei den zum Teil drastisch gestiegenen Preisen vor allem in der Baubranche halten lassen, werde sich zeigen. „Wir müssen jetzt sehen, wie sich die Baukosten entwickeln – aktuell aber sieht man schon, dass sich der Markt wieder ein wenig beruhigt.“

MENetatis weiter als Betreiber im Gespräch

Der dringende Bedarf für weitere stationäre Pflegeplätze in Bad Berleburg war durch die Pflegebedarfsplanung des Kreises Siegen-Wittgenstein ausgewiesen und in 2019 ausgeschrieben worden. „Derzeit laufen Gespräche mit verschiedenen Generalunternehmen, die für den Bau der Anlage in Frage kommen. Dies bezieht sich sowohl auf das Pflegeheim, als auch auf das Betreute Wohnen. MENetatis ist nach wie vor als Betreiber für das Pflegeheim vorgesehen“, so Schiessl.

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