Bad Berleburg. Platz für Neues ist and der Odebornskirche. Aber es gibt Gründe für den Baustopp bei Pflegeheim und Rettungswache.
Das Baufeld an der Sählingstraße ist geräumt. Von den früheren Tennisplätzen und den alten Umkleidekabinen der „Berleburger Badeanstalt“ sind nur noch Reste übrig. Hier sollen nach den Plänen von Investoren, Stadt und Kreis ein vollstationäres Pflegeheim mit 80 Plätzen und die neue DRK-Rettungswache für Bad Berleburg entstehen. Allerdings ist das 18 Millionen-Euro-Projekt für das Pflegeheim ins Stocken geraten.
Der Baubeginn scheint sich zu verschieben. Zum Bau des Pflegeheims äußert sich die Stadt Bad Berleburg: „Geplant ist nach jetzigem Stand ein Baubeginn für Frühjahr 2023. Derzeit klären wir die Rahmenbedingungen dafür noch abschließend mit den beteiligten Akteuren“, erläutert Bad Berleburgs Kämmerer Gerd Schneider auf Nachfrage.
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Das aber sei nicht der Grund für die Verzögerungen beim Bau der neuen Rettungswache: „Uns sind keine Auswirkungen aus den Verzögerungen beim Bau eines Pflegeheims in direkter Nachbarschaft auf die Pläne für die neue Rettungswache bekannt“, macht der Sprecher des Kreises Siegen-Wittgenstein, Torsten Manges, deutlich.
Hintergrund für Verzögerung
Auch der Fakt, dass man zunächst auf einem kreiseigenen Gelände am Espeweg, direkt hinter dem Berufskolleg, geplant hatte, habe keine negativen Auswirkungen: „Die für den Standort am Espeweg erstellte Entwurfsplanung für die neue Rettungswache wurde für den neuen Standort im Bereich der ehemaligen Tennisplätze modifiziert. Damit steht der Flächenbedarf für das Bauvorhaben fest und stimmt mit den dafür grundsätzlich verfügbaren Bauflächen überein“, so Manges weiter.
Der Hintergrund für die Verzögerung ist ein anderer: „Die erforderlichen Grundstücksangelegenheiten konnten bisher noch nicht abgeschlossen werden. Hier stehen weitere Vereinbarungen und anschließend ein notarieller Grundstückskaufvertrag noch aus“, so Manges.
Dass die Verzögerungen den Preis der Baumaßnahme in die Höhe treiben, schließt der Kreis nicht aus: „Die Kosten des vorgesehenen Neubaus verändern sich bei baulichen Verzögerungen entsprechend der allgemeinen Entwicklung der Baupreise. Da die Baupreise in den letzten Jahren moderat und aktuell deutliche Steigerungen verzeichnen, werden sich auch die gesamten Baukosten der neuen Rettungswache ebenfalls entsprechend steigern“, so der Sprecher.
Kosten sind finanziert
„Die Kosten für den Bau einer Rettungswache werden über die Gebühren aus dem Rettungsdienst refinanziert. Die refinanzierbaren Flächen werden im Vorfeld mit den Kostenträgern abgestimmt. Die Bauaufträge werden dann nach den Grundsätzen von Wirtschaftlichkeit, Transparenz und Gleichbehandlung vergeben. Aus den abgestimmten und anerkannten Quadratmetern sowie den entsprechenden Baukosten resultieren jährliche Abschreibungsbeträge, die zu 100 Prozent aus den Gebühren des Rettungsdienstes refinanziert werden“, erläutert der Sprecher der Kreises Siegen-Wittgenstein.