Bad Berleburg. Die Abrissarbeiten starten bald: Auf dem Gelände soll künftig ein Wohn- und Pflegeheim entstehen. Werden die Arbeiten rechtzeitig fertig?

Das Summen der Motorsäge ist schon von der Straße „An der Odebornskirche“ in Bad Berleburg deutlich zu hören. Der Grund: Auf dem Gelände der alten Tennisanlage finden erste Vorarbeiten für den anstehenden Abriss des Gebäudes statt. Die Bad Berleburger Firma „Dickel Entsorgung“ wird die Abrissarbeiten durchführen. Nicht mehr lange, dann ist von der einstigen Sportanlage im Zentrum der Odebornstadt nichts mehr zu sehen. Geplant ist hier künftig ein Wohn- und Pflegeheim mit betreutem Wohnen. Bauherr ist die „wob Group“ – eine Investorengruppe aus Neubiberg bei München.

Dass der Abriss nicht mehr weit entfernt ist, bestätigte auch die Stadt Bad Berleburg auf Nachfrage dieser Zeitung: „Wir befinden uns in enger Abstimmung mit der „wob Group“ als Grundstückseigentümerin. Diese hat die erforderlichen Unterlagen für die Genehmigung für Abbruch des Bestandes, Neubau und Betrieb der Pflegeeinrichtung auf dem Grundstück „An der Odebornskirche“ auf den Weg gebracht. Geplant ist, dass – abhängig von der Witterungslage – diese Arbeiten im Frühjahr dieses Jahres beginnen“, sagt Gerd Schneider, Kämmerer und Fachbereichsleiter Innere Verwaltung bei der Stadt Bad Berleburg.

Ein fließender Prozess

Und wann soll der Bau des künftigen Pflegeheims beginnen? „Der Bau des Pflegeheims ist nahtlos anschließend an den Rückbau bzw. den Abriss der vorhandenen Anlage geplant. Insofern handelt es sich bei Abbruch und Neubau um einen fließenden Prozess“, so Schneider.

Bereits im April des vergangenen Jahres wurde im Rahmen der Projektvorstellung berichtet, was genau auf dem Gelände geplant ist. Auf dem rund 5000 Quadratmeter großen Teilgrundstück des früheren Tennisgeländes soll demnach ein Neubau mit 80 Einzelzimmern für die stationäre Pflege, elf Einheiten für betreutes Wohnen sowie ein Bereich für die Tagespflege entstehen. Das Gesamtprojektvolumen beläuft sich auf etwa 23 Millionen Euro, so die wob Group.

Es ist nicht die erste Pflegeeinrichtung, die die „wob Group“ als Bauherr errichtet. „Vitale Senioren, die heute in eine Wohnanlage ziehen, denken noch lange nicht an ihre eigene Pflegebedürftigkeit. Betreute Wohnungen der wob stehen für sorglosen Wohngenuss mit dem beruhigenden Gefühl, auf alles vorbereitet zu sein“, heißt es auf der Homepage der „wob Group“, die mit dem neuen Bauvorhaben in Bad Berleburg im wesentlich dazu beiträgt, die Versorgungslücke bei Pflegeplätzen im nördlichen Kreis Siegen-Wittgenstein zu schließen. „Die ‘wob Group’ errichtet einen energieeffizienten Neubau nach KfW-55-Standard.

Bedarf an weiteren Pflegeplätzen

Die Tendenz der vergangenen Jahre zeige, dass zukünftig aufgrund veränderter Familienstrukturen mehr stationäre Pflegeplätze benötigt würden“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt, die ihm Rahmen der Projektvorstellung veröffentlicht wurde.

Der dringende Bedarf für weitere stationäre Pflegeplätze in Bad Berleburg war durch die Pflegebedarfsplanung des Kreises Siegen-Wittgenstein ausgewiesen und im Jahr 2019 ausgeschrieben worden.

Als Betreiberin der künftigen Pflegeeinrichtung fungiert die „MENetatis GmbH“. Sitz des Unternehmens ist Bedburg (bisher Bergheim bei Köln). „Die ‘MENetatis GmbH’ hat sich aufgrund der in der Pflegebedarfsplanung des Kreises Siegen-Wittgenstein ausgewiesenen Bedarfe und der im Jahr 2019 durchgeführten Ausschreibung erfolgreich für die Projektierung in Bad Berleburg beworben“, so Gerd Schneider.

Eröffnung in 2023

Und wie geht es nun weiter? Laut ursprünglicher Pressemitteilung, sei nach Erteilung der Baugenehmigung ein zügiger Baustart und eine Bauzeit von gut 18 Monaten geplant. „Die Eröffnung des Wohn- und Pflegezentrums ist im Jahr 2023 geplant. Die elf Eigentumswohnungen im Obergeschoss für das betreute Wohnen sowie die Pflegezimmer werden an private Investoren veräußert“, heißt es dort.

Genauere Informationen zum weiteren Bauvorhaben werden in Kürze hier in der Lokalzeitung bekannt gegeben.