Bad Berleburg. Der Startschuss für das Millionen-Projekt „An der Odebornskirche“ verzögert sich. Der Investor erklärt, warum er jetzt nicht aufgeben möchte.

Die Baugenehmigungen liegen vor, eigentlich hätte es wie geplant im Frühjahr losgehen können mit dem Bau des geplanten Wohn- und Pflegezentrums „An der Odebornskirche“ in Bad Berleburg. Doch der Baubeginn verzögert sich. Gerüchten, dass das Projekt mit 80 Einzelzimmern für die stationäre Pflege, elf Einheiten für betreutes Wohnen sowie ein Bereich für die Tagespflege womöglich gar nicht mehr realisiert werde, tritt der Investor unterdessen entgegen.

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„Wir wollen das Projekt schnellstmöglich umsetzen“, betont auf Nachfrage unserer Redaktion Anna Schumann, Geschäftsführerin der „wob group“, eine Investorengruppe aus Neubiberg bei München. Es werde jedenfalls nicht „aufs Wartegleis“ geschoben, dazu sei die Sache für die Region zu wichtig. Immerhin sieht der Kreis Siegen-Wittgenstein in Bad Berleburg einen deutlichen Bedarf an zusätzlichen vollstationären Pflegeplätzen.

Investor hat noch Abstimmungsbedarf

Vermarktung noch nicht gestartet

Elf geplante Eigentumswohnungen für das betreute Wohnen im Obergeschoss des geplanten Wohn- und Pflegezentrums sowie die Pflegezimmer sollen an private Investoren veräußert werden. Gibt es da bereits Interessenten?Hier stecke die „wob group“ derzeit noch in einer – wenn auch sehr fortgeschrittenen – Planungsphase, so die Geschäftsführerin des Investors. Es sei eben noch nicht alles unter Dach und Fach. Die Vermarktung der Wohneinheiten sei noch nicht gestartet.

Allerdings habe sich der Projektfortschritt inzwischen „etwas verzögert“, so Schumann weiter. Was die Ursachen betrifft, spricht sie konkret von letzten Unstimmigkeiten mit der Heimaufsicht des Kreises Siegen-Wittgenstein, Abstimmungsbedarf mit der Stadt Bad Berleburg und dem künftigen Betreiber bei den Mietverträgen und nicht zuletzt vom Mangel beim Baumaterial. „Wir gehen jetzt davon aus, dass wir frühestens im Herbst dieses Jahres, eher Anfang nächsten Jahres mit dem Bau beginnen können“, so die Geschäftsführerin. Gebaut werden soll nach dem Energieeffizienz-Standard KfW-55.

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Die Stadt Bad Berleburg befinde sich „derzeit in konstruktiven Abstimmungsgesprächen mit der ,wob group’ und dem Kreis Siegen-Wittgenstein“, sagt Stadtkämmerer Gerd Schneider. Hintergrund: Zwischen dem geplanten Zentrum und der benachbarten Feuerwehr-Wache am Sähling soll demnächst auch eine neue Rettungswache entstehen – wobei angedacht ist, das sich Zentrum und Rettungswache eine Zufahrt teilen.

18 Millionen Euro nicht zu halten

Das Investitionsvolumen für die neue Einrichtung lag bislang bei schätzungsweise 18 Millionen Euro. Diese Zahl werde sich aber bei den zum Teil drastisch steigenden Preisen vor allem in der Baubranche nicht halten lassen, fürchtet Schumann. „Wir müssen jetzt sehen, wie sich die Baukosten entwickeln.“ Da werde der Investor wohl in der Summe am Ende noch einiges obendrauf legen müssen.

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Die wob group errichtet einen energieeffizienten Neubau nach KfW-55-Standard. Das Investitionsvolumen liegt bei mindestens 18 Millionen Euro.
Die wob group errichtet einen energieeffizienten Neubau nach KfW-55-Standard. Das Investitionsvolumen liegt bei mindestens 18 Millionen Euro. © Unbekannt | wop-Group

Als reine Bauzeit waren bislang 18 Monate kalkuliert, eine Eröffnung des kompletten Zentrums noch für 2023 angepeilt. Doch auch hier könne es natürlich zu Verzögerungen kommen.

Heim-Betreiber entscheidet

Trotz der widrigen Umstände: Können sich Interessierte womöglich schon jetzt einen Pflegeplatz im künftigen Wohn- und Pflegezen­trums „An der Odebornskirche“ sichern? Letztlich sei dies eine Entscheidung des künftigen Heim-Betreibers, so die „wob group“-Geschäftsführerin. Hier ist bislang die Menetatis GmbH mit Sitz ist Bedburg bei Köln im Gespräch. Sie hatte sich bereits 2019 gemeinsam mit der Offenbacher Immotec-Bau­management und Projektsteuerungsgesellschaft um das Projekt beworben. Die „wob group“ war nach eigenen Angaben Ende 2020 in das Projekt eingestiegen, das zuvor von Immotec betreut worden war. Es sei mit Menetatis aber noch kein Vertrag unterschrieben, so Anna Schumann von der „wob group“.

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Vergangenes Jahr noch hatte sich die Menetatis GmbH als erfahrener Betreiber mehrerer Pflegeeinrichtungen bundesweit vom Standort Bad Berleburg überzeugt gezeigt.